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Kitzbühel-Massaker: Urteil gefallen - Geschworene beraten nur 45 Minuten - Angeklagter bittet um Verzeihung

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Anklage erhoben: Ein junger Mann soll fünf Menschen erschossen haben.
Anklage erhoben: Ein junger Mann soll fünf Menschen erschossen haben. © dpa / Zeitungsfoto.At

Ein junger Mann hat in Kitzbühel die Familie seiner Ex-Freundin ausgelöscht. Fünf Menschen mussten sterben. Er soll 13 Schüsse abgegeben haben. Jetzt wurde das Urteil gefällt.

Update vom 12. August 2020, 19.47 Uhr: Das Urteil steht - und es ist wie erwartet ausgefallen. Der 26-jährige Andreas E. wurde erwartungsgemäß wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei guter Führung könnte er damit frühestens nach 15 Jahren auf eine vorzeitige Freilassung hoffen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Wie die Bild berichtet, soll die Beratung der Geschworenen nur 45 Minuten gedauert haben. Dann war das Urteil klar. Die Geschworenen folgten damit der Forderung der Staatsanwältin. Diese betonte, dass der Angeklagte seine Opfer regelrecht hingerichtet habe: „Diese Tat ist auch auf den zweiten Blick nicht nachvollziehbar. Es gibt nur eine gerechte Strafe, das ist eine lebenslange Strafe.“ Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert.

Lebenslang für Angeklagten - Geschworene folgen der Forderung der Staatsanwaltschaft

Vor etwas mehr als zehn Monaten hatte der Angeklagte seine Ex-Freundin, deren Vater, Mutter und Bruder sowie einen Freund der damals 19-Jährigen in Kitzbühel kaltblütig erschossen (siehe weiter unten). Zuvor hatte seine Ex-Freundin mit Schluss gemacht. Der 26-Jährige meinte in seinem Schlusswort: „Es tut mir unendlich leid.“

Die Tat schockierte damals im Oktober 2019 den gesamten Wintersport-Ort. Nach der Tat hatte sich der junge Mann selbst bei der Polizei gestellt und seine Tat zugegeben. 340 Kitzbüheler suchten nach dem blutigen Geschehen psychologische Hilfe beim Krisen-Interventionsteam. Ebenfalls grausam war der Tod von Kim Wall. Mehr als drei Jahre nach der Tat gestand Peter Madsen den Mord an der Journalistin auf seinem U-Boot.  

Update vom 16. Mai 2020, 10.58 Uhr: Wie die Bild berichtet (Artikel hinter einer Bezahlschranke), hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen den mutmaßlichen Fünffachmörder aus Kitzbühel erhoben. Der mittlerweile 26-jährige Tatverdächtige soll sich nicht damit abgefunden haben, dass seine Freundin Ende Juli 2019 nach mehrjähriger Beziehung Schluss gemacht habe, weshalb er Anfang Oktober die 19-Jährige, deren neuen Partner, ihre Eltern und ihren Bruder kaltblütig erschossen habe.

Die Tatwaffe, eine Pistole, entnahm der junge Mann demnach aus dem Safe seines im Ausland lebenden Bruders. Zudem stattete er sich mit zwei vollen Magazinen sowie einem Baseballschläger aus. Insgesamt soll er 13 Schüsse abgeben haben. Zunächst tötete er demnach den Familienvater mit zwei Kopfschüssen, anschließend den im Bett liegenden Bruder, dem er fünfmal in Kopf, Rumpf und Gliedmaßen schoss. Im Elternschlafzimmer soll der Angeklagte die Mutter mit einem Schuss in den Kopf umgebracht haben.

Dann verschaffte er sich der Anklage zufolge mit dem Baseballschläger, mit der der junge Mann die Glasscheibe der Balkontür einschlug, Zutritt zur Wohnung seiner Ex-Freundin. Diese soll er mit zwei Kopfschüssen getötet haben, ihrem flüchtenden neuen Partner schoss er demnach einmal in die linke Hand und zweimal in den Kopf.

Laut dem psychiatrischen Gutachten war der Angeklagte allenfalls alkoholbedingt enthemmt, aber zurechnungsfähig. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Kitzbühel-Morde: Frage nach Zurechungsfähigkeit des Täters soll geklärt werden

Update vom 13. Oktober 2019, 21.30 Uhr: Ein Anklage gegen 25-jährigen Tatverdächtigen könnte im ersten Halbjahr des Jahres 2020 erhoben werden. Das berichtet die Tiroler Tageszeitung in Bezug auf einen Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. Eine Psychiaterin wurde zudem mit der Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens beauftragt. Laut Bericht soll geklärt werden, ob der 25-Jährige zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war. 

