1. Startseite
  2. Welt

Großbrand von Notre-Dame - Vorplatz immer noch gesperrt: Extreme Gefahr durch Bleistaub

KommentareDrucken

Nach dem verheerenden Brand der Kathedrale Notre-Dame
Der verheerende Brand zerstörte Teile der Kathedrale Notre-Dame. © dpa / Thierry Mallet

Ein Feuer hat Notre-Dame in Paris verwüstet. Drei Monate später sind die Blei-Werte immer noch gefährlich hoch. Der News-Ticker.

>>>Aktualisierung<<<

Update vom 28. Februar 2020: In Paris gab es nun einen weiteren Brand. Nach einer Demonstration entwickelte sich ein Feuer am Bahnhof Gare de Lyon. Das Gebäude musste evakuiert werden. 

Update vom 5. Juli:

Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame bleibt der Vorplatz der Kathedrale wegen Bleistaubs vorerst gesperrt. Neue Proben hätten gezeigt, dass die Reinigungsmaßnahmen nicht den gewünschten Effekt gehabt hätten, teilte die regionale Gesundheitsbehörde am Freitag in Paris mit. Der Vorplatz wurde direkt nach dem Brand abgesperrt, nun soll es neue Reinigungsarbeiten geben.

Vor allem in der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung der Kathedrale war viel Blei verarbeitet. Es war bei dem Feuer vor knapp drei Monaten geschmolzen. Die Umgebung wurde mit Blei verschmutzt.

Online-Plattform schlägt Alarm: Blei-Werte in der französischen Hauptstadt teilweise gefährlich hoch

Nach Angaben der Behörden lagen die Proben auf Bleistaub nun in den Wohnungen rund um die Kathedrale unter der gesetzlichen Schwelle. Weitere Proben im öffentlichen Raum hätten gelegentlich hohe Werte ergeben - es sei aber nicht klar, inwieweit sie auf das Feuer in der Kathedrale zurückzuführen seien. Es solle künftig weitere Stichproben geben.

Die investigative Online-Plattform Mediapart hatte zuvor berichtet, dass rund um die Kathedrale die zulässigen Blei-Werte um ein Hundertfaches höher seien als erlaubt. Mediapart warf der Stadt vor, diese Werte zu verschweigen. Die Gesundheitsbehörde betonte, seit dem Ausbruch des Feuers für eine „transparente Kommunikation“ gesorgt zu haben.

Eine Bleivergiftung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Blei schädigt das zentrale Nervensystem und kann etwa zu Fehl- und Frühgeburten oder Nierenschäden führen.

Großbrand von Notre-Dame: Mögliche Ursachen genannt - Ermittlung wegen „mutwilliger Sachbeschädigung“

Update vom 26. Juni: Erstmals nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat sich die Staatsanwaltschaft zu möglichen Ursachen des Feuers geäußert. Demnach könnte eine weggeworfene Zigarette oder ein Kurzschluss der Auslöser für den Brand gewesen sein. Für Brandstiftung gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft dagegen keine Hinweise. Allerdings sind die genannten möglichen Ursachen nur Hypothesen der Staatsanwaltschaft. Es werde nun wegen „mutwilliger Sachbeschädigung“ ermittelt.

Großbrand von Notre-Dame: Erste Messe in Kathedrale - Deswegen konnten nur 30 Gäste kommen

Update vom 15. Juni: Zwei Monate nach dem Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist erstmals wieder eine Messe in dem Gotteshaus gefeiert worden. Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit trug bei der Messe am Samstagabend ein weißes Gewand und einen Schutzhelm. Aus Sicherheitsgründen konnten nur 30 geladene Gäste an dem Gottesdienst teilnehmen, die Hälfte von ihnen waren Geistliche. Die Messe wurde aber live in einem katholischen Fernsehsender in Frankreich übertragen.

Der Gottesdienst wurde nicht im weitgehend zerstörten Hauptschiff der Kirche, sondern in einer kleinen Seitenkapelle gefeiert. Aupetit sagte vor der Messe, der Gottesdienst solle daran erinnern, "dass diese Kathedrale noch lebendig ist und dass sie zum Feiern erbaut wurde".

Großbrand von Notre-Dame: Droht den Anwohnern eine Bleivergiftung? 

Update vom 11. Juni: Zwei Monate nach dem Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll am kommenden Samstag erstmals wieder eine Messe in dem Gotteshaus gefeiert werden. Erzbischof Michel Aupetit hat dazu rund 20 Gäste eingeladen, wie die Diözese am Dienstag mitteilte. Darunter seien Stiftsherren und Geistliche, hieß es. Die Messe soll live im französischen Fernsehen übertragen werden.

Der Gottesdienst soll in einer Kapelle der Kirche stattfinden. Die Zahl der Teilnehmer wurde "aus Sicherheitsgründen begrenzt", wie die Diözese betonte. Bei dem Brand Mitte April waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Seitdem dauern die Arbeiten zur Absicherung von Notre-Dame an. Der Vorplatz wurde für Besucher bisher nicht wieder eröffnet. 

