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Ölpest: BP muss alle Kosten tragen

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Die Kosten für die Beseitigung der Ölpest im Golf von Mexiko muss BP tragen.
Die Kosten für die Beseitigung der Ölpest im Golf von Mexiko muss BP tragen. © dpa

Washington - Die US-Regierung erwartet, dass der britische Ölkonzern BP alles zur Bekämpfung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko tut und die Kosten voll trägt. Gleichzeitig bot sie Hilfe an.

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Präsident Barack Obama will die Ölpest im Golf von Mexiko mit allen Mitteln bekämpfen. Es werde “jede verfügbare Ressource, die uns zur Verfügung steht“, eingesetzt, sagte er am Donnerstag. Dies könne auch die Hilfe der Streitkräfte umfassen. Obama betonte, dass der Ölkonzern BP als Eigner der gesunkenen Bohrinsel für die Aufräumungsarbeiten zur Kasse gebeten werde. Die US-Marine sendet unterdessen Ausrüstung zur Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko. Zudem sollen Marinestützpunkte als Operationsbasis für die Aufräumungsarbeiten benutzt werden. Rund 20 Kilometer schwimmende Barrieren und sieben Abschöpfsystems sind den Angaben zufolge bereits auf dem Weg zum Marinestützpunkt Gulfport in Mississippi.

Das Weiße Haus hat das Verteidigungsministerium aufgefordert, sich für weitere Hilfestellung bereit zu halten. US-Präsident Barack Obama entsandte Heimatschutzministerin Janet Napolitano in das betroffene Gebiet, um die Arbeit der Einsatzkräfte zu koordinieren. Konkrete Entscheidungen zum Einsatz der Streitkräfte sind offenbar noch nicht gefallen. Napolitano sagte, in der Regierung werde noch diskutiert, wie das Verteidigungsministerium im Kampf gegen die Ölpest helfen könne. Der 160 Kilometer lange und bis zu 72 Kilometer breite Ölteppich könnte nach Einschätzung von Experten schon am Freitag die Küste von Louisiana erreichen.

Am Ort des Unglücks wurde indes ein weiteres Leck entdeckt. BP schloss sich am Donnerstag der Schätzung der US-Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) an, wonach nahezu 800.000 Liter Öl auslaufen - fünf Mal mehr als bislang angenommen. Im Kampf gegen das austretende Öl werde der Konzern jede Unterstützung annehmen, sagte Betriebsleiter Doug Suttles dem Fernsehsender NBC. Die Regierung habe angeboten, die Expertise und die Ausrüstung des Verteidigungsministeriums zur Verfügung zu stellen, um die Ölpest einzudämmen, sagte Konteradmiralin Mary Landry von der US-Küstenwacht.

Umweltschützer sehen Öl-Abfackeln skeptisch

Nachdem bisher alle Versuche gescheitert sind, die Lecks mit Hilfe von Tauchrobotern abzudichten, hat die Küstenwacht damit begonnen, das ausgelaufene Öl abzufackeln. Zunächst wurde Öl testweise auf einer begrenzten Fläche in der Nähe des Mississippi-Deltas in Brand gesetzt, wie ein Sprecher in New Orleans sagte. Umweltschützer sehen diese Methode mit Skepsis. Ein Greenpeace-Experte erklärte, das Abfackeln sei keine Lösung. Der allergrößte Teil des Ölteppichs sei so dünn, dass man das Öl gar nicht anzünden könne, sagte Christian Bussau sagte dem MDR. Zudem entstehe beim Abbrennen eine riesige Rauchwolke mit sehr viel Ruß. Seiner Meinung nach sollten sich die Behörden auf ein “mechanisches Säubern der Küsten konzentrieren, auf das Abdichten des Lecks am Meeresboden und natürlich versuchen, das Öl auf See abzupumpen“.

DAPD

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