Der Verdächtige ist aktuell in der Innsbrucker Justizanstalt untergebracht, wo er auch psychiatrisch betreut wird.

Kitzbühel-Morde: Angehörige veröffentlichen bewegende Traueranzeige 

Update vom 12. Oktober 2019, 11.29 Uhr: Auch Tage nach der Bluttat in Kitzbühel herrscht Fassungslosigkeit über das Ausmaß der Tragödie. In einer bewegenden Traueranzeige nehmen nun Angehörige und Freunde der ausgelöschten Familie Abschied von ihren Liebsten. „Denn es geschehen Dinge, die wir nicht begreifen können. Wir stehen machtlos und stumm daneben“, zeigen sich die Hinterbliebenen auch Tage nach der Tat schockiert. 

Am Montag soll die Familie gemeinsam nach einem Trauergottesdienst in Kitzbühel im engsten Kreis der Familie beigesetzt werden. 

Der 25-jährige Ex-Freund des Mordopfers Nadine H. tötete auch Eishockey-Spieler Florian J. in dem Haus der Familie. In welcher Beziehung das Opfer zu der ebenfalls ermordeten 19-Jährigen stand ist noch unklar. Der Ex-Freund von Nadine H. sitzt währenddessen in Untersuchungshaft. 

Der 25-jährige Ex-Freund von Nadine löschte eine komplette Familie aus.
Der 25-jährige Ex-Freund von Nadine löschte eine komplette Familie aus. © Trauerhilfe.at

In Rostock hat ein Mann nun auf der Polizeiwache gestanden, seine Eltern getötet zu haben.

Kitzbühel-Massaker: Neue dramatische Details - Club des toten Eishockeytorwarts reagiert  

Update vom 10. Oktober 2019, 13.33 Uhr: Nach dem tragischen Tod von Torhüter Florian J. (eines der fünf Kitzbüheler Mordopfer) bedankt sich die Adlerfamilie des Eishockeyclubs Kitzbühel auf Instagram für die große Anteilnahme und Unterstützung. Das für kommenden Samstag angesetzte Heimspiel gegen die Vienna Capitals Silver wurde abgesagt und vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Beim nächsten Heimspiel am 17. Oktober gegen Jesenice will man im Sportpark Florian J. und der weiteren Opfer der Tragödie gedenken.

In Istanbul haben sich dramatische Szenen abgespielt: Nachdem er mit seinem Bus in eine Haltestelle gerast war, ist der Fahrer ausgestiegen und hat mit einem Messer angegriffen.

Kitzbühel: Gemeindepfarrer kann nicht mehr schlafen

9.35 Uhr: Michael Struzynski ist seit 26 Jahren Gemeindepfarrer in Kitzbühel. Er kennt Opfer und Täter. „Beide Kinder habe ich getauft und gefirmt, kenne die Familien gut“, sagte der Pfarrer der „Kronenzeitung“. Er sei zutiefst schockiert „Mich macht die Tat fertig. Ich kann gar nicht mehr schlafen.“

Nadine und ihre Familie würden ein schlichtes Urnenbegräbnis im Ort bekommen, so der Pfarrer. Bei der Totenmesse werde er nur ganz wenig sprechen - weil er den Wahnsinn auch nicht erklären könne. „Warum lässt Gott so was zu?“, werde einer der wenigen Sätze auf dem Friedhof sein.

Eine Frage, die sich vermutlich auch die Angehörigen von Mia stellen: Der Mörder des Mädchen wurde jetzt tot in seiner Zelle gefunden.

Update vom 10. Oktober: Wie österreichische Medien berichten, befindet sich der mutmaßliche Täter in einer Einzelzelle und wird aufgrund von Suizidgefahr rund um die Uhr videoüberwacht.

Einen Anwalt habe sich der mutmaßliche Mehrfachmörder bereits ausgesucht. Dieser wolle aber noch anonym bleiben, weil er offenbar einen Shitstorm befürchtet, da er den „Killer von Kitz“ verteidige. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass ein psychologisches Gutachten über den 25-jährigen Beschuldigten in Auftrag gegeben wurde.

Update vom 9. Oktober, 17.55 Uhr: Die Tat lässt nicht nur Österreich erschaudern. Ein 25-Jähriger hatte am vergangenen Sonntag seine Ex-Freundin mitsamt deren Familie und dem mutmaßlich neuen Freund - einen Eishockeytorhüter - getötet. Bild berichtet: Täter Andreas E. feuerte mehr als zehn Schüsse ab.