Großbrand von Notre-Dame: Kanada will beim Wiederaufbau helfen

Update vom 15. Mai: Einen Monat nach dem verheerenden Großbrand der Pariser Kathedrale Notre-Dame haben die Spendenzusagen eine Höhe von rund 850 Millionen Euro erreicht. Die Arbeiten zur Absicherung der schwer beschädigten gotischen Kirche seien noch nicht abgeschlossen, sagte Kulturminister Franck Riester am Mittwoch bei einem Besuch des kanadischen Premiers Justin Trudeau. Der Regierungschef sagte Holz und Stahl aus Kanada zu, falls die Materialien beim Wiederaufbau benötigt würden.

Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, die Kathedrale schnellstmöglich instandzusetzen. Er will, dass der Wiederaufbau des Wahrzeichens zu den Olympischen Spielen im Jahr 2024 fertig wird. Fachleute schätzen, dass die Restaurierung zwischen 600 und 700 Millionen Euro kosten wird. Riester sagte, ein genauer Kostenüberblick fehle bisher. Der Brand hatte Mitte April das Dach der über 850 Jahre alten Kirche zerstört.

Großbrand von Notre-Dame: Wiederaufbauplan verabschiedet

Update vom 11. Mai: Die französische Nationalversammlung hat die Pläne der Regierung für einen schnellen Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame verabschiedet. 32 Abgeordnete stimmten am späten Freitagabend in erster Lesung dafür, fünf dagegen, zehn enthielten sich.

Der Senat befasst sich am 27. Mai mit dem Gesetzentwurf, der Ausnahmen unter anderem beim Denkmal- und Umweltschutz vorsieht. Damit will die Regierung von Präsident Emmanuel Macron eine Instandsetzung innerhalb von fünf Jahren ermöglichen.

Die Ausnahmeregeln für den Wiederaufbau von Notre-Dame sind umstritten. Es könne keinen "Blankoscheck" geben, kritisierten Abgeordnete der Konservativen und der Sozialisten in der Nationalversammlung.

Kulturminister Franck Riester verteidigte die Pläne dagegen. Die Anstrengungen für den Wiederaufbau der Mitte April bei einem Großbrand schwer zerstörten Kathedrale seien "beispiellos", sagte er im Parlament. Bei dem Brand waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden.

Großbrand von Notre-Dame: Droht den Anwohnern eine Bleivergiftung?

Update vom 28. April: Fast zwei Wochen nach dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat die Polizei vor Bleirückständen gewarnt. Anwohner und Geschäftsleuten in der direkten Nachbarschaft der schwer beschädigten Kirche werde empfohlen, Staub mit feuchten Tüchern in Wohnungen oder Betriebsräumen zu entfernen. Das teilte die Polizeipräfektur der Hauptstadt am Sonntag mit. Fälle von Bleivergiftungen seien bisher nicht gemeldet worden.

Die weltberühmte Kathedrale im Herzen von Paris hatte Mitte des Monats gebrannt - vor allem das Dach wurde in großen Teilen zerstört. Der französische Umweltschutzverein Robin des Bois warnte bereits vor einer Woche vor Bleirückständen. Diese seien auf das Schmelzen von Blei in der Turmabdeckung und auf dem Dach während des Brandes zurückzuführen. Die Bewohner des betroffenen Gebiets könnten nach Einschätzung der Organisation mehrere Monate oder gar Jahre beim Atmen Bleistaub ausgesetzt sein.

Expertenuntersuchungen der Polizeipräfektur bestätigten das Vorkommen von Blei in vereinzelten Bereichen, wie die Polizei weiter mitteilte. Betroffene Areale seien unzugänglich, wie beispielsweise die Parkanlagen in unmittelbarer Nähe der Kathedrale. Teile der Île de la Cité, wo die Kathedrale liegt, sind nach dem Unglück weiter für Besucher und den Verkehr gesperrt.

Großbrand von Notre-Dame: Gerüstbaufirma in Verdacht - Brandursache wird ermittelt

Update vom 24. April: Vor dem Großbrand von Notre-Dame haben Arbeiter auf dem Dach der Pariser Kathedrale das strikte Rauchverbot missachtet. Das räumte die Gerüstbaufirma Le Bras Frères am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ein. Einige ihrer Mitarbeiter hätten "sich ab und zu über das Verbot hinweggesetzt", erklärte die Firma. "Wir bedauern das." Das Unternehmen bestritt aber einen Zusammenhang mit dem verheerenden Feuer.

Mitarbeiter der Firma hatten auf dem Dach der Kathedrale für Renovierungsarbeiten ein Gerüst um den gut 90 Meter hohen Spitzturm aufgestellt, der bei dem Brand einstürzte. Firmensprecher Marc Eskenazi warb um Verständnis für die Arbeiter, die das Rauchverbot missachtet hätten. Es sei "ein bisschen schwierig gewesen, von dem Gerüst hinabzusteigen, weil das Zeit braucht".

