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Massiver Erdrutsch im Süden Norwegens - noch immer mehr als zehn Vermisste

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Ein großer Erdrutsch hat sich 40 Kilometer von Oslo entfernt ereignet. Häuser wurden von einer Lehm-Lawine verschüttet, mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Die Polizei sucht nach Vermissten.

Update vom 30. Dezember, 22.25 Uhr: Mittlerweile wird die Zahl der Vermissten mit elf angegeben, darunter sollen sich mehrere Kinder befinden. Von den zehn Verletzten seien sechs in Krankenhäuser gebracht worden.

Das Haus von Olav Gjerdingen steht nur 150 Meter von dem Ort entfernt, wo sich der Erdrutsch ereignete. Er und seine Frau seien von der Polizei geweckt worden, berichtete er dem staatlichen Sender NRK.

„Ich wachte auf, weil das Haus zitterte“, erzählte ein anderer Mann, der sich auch in Sicherheit bringen konnte. „Ich dachte zuerst, das sei ein Planierfahrzeug.“ Dann aber sei der Strom ausgefallen, Nachbarn seien hereingestürmt und hätten von dem Erdrutsch berichtet. Regierungschefin Erna Solberg zufolge könnten die Bergungs- und Aufräumarbeiten noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Update vom 30. Dezember, 20.25 Uhr: Trotz intensiver Suche wurden auch am Abend noch immer zehn Menschen vermisst. Laut der Polizei ist nicht klar, ob die Personen überhaupt vor Ort im 25 Kilometer nordöstlich von Oslo gelegenen Gjerdrum waren oder verreist sind.

Die norwegische Regierungschefin Erna Solberg sprach den Betroffenen derweil ihr Mitgefühl aus. „Es schmerzt zu sehen, wie die Kräfte der Natur Gjerdrum verwüstet haben“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Später machte sie sich vor Ort ein Bild von der Lage. Es handele sich um einen der größten Erdrutsche, die Norwegen je erlebt habe, sagte Solberg vor Reportern. Wegen des matschigen Bodens sei die Lage weiterhin so instabil, dass Evakuierungen nur per Hubschrauber möglich seien.

Erdrutsch in Norwegen: Aufnahmen aus einem Helikopter zeigt die zerstörten Häuser.
Erdrutsch in Norwegen: 20 Vermisste - 500 Menschen müssen Häuser verlassen. © AFP PHOTO / HRS, 330 Skvadronen

Erdrutsch in Norwegen fordert zehn Verletzte

Erstmeldung vom 30. Dezember, 13.38 Uhr:

Ask - Nach einem Erdrutsch im Süden Norwegens sind mehr als 500 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Es besteht die Gefahr, dass weitere Häuser einstürzen können. Mindestens zehn Menschen hätten bei dem Abgang am frühen Mittwochmorgen in der Stadt Ask etwa 40 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Oslo Verletzungen erlitten, teilte die Polizei mit. Fünf von ihnen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Einsatzleiter der Polizei, Roger Pettersen. Mindestens 26 Menschen galten seinen Worten zufolge als vermisst. Berichte über Tote gab es demnach bisher nicht.

Die Einsatzkräfte versuchen sich aktuell noch einen Überblick über die Lage in Ask zu verschaffen, bitten die Bevölkerung die Gegend zu meiden. Laut Medienberichten ist die Fläche des Erdrutsches 210.000 Quadratmeter groß.

Erdrutsch in Norwegen - Mindestens 26 Menschen vermisst

Der Erdrutsch traf mehrere Gebäude in Ask. Die Vermissten wohnten in dem betroffenen Gebiet, sie könnten aber auch zur Zeit des Erdrutsches außer Haus gewesen sein, sagte Pettersen. Die genaue Ursache des Abgangs war zunächst nicht klar. Er könne aber mit der örtlichen Bodenart zusammenhängen, die sehr instabil sei. In der Gegend um Ask gibt es Hügel, aber keine hohen Berge. In der letzten Zeit hatte es dort viel geregnet.

Ein massiver Erdrutsch in der Stadt Ask (Norwegen) hat Häuser zerstört und eine Straße weggefegt.
Ein massiver Erdrutsch in der Stadt Ask (Norwegen) hat Häuser zerstört und eine Straße weggefegt. © FREDRIK HAGEN/AFP

Erdrutsch in Norwegen - Bewohner wählten den Notruf

Die Polizei war Medienberichten zufolge gegen 04.00 Uhr morgens alarmiert worden und leitete eine große Rettungsaktion ein, die auch das Rote Kreuz einschloss. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen aus den betroffenen Gebieten zu bringen. Dunkelheit und schlechtes Wetter erschwerten zunächst die Bergungsarbeiten. Auch Geologen trafen vor Ort ein. (dpa, ml)

Ein schweres Erdbeben hat Kroatien am Dienstag in den Mittagsstunden getroffen. Mindestens sieben Menschen starben. Ein Bürgermeister fleht um Hilfe. Die EU kündigt Hilfe an.

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