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Und weitere Details kommen ans Licht: Dem Bericht des Boulevardblatts nach soll es in der Nacht der Morde noch zu einem Streit zwischen Nadine und ihrem Ex Andreas in einer Bar gekommen sein. Sie feierte mit ihrer Firma. Auch Eishockeytorwart Florian soll vor Ort gewesen sein - mit seinem Team der „Adler Kitzbühel“.

Als es zum Streit kam, soll Florian dazwischen gegangen sein. Dann fing Andreas vor der Bar an zu weinen, so die Bild-Zeitung. Florian habe Nadine derweil nach Hause gefahren und bei ihr übernachtet haben. Die genaue Beziehung der beiden zueinander ist der Polizei aktuell „unklar“.

Gegen 4 Uhr kam Andreas dann zum Haus seiner Ex nach, dort wurde er aber abgewiesen. Nur eineinhalb Stunden später kehrte er zurück und richtete das Blutbad an.

Update vom 9. Oktober, 7.55 Uhr: Walter Pupp, Chef des Tiroler Landeskriminalamts zeigt sich wenige Tage nach der Tat in Kitzbühel weiterhin erschüttert. „Dass Männer nach Trennungsgeschichten gewalttätig werden, gibt es leider gar nicht so selten. Aber dass gleich eine ganze Familie ausgelöscht wurde, das ist etwas anderes. Das macht sogar uns Polizisten völlig fassungslos“, äußerte er sich gegenüber Focus Online.

Bislang hätten weder Verhöre noch sonstige Ermittlungen Hinweise darauf gegeben, dass die Tat zu verhindern gewesen wäre. Man gehen weiterhin vom Motiv Eifersucht aus. „Natürlich werden Ärzte nun psychologische Gutachten erstellen, um zu ergründen, warum der Täter diese fünf Morde beging. Die wahren Motive aber werden wir vielleicht nie erfahren“, erklärte Pupp.

Kitzbühel-Massaker: Obduktions-Ergebnis da - Nachbarin: „Es ist so unwirklich“

Update 8. Oktober, 15.31 Uhr: Eine direkte Nachbarin der Kitzbüheler Familie, die am Sonntag getötet wurde, zeigt sich im Gespräch mit Focus fassungslos. „Das waren alles wirklich ganz nette, hilfsbereite Menschen. Und nun sind sie alle tot. Es ist so unwirklich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in dem Haus nun keiner mehr ist“, wird die Frau zitiert. Der Mann der Nachbarin habe den mutmaßlichen Täter Andreas E. nie zu Gesicht bekommen, wie er sagt. Aber „er soll sich sehr gut mit Kevin (Anm. d. Redaktion: Kevin war der Bruder der getöteten Ex-Freundin von Andreas E.) verstanden haben“, will der Nachbar wissen. 

Eine junge Frau, die das Opfer Nadine aus der Berufsschule kennt, gibt gegenüber Focus an, Nadine habe ihr gegenüber nie etwas Auffälliges von ihrem Ex-Freund erzählt. „Auch nicht, dass er eifersüchtig war. Sie hat gar nicht über ihn gesprochen", wird die Bekannte zitiert.  

Mutmaßlicher Täter von Kitzbühel wird rund um die Uhr bewacht

Update 8. Oktober, 13.34 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Kitzbühel, der seit seinem Geständnis in der Innsbrucker Justizanstalt in Untersuchungshaft sitzt, soll in einer Zelle mit Videoüberwachung untergebracht sein. Das berichtet die Tiroler Tageszeitung. Der Beschuldigte werde rund um die Uhr bewacht, „um einen etwaigen Suizidversuch rechtzeitig vereiteln zu können“, heißt es in dem Bericht.

Kitzbühel-Massaker: Obduktions-Ergebnis da - „Es geht uns allen sehr schlecht, auch meinem Sohn“

Update vom 8. Oktober 2019, 10.52 Uhr: Nachdem sich die Mutter des mutmaßlichen Täters bereits im Gespräch mit Bild äußerte, erklärte die Mutter des jungen Mannes nun gegenüber RTL: „Es geht uns allen sehr schlecht, auch meinem Sohn“. Das Paar habe demnach eigentlich im nächsten Jahr heiraten wollen, dann trennte sich die 19-Jährige jedoch von ihrem Sohn. 