Der Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Jarny bei Metz in Ostfrankreich betonte aber: "In keinem Fall kann ein schlecht ausgedrückter Zigarettenstummel Ursache des Brandes von Notre-Dame sein."

Die Satire- und Investigativzeitung "Le Canard enchaîné" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, die Ermittler gingen zudem der Hypothese eines Kurzschlusses bei den Elektromotoren der Aufzüge zu den Gerüsten nach. Firmensprecher Eskenazi schloss auch dies aus: Es habe "keinerlei Probleme" mit den Motoren gegeben, sagte er. Zudem seien sie weit von dem Spitzturm entfernt, und das Feuer habe "im Inneren des Gebäudes" begonnen

News vom 22. April: Aufziehender Regen bedroht Notre-Dame - Bergsteiger sollen Kathedrale wetterfest machen

Update vom 22. April, 16.13 Uhr: Gut eineWoche nach dem verheerenden Brand von Notre-Dame gehen die Sicherungsarbeiten an der Kathedrale in eine neue Phase. Am Dienstag wurde begonnen, eine Plane auf der mehr als 850 Jahre alten Kathedrale anzubringen, deren Dach in großen Teilen zerstört wurde. „Es hat höchste Priorität, den Dom vor dem kommenden Regen zu schützen“, sagte der zuständige Architekt Philippe Villeneuve dem Fernsehsender BFM-TV. Löschwasser hatte das berühmte Pariser Wahrzeichen schon schwer beschädigt. Paris erwartet in den nächsten Tagen Regen. Dieser könnte noch größeren Schaden anrichten.

Video: Aufatmen in Notre-Dame

Die Plane ist nur eine kurzfristige Lösung. Langfristig soll eine Art Regenschirm die Kathedrale schützen. Dabei handelt es sich um eine stabile Konstruktion, die es auch den Handwerkern ermöglichen soll, unter ihr zu arbeiten. Außerdem wurde begonnen, Sicherheitsnetze an den riesigen Rosenfenstern zu montieren. Die Hunderte Jahre alten Fenster waren bei dem Feuer nicht zerstört worden.

Notre-Dame scheint gerettet - doch Experten mahnen  

Update vom 22. April: Die schwer brandgeschädigte Kathedrale Notre-Dame ist nach Auskunft des französischen Kulturministers „fast gerettet“. Es gebe zwar noch einige Schwachstellen am Gewölbe, insgesamt seien das aber „großartige Neuigkeiten“, sagte Franck Riester bei einer Konzertgala für den Wiederaufbau. Gleichzeitig warnten französische Kulturerbe-Experten in einem offenen Brief, dass Denkmäler im ganzen Land von Verfall bedroht seien. „In jedem Dorf in Frankreich gibt es eine „Notre-Dame“, die manchmal in den Flammen der Gleichgültigkeit verbrennt.“

Kulturminister Riester betonte rund eine Woche nach dem Brand, dass alle sensiblen Teile in dem berühmten Gotteshaus mittlerweile gesichert und stabilisiert worden seien. Er kündigte außerdem an, den Brandschutz in den vielen staatlichen Kathedralen Frankreichs zu überprüfen. „Aber ich widerspreche dem Zusammenhang, den einige Leute zwischen angeblich zu wenig Investitionen des Staates und dem Ausbruch des Brandes herstellen“, betonte Riester in einem Interview der Zeitung „Le Figaro“.

Notre-Dame: Pariser Kathedrale „so gut wie gerettet“

21. April, 16.22. Uhr: Fünf Tage nach dem verheerenden Großbrand ist die Pariser Kathedrale Notre-Dame nach Angaben von Kulturminister Franck Riester "so gut wie gerettet". Fast alle Schwachstellen seien stabilisiert worden, sagte Riester am Samstag bei einer Spendengala des TV-Senders France 2 für den Wiederaufbau des Gotteshauses. Lediglich das Gewölbe müsse an einigen Stellen noch vom Schutt befreit und abgesichert werden. Bei der Gala traten dutzende Musiker auf, unter ihnen die Sängerin Mireille Mathieu und der Pianist Lang Lang.

Notre-Dame war durch den Brand in der Nacht zu Dienstag schwer beschädigt worden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprach, die Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen.

Am Samstag kündigte die französische Regierung eine Initiative auf EU-Ebene zum Schutz des Kulturerbes in Europa an. Macron wolle einen "Kooperations-Mechanismus" ins Leben rufen, damit sich die Mitgliedstaaten bei künftigen Katastrophen gegenseitig helfen können, etwa mit Löschflugzeugen, sagte Frankreichs Europaministerin Amélie de Montchalin dem "Journal du Dimanche". Außerdem solle ein Expertennetzwerk aufgebaut werden. Der Vorschlag soll bei einem Treffen der Kultur- und Europaminister der EU-Staaten am 3. Mai in Paris diskutiert werden.

