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Ölpest: Obama schickt mehr Helfer an Golfküste

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US-Präsident Obama machte sich am Freitag erneut ein Bild von der Öl-Katastrophe.
US-Präsident Obama machte sich am Freitag erneut ein Bild von der Öl-Katastrophe. © dpa

Washington - Die Zeit rennt davon: Im Kampf gegen die schlimmste Ölpest der USA schickt Präsident Barack Obama deutlich mehr Helfer an die verseuchten Küsten am Golf von Mexiko.

Er habe angeordnet, die Zahl der Einsatzkräfte in den unmittelbar betroffenen Regionen zu verdreifachen, sagte Obama am Freitag in Grand Isle im Bundesstaat Louisiana. Die Aufstockung gelte für Orte,

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an denen das Öl bereits angeschwemmt wurde oder die es innerhalb von 24 Stunden erreichen könnte. Der Präsident reagierte damit auf Vorwürfe, dass die Reinigungsarbeiten zu schleppend vorangingen.

Obama besuchte Louisiana, um sich persönlich über die Maßnahmen gegen die Ölkatastrophe vor der US-Südküste zu informieren. Wichtigster Gesprächspartner war der von der Regierung eingesetzte Einsatzleiter, Admiral Thad Allen. Es ist Obamas zweite Reise in das Krisengebiet seit die Bohrinsel “Deepwater Horizon“ vor fünf Wochen unterging.

Im Kampf gegen die schlimmste Ölpest der US-Geschichte meldet BP zwar Fortschritte, doch der ersehnte Durchbruch steht aus. Zugleich warnte US-Präsident Barack Obama, dass man es angesichts der Umweltschäden mit einem “Langzeit-Projekt“ zu tun haben werde, auch wenn der Ölfluss einmal gestoppt sei. Obama ordnete deshalb eine Verdreifachung der Einsatzkräfte entlang der betroffenen Küsten am Golf von Mexiko an.

Obama sprach auf Grand Isle, einer besonders schwer getroffenen Insel vor Louisiana. Zuvor überflog er mit einem Hubschrauber das Mississippi-Delta. “Am Ende trage ich die Verantwortung für die Lösung dieser Krise“, sagte er am Freitag erneut.

Damit reagierte er auf die immer schärfere Kritik, die Katastrophe zunächst unterschätzt und nicht schnell genug gehandelt zu haben. Am Freitag besuchte er zum zweiten Mal die verseuchte Louisiana-Küste. Bereits zuvor hatte er Fehler im Krisenmanagement eingeräumt. Die Aufstockung der Einsatzkräfte gelte für Orte, in denen das Öl bereits angelangt ist oder innerhalb von 24 Stunden erwartet wird.

Der BP-Konzern gab sich mit Blick auf seinen Versuch vorsichtig optimistisch, die Ölquelle mit einem massiven Schlammbeschuss zu verstopfen. Zwar ströme seit Freitagmorgen (Ortszeit) nur noch wenig Öl und Gas ins Meer, sagte BP-Chef Tony Hayward, aber die Operation “Top Kill“ habe erneut unterbrochen werden müssen. Die Aktion wird nach Haywards Worten weitere 48 Stunden dauern - eine endgültige Beurteilung wird demnach erst am Wochenende erwartet.

dpa

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