Wie die Mutter des 25-Jährigen dabei weiter erklärt, sei ihrer Familie nach der Tat Unterstützung angeboten worden. „Wir haben sehr viele Nachbarn, Bekannte in der Stadt. Wir haben von überall Hilfe angeboten bekommen“, sagte die Frau weiter. Die Mutter des mutmaßlichen Täters erklärt dabei, dass ihr Sohn sehr beliebt gewesen sei, „ein kleiner Sunnyboy“. 

Kitzbühel: Bürgermeister äußert sich nach schrecklicher Tat - „alteingesessene Familie “

Der Bürgermeister Kitzbühels zeigt sich nach der Tat entsetzt. Klaus Winkler bestätigt im Gespräch mit Focus, dass es sich bei der Familie des Täters um "eine tadellose, alteingesessene Familie genau wie jene von Nadine" handelt. Die Eltern des Festgenommenen seien demnach Geschäftsleute in Pension, die sich sozial engagieren. Wie der Bürgermeister gegenüber Focus weiter erklärt, sei keines der Kinder der Familie je negativ aufgefallen. 

„Ich habe gestern mit Andreas' Vater gesprochen und ihm versichert, dass der ganze Ort hinter ihm steht und er sich nicht sorgen soll wegen Vorverurteilungen“, erklärt Klaus Winkler dabei weiter. Den mutmaßlichen Täter beschreibt der Bürgermeister als „unauffällig und zurückgezogen“. Wie Winkler dann erklärt, hätte sich die Anzahl der Todesopfer in der Nacht noch erhöhen können. Die 19-jährige Nadine habe demnach in der tragischen Nacht einer Freundin angeboten, bei ihr zu übernachten. Doch das Mädchen lehnte ab. 

„Warum sie dann nicht mitkam, weiß ich nicht. Aber es ist furchtbar, sich vorzustellen, dass es dann vermutlich noch ein weiteres Todesopfer gegeben hätte“, erklärt Winkler. 

Kitzbühel-Massaker: Neue Details nach Obduktions-Ergebnis - Mutter des Täters wirft Fragen auf

Update vom 8. Oktober 2019, 10.12 Uhr: Wie die Tiroler Landespolizei in einer Pressemitteilung am Dienstagmorgen mitteilt, gibt es inzwischen Erkenntnisse aus der Obduktion der fünf Opfer von Kitzbühel. Diese habe ergeben, „dass alle Personen durch die aus sehr kurzer Distanz abgegebenen Schüsse zu Tode kamen.“ Das Messer sowie der Baseball-Schläger, die der Täter ebenfalls mit sich trug, wurden laut Polizei für die Tat nicht verwendet. „Hinsichtlich der Anzahl der abgegebenen Schüsse und Treffer ergeht aus taktischen und aus Pietätsgründen keine detaillierte Bekanntgabe“, heißt es weiter.

Kitzbühel-Massaker: Mutter des Täters wirft mit einer Aussage viele Fragen auf

Update vom 8. Oktober 2019, 8.07 Uhr: Nach der grausamen Bluttat in Kitzbühel haben Reporter der Bild-Zeitung nach eigenen Angaben (Bezahlinhalt) die Mutter des mutmaßlichen Täters (25) getroffen. Ihre Äußerung gegenüber den Journalisten wirft viele Fragen auf. „Es sind nicht fünf Menschen gestorben, sondern sechs. Unser Sohn ist auch gestorben“, soll sie vor ihrem Haus am Montag gesagt haben. Was genau sie damit meint - ob ihr Sohn für sie gestorben ist oder sein Leben nach dieser grausamen Tat ohnehin keine Zukunft hat - lässt die Mutter des 25-Jährigen offen. 

Der Täter ist nach seiner Tat jedenfalls selbst zur Polizei gegangen und hat ein Geständnis abgelegt. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. 

In Halle gab es eine Schießerei in der Innenstadt, die Polizei bestätigt mehrere Todesopfer. Auch in der 15 Kilometer entfernten Region Landsberg fielen Schüsse, wie die Polizei ebenfalls bestätigte. 

Kitzbühel-Massaker: Auch Bruder des Täters muss sich verantworten - Vater ist fassungslos

Meldungen vom 7. Oktober 2019:

Update 19.20 Uhr: Dem Münchner Merkur liegen nun weitere Informationen zur Tatwaffe vor. Es handelt sich um eine Neun-Millimeter-Pistole, die ordnungsgemäß gelagert wurde. Die Pistole gehört dem Bruder des Täters, der sich derzeit nicht in Österreich aufhält. Er muss wohl nun mit einem Verwaltungsstrafverfahren nach österreichischem Recht rechnen. In Österreich ist es grundsätzlich einfacher als in Deutschland, an eine Waffenbesitzkarte zu kommen. Es muss zum Erwerb ein psychologisches Gutachten eingeholt werden, den Test dürfe man unbegrenzt wiederholen. 