Notre-Dame: Kriminelle betrügen mit falschen Spendenaufrufen

20. April, 13.07 Uhr: Frankreichs Regierungsbeauftragter für Kulturgüter hat in der Debatte um hohe Spenden für den Wiederaufbau von Notre-Dame zu mehr Gelassenheit aufgerufen. „Man kann nicht schockiert sein von der Tatsache, dass die Menschen das Gefühl haben, dass Notre-Dame de Paris etwas ist, das die Seele Frankreichs ist“, sagte Stéphane Bern dem Sender Franceinfo am Samstag.

„Ich würde mir wünschen, dass man zwei Milliarden gibt, damit niemand mehr auf der Straße schlafen muss“, betonte er. Gleichzeitig müsse man aber bedenken, dass Spenden eine freiwillige Angelegenheit sind. Er wies darauf hin, dass keiner der Großspender für Notre-Dame nach einem Spendenbeleg gefragt habe. „Es ist reine Philanthropie. Sie sind bewegt, von dem, was sie sehen“, sagte Bern.

Notre-Dame: Warnung vor Betrügern

19. April, 21.07 Uhr: Die Spendenbereitschaft für den Wiederaufbau von Notre-Dame in Paris ist groß. Doch nun warnt Frankreich vor Kriminellen. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen organisierten Bandenbetrugs. Unbekannte würden versuchen, per E-Mail und Telefon Spenden einzutreiben und ihre Opfer dazu aufrufen, das Geld per Überweisung auf ihr Bankkonto zu überweisen, warnt das Innenministerium via Twitter.

Zuvor hat die französische Kulturerbe-Stiftung Fondation du Patrimoine Anzeige erstattet, weil Unbekannte in ihrem Namen Spenden sammeln würden. Die Stiftung hatte bereits kurz nach dem Brand eine Sammlung für den Wiederaufbau gestartet. 

19. April, 18.28 Uhr: Nach dem Brand war es in Paris weitgehend trocken. Doch nun erwarten Meteorologen allerdings Gewitter für die kommende Woche. Um weitere Schäden zu verhindern soll das Gebäude mit einer Plane mit der Form eines Spitzdaches wasserfest gemacht werden. Die Konstruktion müsse größer sein als das ursprüngliche Dach, damit die Handwerker darunter arbeiten können, so die Expertin Charlotte Hubert.

19. April 2019, 14.38 Uhr: Alle Gemälde aus der Pariser Kathedrale Notre-Dame sind gerettet: Frankreichs Kulturminister Franck Riester teilte am Freitag mit, sie seien durch den verheerenden Brand "nicht beschädigt worden" und würden im Laufe des Tages in Sicherheit gebracht. Voraussichtlich werden sie im Louvre und in anderen Museen zwischengelagert.

Unter den Werken sind unter anderem solche der Maler Laurent de La Hyre und Charles Le Brun aus dem 17. Jahrhundert. Noch während des Großbrandes konnten in der Nacht zum Dienstag auch andere Kunstschätze und Reliquien gerettet werden, unter anderem die Dornenkrone, die Jesus der Überlieferung zufolge bei der Kreuzigung trug. Später wurde auch der Hahn des eingestürzten Spitzturms gefunden.

Fünf-Sterne-General befehligt den Wiederaufbau von Notre-Dame

19. April 2019, 12.30 Uhr: "Monsieur Wiederaufbau" nennen ihn die Franzosen: Der Fünf-Sterne-General Jean-Louis Georgelin leitet die Instandsetzung der durch Flammen zerstörten Pariser Kathedrale Notre-Dame. "Die Mission ist ein Kampf", sagte der 70-Jährige am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Seine neue Aufgabe hat Georgelin ebenso überrascht wie viele Anhänger von Notre-Dame. Auf die Frage, wie er zu dieser Ehre kam, antwortet der frühere Oberbefehlshaber: "Da müssen Sie den Präsidenten fragen." Er selbst sei als gläubiger Katholik "Notre-Dame genauso verbunden wie alle Franzosen". Staatschef Emmanuel Macron hatte den ehemaligen Leiter der Armee-Einsätze in Afghanistan und auf dem Balkan am Mittwoch beauftragt.

Auf dem Feld des Wiederaufbaus will General Georgelin nun genauso glänzen wie auf dem militärischen: "Der Präsident hat ein Ziel genannt: fünf Jahre. Ich werde alle Teilnehmer für die Schlacht mobilisieren, um dieses Ziel zu erreichen", betont das Mitglied der Ehrenlegion.

Georgelin war von 2006 bis 2010 Chef des Generalstabs der französischen Armee. Zuvor diente er ab 2002 als Chef des Generalstabs von Präsident Chaques Chirac. Der Junggeselle gilt als durchsetzungsstark: "Er weiß, wie man Leute anschreit", sagt ein Armeeangehöriger.

