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Nach Fährunglück auf indonesischem Tobasee Wrack und Leichen gefunden

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Fährunglück in Indonesien
Suche nach Überlebenden am Tobasee in Indonesien. © dpa / Binsar Bakkara

Anderthalb Wochen nach dem verheerendem Fährunglück auf dem indonesischen Tobasee sind am Seegrund das Wrack sowie mehrere Todesopfer gefunden worden.

Jakarta - Die am 18. Juni gesunkene Fähre sei in der Nacht zu Freitag (Ortszeit) in rund 420 Metern Tiefe entdeckt worden, teilte die nationale Behörde für Such- und Rettungseinsätze mit. In dem Wrack werden Dutzende Todesopfer vermutet.

Auf Fotos und Videoaufnahmen der Suchaktion waren am Seegrund mehrere Leichen zu sehen sowie Motorräder, die auf der Fähre transportiert worden waren. Die Todesopfer hätten in 455 Metern Tiefe gelegen, "sie waren außerhalb des Bootes", sagte Behördensprecher Nugroho Budi Wiryanto vor Journalisten. Mindestens acht Leichen wurden demnach entdeckt. In dem Schiffswrack werden zahlreiche weitere Todesopfer vermutet*.

Einer der tiefsten Seen der Welt

Der Tobasee im Norden der indonesischen Insel Sumatra zählt zu den tiefsten Seen der Welt. Mehrere Suchteams hatten seinen Grund nach der gekenterten Fähre abgesucht. Das Schiff soll illegal betrieben worden sein und hatte nicht genügend Rettungswesten dabei, als es mit schätzungsweise fast 200 Passagieren sank. Es soll fünf Mal so viele Passagiere an Bord gehabt worden wie zulässig und darüber hinaus Dutzende Motorräder.

Kurz nach dem Unglück waren zunächst nur drei Todesopfer offiziell bestätigt worden. Die Behörden listeten aber 164 weitere Menschen als vermisst auf, darunter Kinder. Unter den 21 Überlebenden war der Kapitän, er wurde nach dem Unglück festgenommen.

Zwei Schleppkähne sollen nun versuchen, die Fähre an die Oberfläche zu ziehen. Wegen der Tiefe des Sees dürfte sich die Bergungsaktion allerdings schwierig gestalten. "Ich bete, dass wir eine Lösung finden können, denn es ist sehr tief", sagte Wiryanto.

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In der Ostsee ist auf der Fähre „Regina Seaways“ aufgrund einer Explosion ein Feuer ausgebrochen. Über 300 Menschen sind an Board - ein Hubschrauber ist bereits auf dem Weg zur Fähre.

afp

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