Am Montag wurden die fünf Opfer obduziert. Andreas E. war bereits am Sonntag nach Innsbruck überstellt worden, wo die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt hat. 

Der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler stellte gegenüber der Austria Presse Agentur die gesellschaftliche Dimension der Tat heraus: „Jeder aus der Stadt kannte zumindest einen aus der getöteten Familie.“ Auch die Familie des Verdächtigen genießt demnach hohes Ansehen in dem Skiort. Mit dem Vater konnte er mittlerweile sprechen, erzählte der Bürgermeister. „Er ist völlig fassungslos.“

Kitzbühel-Massaker: Ermordeter Eishockeytorwart am Vorabend noch geehrt - SPÖ sorgt für Eklat

Update 14.57 Uhr: Auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat nach dem Tod des österreichischen Nachwuchsspielers Florian via Twitter kondoliert. "Wir sind zutiefst schockiert über die Nachrichten aus Kitzbühel. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Angehörigen der fünf Verstorbenen (darunter Eishockey-Goalie Florian J.) und dem EC Kitzbühel. Wir und die gesamte deutsche Eishockeyfamilie wünschen euch viel Kraft!“, schrieb der DEB.

Nach Bluttat in Kitzbühel: SPÖ sorgt mit Vergleich für Eklat

Update 14.09 Uhr: Die Bluttat von Kitzbühel hat für die österreichischen Parteien FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) und SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs) ein Nachspiel. Der 25-jährige Tatverdächtige war Mitglied der FPÖ, was die SPÖ-Ortsgruppe Langenzersdorf zum Anlass nahm, auf Facebook von einem „FPÖ-Amoklauf“ zu sprechen. SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar verurteilte das Posting am Montag. Er entschuldige sich im Namen der SPÖ Niederösterreich „für das gespürlose und völlig pietätlose Posting der SPÖ Langenzersdorf“.

Auch die SPÖ Langenzersdorf hat sich in einem weiteren Facebook-Post für „Missverständnisse“ entschuldigt und die Beweggründe für das erste Posting erläutert. Sowohl dieser, als auch der erste Post wurden gelöscht.

Inzwischen hat die FPÖ den mutmaßlichen Täter aus der Partei ausgeschlossen. „Fakt ist, dass der mutmaßliche Täter, im Jahr 2014, für zwei Monate als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel war“, teilte die FPÖ Tirol am Montag mit. Nach seinem Ausscheiden sei er einfaches Parteimitglied ohne Funktion oder Mandat gewesen.

Eine Zusammenfassung zu den dramatischen Ereignissen in Kitzbühel finden Sie hier

Video: Wirbel um Kitzbühel-Posting der SPÖ-Langenzersdorf

Bruder des Tatverdächtigen: Waffenbesitzer nicht erreichbar

Update 13.07 Uhr: Besitzer der Tatwaffe ist ersten Erkenntnissen zufolge der Bruder des Tatverdächtigen. Dieser konnte bisher noch nicht erreicht werden, da er sich derzeit in Fernost befinde. Das berichtet tirol.at unter Berufung auf den Leiter des Landeskriminalamts, Walter Pupp. 

Kitzbühel-Massaker: Ermordeter Eishockeytorwart wurde am Vorabend noch geehrt

Update 7. Oktober 11.31 Uhr: Nach dem Fünffach-Mord in Kitzbühel herrscht Fassungslosigkeit über die grausame Bluttat. Unter den Opfern ist auch der 24-jährige Eishockeytorwart Florian Janny.

Kitzbühel Opfer Eishockey Torwart Florian
Der Eishockey-Torwart Florian Janny ist unter den Opfern des Fünffach-Mordes von Kitzbühel. © Screenshot Adler Kitzbühel

Die Internetseiten der beiden Vereine, bei denen der talentierte Nachwuchs-Sportler zuletzt gespielt hatte, erscheinen am Montag in Schwarz. Die „Adler Kitzbühel“, zu denen der 24-Jährige erst in diesem Jahr gewechselt war, schreiben auf ihrer Homepage: „Tief geschockt gibt der EC Kitzbühel bekannt, dass unser Torhüter Florian Janny und weitere vier Personen Opfer einer schrecklichen Bluttat geworden sind.“

Der Neuzugang sei „allseits geschätzt und beliebt“ gewesen. Erst am Vorabend der Bluttat sei Florian bei einem Spiel zum „Man of the Match“ gewählt worden, heißt es weiter. 