19. April 2019, 11.31 Uhr: Ein „großer Regenschirm“ soll die schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre-Dame vor Wasser schützen. Dabei handele es sich um eine große Plane, die über dem Gebäude angebracht werden soll, sagte die Präsidentin der Architektenvereinigung für historische Gebäude, Charlotte Hubert, dem Sender BFM TV am Freitag. Der Chefarchitekt werde einen „großen Regenschirm“ schaffen, der die Form eines Spitzdaches haben soll. Die Konstruktion müsse größer sein als das ursprüngliche Dach, damit die Handwerker darunter arbeiten können.

Nach dem Brand in Notre-Dame wurden am Freitag große Ölgemälde aus der Kathedrale gebracht.
Nach dem Brand in Notre-Dame wurden am Freitag große Ölgemälde aus der Kathedrale gebracht. © Thierry Mallet/AP/dpa/ Lionel BONAVENTURE / AFP

Notre-Dame: Ursache für verheerendes Feuer steht wohl fest

19. April 2019, 9.48 Uhr: Nach dem verheerenden Brand von Notre-Dame hat die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zu einem Schulterschluss der Franzosen aufgerufen. „Die Zeit des Wiederaufbaus muss eine Zeit der Einigkeit werden“, forderte die mächtige Sozialistin in einer emotionsgeladenen Rede. 

Zu Medienberichten, wonach der Brand durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage, dass „derzeit keine Hypothese ausgeschlossen“ werde.

Die Nachrichtenagentur AP hatte berichtet, dass die Ermittler davon ausgehen, dass wahrscheinlich ein Kurzschluss die Ursache für den verheerenden Brand ist.

19. April 2019; 9.11 Uhr: Nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame dürfen die französischen "Gelbwesten" am Samstag nicht an der Kirche demonstrieren. Die Pariser Polizei verhängte am Donnerstag ein Demonstrationsverbot für die Seine-Insel Île de la Cité, auf der Notre-Dame steht, und für das angrenzende linke Seine-Ufer. Aus "Sicherheitsgründen" und zum Schutz der beschädigten Kirche dürften innerhalb der Sicherheitsabsperrungen keine Demonstrationen stattfinden, erklärte die Polizei.

19. April 2019; 7.56 Uhr: Die Umfragewerte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind seit dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame leicht gestiegen. Macron kommt in einer am Freitag veröffentlichten Online-Umfrage des Instituts BVA auf eine Zustimmung von 32 Prozent. Er erreichte damit den Stand von September 2018, vor der Krise rund um die "Gelbwesten"-Bewegung. 67 Prozent und damit drei Prozent weniger als vor einem Monat gaben in der Umfrage an, mit seiner Arbeit nicht zufrieden zu sein.

Sieben von zehn Franzosen sahen demnach am Dienstagabend die Fernsehansprache Macrons, in der er einen Wiederaufbau von Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren versprach. 62 Prozent von ihnen beurteilten sie als dem Ereignis angemessen.

Für die Umfrage für den Telekommunikationskonzern Orange, RTL und die Wirtschaftszeitung "La Tribune" wurden am Mittwoch und am Donnerstag rund 1000 Franzosen ab 18 Jahren befragt. Die Fehlerquote wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben.

Nach Feuer in Notre-Dame: Die Meldungen von Donnerstag, 19. April:

18. April 2019; 16.38 Uhr: „Die Bienen leben. Das hatte ich nicht erwartet“, sagte Nicolas Géant am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Er habe Anrufe von Menschen aus aller Welt erhalten, die sich um die Tiere gesorgt hätten. Trotz des verheerenden Brands seien alle drei Bienenstöcke auf dem Dach der Sakristei aber intakt.

Géant sagte weiter, der Sprecher von Notre-Dame habe ihn erst zweieinhalb Tage nach dem Großbrand informiert, dass die Bienen putzmunter seien und um ihre Häuser herumschwirrten. Auch auf Satellitenbildern seien die Bienenstöcke erkennbar.

Bienen-Wunder in Notre-Dame

„Diese Art gibt ihre Bienenstöcke nicht auf", sagte Géant stolz über seine europäischen Bienen. Im Fall eines Brands saugten sie sich mit Honig voll und schützten ihre Königin. Der Imker hofft, die Insekten kommende Woche in Augenschein nehmen zu können, wenn die wichtigsten Arbeiten zur Stabilisierung des Gotteshauses beendet sind.

Feuer in Notre-Dame: Darum zahlt die katholische Kirche nicht für den Wiederaufbau

18. April 2019; 12.53 Uhr: Papst Franziskus hat zum Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame aufgerufen. Er spricht den Franzosen Mut zu. Doch die katholische Kirche beteiligt sich finanziell nicht an den immensen Kosten. Der Vatikan hat ausdrücklich darauf hingewiesen, berichtet das katholisch.de, und zitiert den Präsidenten des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi. „Die Kathedrale sei französisches Staatseigentum. Das Land sei in der Lage, die Kosten alleine zu tragen“, habe der Kardinal demnach gegenüber Journalisten gesagt. Zudem sei Notre-Dame eine „Kathedrale für Gläubige und Nichtglaubende“. Der Vatikan stellte allerdings praktische Hilfe beim Wiederaufbau in Aussicht. Restauratoren der Vatikanischen Museen könnten ihr Fachwissen beisteuern.

Nach dem Notre-Dame-Feuer: Direktor von Notre-Dame will temporäre Holzkirche bauen lassen

18. April 2019; 11.23 Uhr: Wie lange bleibt Notre-Dame geschlossen? Diese Frage ist gerade noch unklar. Der Direktor von Notre-Dame hat für die Zeit des Wiederaufbaus der schwer beschädigten Kathedrale eine Holzkirche auf dem Vorplatz ins Spiel gebracht.

„Wir dürfen nicht sagen, die Kathedrale ist für fünf Jahre geschlossen und das war's“, sagte Patrick Chauvet dem Sender CNews am Donnerstagmorgen. „Also dachte ich mir: Kann ich nicht eine temporäre Kirche auf dem Vorplatz bauen?“

Diese würde dann aus Holz sein. So könne man die zahlreichen Touristen willkommen heißen, die die weltberühmte Kathedrale besuchen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo unterstütze das Projekt, sagte Chauvet.

Nach dem Notre-Dame-Feuer: Wer zahlt eigentlich den Wiederaufbau?

18. April 2019, 07.02 Uhr: Der Schock über den Brand in Notre-Dame sitzt noch tief und auch die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Doch sowohl Präsident Macron als auch die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo denken bereits an den Wiederaufbau? Aber wer zahlt diesen? Ist das nun ein Fall für die Versicherung? Ja und nein. 

Die Versicherungen der Unternehmen, die in Notre-Dame an den Renovierungen gearbeitet haben, müssten, sollten das Feuer durch die Arbeiten verursacht worden sein, zahlen. Allerdings sind die Summen gedeckelt und würden höchstwahrscheinlich nicht den kompletten Schadensbetrag abdecken. Somit bleibt der Eigentümer, in diesem Fall der französische Staat, darauf sitzen. Das könnte enorme Probleme verursachen, denn  das französische Finanzministerium im Jahr 1889 verfügte, „dass der Staat in Zukunft nicht mehr seinen Besitz gegen Brände bei Privatgesellschaften versichert.“ Heißt: Der Staat hat keine Versicherung und muss die Kosten alleine tragen. Die großzügigen Spenden schienen daher sehr willkommen, auch wenn dies zu Steuereinbußen führen kann, da es in Frankreich Steuerbefreiungen bis zu 66 Prozent der Einkommenssteuer für den gibt, der für das nationale Kulturerbe spendet. Trotzdem scheint die Finanzierung des Wiederaufbaus von Notre-Dame nach dem Feuer gesichert zu sein.

Natascha Ochsenknecht kritisiert Spenden für Notre-Dame, wie
tz.de* berichtet, und muss dafür heftig einstecken.

Notre-Dame in Paris: Macrons Berater halten Wiederaufbau in fünf Jahren für "machbar"

17. April 2019, 21.02 Uhr: Bei einem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron anberaumten Treffen zum Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame haben mehrere Teilnehmer einen Zeitplan von fünf Jahren als "machbar" eingeschätzt. "Fünf Jahre bis zur Wiedereröffnung von Notre-Dame ist absolut plausibel", sagte etwa der Regierungsbeauftragte für Kulturgüter, Stéphane Bern, nach dem Treffen im Elysée-Palast. Bei der Zusammenkunft war auch der 70-jährige frühere französische Generalstabschef Jean-Louis Georgelin anwesend, der am Vormittag zum "Mister Wiederaufbau" ernannt worden war.

Georgelin habe unter anderem eine ausführliche Bestandsaufnahme binnen zwei Monaten und einen Vertreter in allen Ministerien verlangt, sagte Bern. Er sei in den kommenden fünf Jahren dem Präsidenten direkt Rechenschaft schuldig.

An dem hochrangig besetzten Treffen nahmen unter anderem Premierminister Edouard Philippe, Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, Außenminister Yves Le Drian, Innenminister Christophe Castaner, Kulturminister Franck Riester sowie die Unesco-Chefin Audrey Azoulay, der Pariser Erzbischof Michel Aupetit und der Chef der nationalen Denkmalbehörde, Philippe Bélaval, teil.

17. April 2019, 19.39 Uhr: In der zweitgrößten Pariser Kirche Saint-Sulpice haben Gläubige nach dem Brand in der Kathedrale Notre-Dame eine vorösterliche Messe gefeiert. Der Erzbischof Michel Aupetit hatte dazu eingeladen. Die sogenannte Chrisammesse sollte eigentlich in Notre-Dame stattfinden. Die Kathedrale sei zwar teilweise zusammengestürzt, sagte Aupetit über die Brandkatastrophe. Er betonte jedoch mehrfach: „Wir werden unsere Kirche wieder aufbauen.“ Auch Präsidentengattin Brigitte Macron und Innenminister Christophe Castaner waren gekommen.

Vor der Kirche im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés versammelten sich Hunderte Menschen. Eine Großbildleinwand war aufgebaut. Die Kirche Saint-Sulpice ist nach Notre-Dame die größte Kirche in Paris. Kurz nach 18.50 Uhr läuteten auch dort die Glocken. 

Notre-Dame in Paris: Glocken in ganz Frankreich läuten aus Solidarität

17. April 2019, 19.08 Uhr: Nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame haben am Mittwochabend die Kirchenglocken in ganz Frankreich geläutet. Die französische Bischofskonferenz hatte die Kathedralen im Land dazu aufgerufen. Die Glocken der Gotteshäuser läuteten um Punkt 18.50 Uhr - zu diesem Zeitpunkt wurde der Brand in dem weltberühmten Wahrzeichen am Montagabend entdeckt. Die Diözesen wollten so ihre Solidarität mit der Pariser Diözese zum Ausdruck bringen.

Zahlreiche Menschen versammelten sich etwa vor der Pariser Kirche Sacré-Cur im Touristenviertel Montmartre, der Kathedrale St. André in Bordeaux oder vor dem Straßburger Münster und hielten dort inne.

17. April 2019, 17.51 Uhr: Die Stadt Paris ehrt die Feuerwehrleute und andere Helfer, die zur Rettung der Kathedrale Notre-Dame vor den Flammen beigetragen haben. Sie stehen am Donnerstag im Mittelpunkt einer Feierstunde vor dem Rathaus, die um 16.15 Uhr beginnt, wie die Stadtverwaltung ankündigte.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie der Dekan des Gotteshauses, Patrick Chauvet, werden Ansprachen halten. Auch Feuerwehr-Kommandeur Jean-Claude Gallet wird sprechen. Er stand den rund 400 Einsatzkräften vor, die den Großbrand an der Kirche am Dienstagmorgen gelöscht hatten.

„Wir haben eine Schlacht gewonnen“ - Pariser Feuerwehr über dramatischen Einsatz

17. April 2019, 15.45 Uhr: „Wir haben eine Schlacht gewonnen. Das Gebäude ist beschädigt, aber der Domschatz, das Kirchenschiff, die Türme sind stehen geblieben“, sagt ein Sprecher der Pariser Feuerwehr in einer Pressekonferenz zum Feuer in Notre-Dame. Der Einsatz lief nach seinen Angaben nach einem ausgefeilten Notfallplan ab. Dabei habe bei den Löscharbeiten der Schutz des Kulturguts an oberster Stelle gestanden. „Wir haben deswegen kein Wasser auf die Fenstergläser gespritzt“, sagte der Sprecher der Feuerwehr.  

17. April 2019, 15.19 Uhr: Die Pariser Feuerwehr überwacht weiterhin Notre-Dame. Die Einsatzkräfte haben ein Auge auf die Feuernester in der Kathedrale. Die Aufgabe sei schwierig, sagte ein Sprecher der Pariser Feuerwehr auf einer Pressekonferenz am Mittwoch.  

17. April 2019, 14.16 Uhr: Notre-Dame ist nach dem Feuer schwer beschädigt. Eine Versicherung für das 850 Jahre alte Bauwerk gibt es nicht. Frankreich muss alleine für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale aufkommen. Doch die Spendenbereitschaft ist riesig, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Für Notre-Dame sind schon fast eine Milliarde Euro an Spenden zusammengekommen. 

„Heute Morgen waren es fast 900 Millionen. Ich denke, wir werden heute noch die Milliardengrenze überschreiten“, sagte der Fernsehmoderator Stéphane Bern, der im Auftrag von Staatschef Emmanuel Macron für die Renovierung historischer Baudenkmäler in Frankreich zuständig ist, am Mittwoch dem Sender RMC. 

Notre-Dame bleibt bis zu sechs Jahren geschlossen

17. April 2019; 13.45 Uhr: Notre-Dame soll nach dem Großbrand für fünf bis sechs Jahre geschlossen bleiben. Für den Wiederaufbau des kleinen Spitzturms soll ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden, sagte Premierminister Édouard Philippe nach einer Regierungssitzung am Mittwoch. Ein neuer Turm müsse den „Techniken und Herausforderungen unser Zeit“ standhalten.

Feuer in Notre-Dame: Darum droht jetzt ein finanzielles Desaster

17. April 2019, 12.26 Uhr: Zwei Tage nach dem Feuer in Notre-Dame lässt sich das Ausmaß der Brandschäden in der Pariser Kathedrale kaum abschätzen. Von mehreren hundert Millionen Euro ist in den Medien die Rede. Doch wie der Nachrichtensender n-tv.de berichtet, ist Notre-Dame nicht gegen Feuer versichert. Das gotische Bauwerk gehört Frankreich. Nach Trennung von Staat und Kirche ist Notre-Dame in Staatsbesitz. Frankreich muss seine Gebäude allerdings nicht gegen Feuer versichern, berichtet der Sender. 

In Deutschland sei die Lage anders. Der Kölner Dom habe demnach eine Feuerversicherung.  

17. April 2019, 12.07 Uhr: Die 400 Feuerwehrleute haben am Montagabend 15 Stunden lang das Feuer in Notre-Dame bekämpft. Eine Herkulesaufgabe. Papst Franziskus würdigte in seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom ihren Mut. Sie hätten „ihr Leben riskiert". Macron hatte die Einsatzkräfte als „Helden" bezeichnet.

Notre-Dame: Dramatische Details - so knapp entkam man der Katastrophe wirklich

Paris - „15 Minuten länger und der Bau wäre verloren gewesen!“ Das hat nun Laurent Nuñez, seines Zeichens französischer Innenstaatssekretär, erzählt. "Unter Einsatz ihres Lebens haben die Feuerwehrleute den Brand in den Türmen von Notre-Dame bekämpft“, berichtet er weiter. Allerdings entdeckten Fachleute laut Nuñez bei einer Begehung „einige Schwachstellen". Diese würden vor allem das Gewölbe betreffen. „Im Ganzen hält die Struktur gut", fügte er hinzu.

Notre-Dame in Paris: Sicherung hat Vorrang

Nach den bedrohlichen Brandschäden in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat die Sicherung des historischen Bauwerks Vorrang. So sehen das auch deutsche Experten: „Die erste Priorität wird sein, die Statik des Gebäudes zu analysieren, zu sichern, und da auch wieder ein Dach drauf zu bekommen“, sagte Markus Castor vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris.

Das Ausmaß der Zerstörung in der gotischen Kirche sei bisher kaum abzuschätzen. Der Großteil der Schäden sei wohl durch Löschwasser verursacht worden. „Wir wissen, dass der gesamte Schatz der Kathedrale ins Hôtel de Ville (Rathaus) verbracht wurde, und dass er komplett gesichert ist“, sagte Castor. Zu dem Schatz gehören bekannte Reliquien wie die Dornenkrone von Jesus und der Waffenrock des Heiligen Ludwig. Bei der Dornenkrone soll es sich um jene handeln, die römische Soldaten Jesus Christus vor seiner Kreuzigung auf sein Haupt gesetzt haben. Der dramatischste Augenblick des Abends war wohl, als der Mittelturm Notre-Dames fiel.

Notre-Dame in Paris beinahe verbrannt: Ermittlungen laufen

Einen Tag nach dem verheerenden Brand der Kathedrale Notre-Dame richtet sich das Augenmerk auf die Brandursache und den Wiederaufbau des Pariser Wahrzeichens. Die Staatsanwaltschaft befragte am Dienstag Bauarbeiter, die an der Restaurierung des Gotteshauses beteiligt waren. Die Ermittler gehen nicht von einem vorsätzlich gelegten Brand aus. Für den Wiederaufbau der stark beschädigten Kirche gingen bis Dienstag Spendenzusagen in Höhe von rund 700 Millionen Euro ein.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus und leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung ein. „Nichts deutet auf eine vorsätzliche Tat hin", sagte Staatsanwalt Rémy Heitz. Noch in der Nacht seien die ersten Bauarbeiter und Mitarbeiter der mit der Restaurierung beauftragten Baufirmen vernommen worden. Er rechne mit „langen und komplexen" Ermittlungen, sagte Heitz.

Notre-Dame in Paris zerstört: Trump, Merkel und Macron reagierten - enorme Spenden

In Deutschland, Spanien und anderswo nimmt man seine Baudenkmäler nun noch genauer unter die Lupe - in Köln etwa den Dom, ebenfalls ein gotisches Bauwerk. In Deutschland entbrannte zudem die Debatte, weshalb ARD und ZDF bei ihren Sendeformaten blieben, anstatt vom Brand in Paris zu berichten. Einen Kommentar zur Kritik an der Berichterstattung von ARD und ZDF lesen Sie bei Merkur.de*

Aus Politik und Gesellschaft kamen derweil entsetzte Stimmen. Kanzlerin Angela Merkel versprach den Franzosen Hilfe beim Wiederaufbau, Frankreich-Präsident Macron will das Bauwerk in fünf Jahren wieder aufgebaut haben.

US-Präsident Donald Trump bekam derweil viel Kritik für seinen geäußerten Kommentar, den Brand aus der Luft mit Wassertanks zu löschen.

Der Neuaufbau hat auf alle Fälle Potenzial. Bis zum Montagabend waren bereits über 600 Millionen Euro an Spenden gesammelt worden. Auch Firmen und Privatpersonen beteiligen sich daran.

Das Feuer in Notre-Dame - eine Chronologie

Eine Explosion erschütterte am Morgen Berlin, auf Videos ist eine dichte Rauchsäule zu sehen.

dpa, afp, ml

*Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Auch interessant

Kommentare