Fünffach-Mord in Kitzbühel: Ex-Kanzler Kurz „fassungslos“

Update 7. Oktober 9.11 Uhr: Auch Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat sich nach der grausamen Bluttat in Kitzbühel geschockt gezeigt. Auf Twitter schrieb der ÖVP-Chef, es mache ihn „fassungslos, wie ein Mensch so viel Hass in sich finden kann, um so zu handeln“.

Währenddessen scheint es in einem „Cold Case“ wieder Bewegung zu geben. Rund 25 Jahre nach einem Mord sucht die Polizei in Hamburg nun eine Zeugin mit aktuellem Phantombild.

Mord in Kitzbühel: Schwarze Fahne am Rathaus - Eishockeytorwart unter den Opfern 

Update vom 7. Oktober: Am Tag nach der entsetzlichen Bluttat steht Kitzbühel unter Schock. Der Bürgermeister des Nobel-Skiortes hat als Zeichen der Trauer eine schwarze Fahne am Rathaus aufgezogen. "Wir sind alle schockiert und in tiefer Trauer", so Klaus Winkler. Die Opferfamilie, aber auch die Familie des Täters seien im Ort angesehen gewesen. "Das ist noch nie da gewesen, dass eine ganze Familie so tragisch ausgelöscht wurde."

Inzwischen ist auch das letzte Opfer identifiziert. Es handle sich um einen 24-jährigen Mann, der beim Kitzbüheler Eishockeyteam als Torwart unter Vertrag stand, sagte der Chef des Landeskriminalamts Walter Pupp zur österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Mann soll Medienberichten zufolge der neue Freund des Mädchens gewesen sein. Sein Verein äußerte sich bestürzt.

Kitzbühel-Massaker: 25-jähriger Täter erschießt Ex-Freundin und ihre Familie

Erstmeldung vom 6. Oktober: Kitzbühel/Österreich - In der Stadtgemeinde Kitzbühel ermittelt die Polizei in einem fünffachen Mordfall. Die Tat hat sich nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol am Sonntag ereignet. 

In einer ersten kurzen Mitteilung informierte die zuständige Behörde zudem, dass der Täter bereits gefasst ist. Die Tiroler Tageszeitung berichtet darüber hinaus, dass sich die Tat in einem Einfamilienhaus ereignet habe. 

Kitzbühel-Mord: Erste erschreckende Details

Von der Pressekonferenz der Polizei berichtet das Blatt, dass die erschreckenden Details zu der Tat genannt wurden. So handelt es sich bei dem Täter um einen Jugendlichen, der offenbar aus Eifersucht seine 19-jährige Ex-Freundin, ihren neuen Freund und drei ihrer Familienangehörigen ermordet hat. Das Mädchen hatte sich vor knapp zwei Monaten vom Täter getrennt. 

Kitzbühel-Video: Täter-Motiv Eifersucht?

Den Tathergang beschreibt das Blatt unter Verweis auf die Polizei wie folgt: In der Nacht auf Sonntag traf der Täter in einem Lokal auf seine Ex-Freundin. Dort sei es zu einem Streit zwischen den beiden gekommen. Anschließend sei man zunächst getrennter Wege gegangen.

Kitzbühel-Mord: Täter tötet erst die Familie und steigt dann über Balkon zu Ex-Freundin

Am Morgen sei der Täter dann zu dem Wohnhaus des Mädchens gefahren. Der Vater öffnete und als die 19-Jährige hinzukam, sei es zu einem Wortgefecht gekommen, woraufhin der Vater den jungen Mann aufgefordert hatte das Anwesen zu verlassen.

Der Täter sei anschließend nach Hause gefahren, habe die Schusswaffe seines Bruders geholt und sei gegen 5.30 Uhr zum Haus seiner Ex-Freundin zurückgekehrt. Hier tötete er den Vater, die 51-Jährige Mutter und den 25-Jährigen Bruder des Mädchens. 

Anschließend versuchte er in die Einliegerwohnung zu gelangen, wo sich die Ex-Freundin mit ihrem neuen Freund befand. Da diese offenbar verriegelt war, gelangte er schließlich über den Balkon in die Wohnung, indem er eine Fensterscheibe einschlug. Hier erschoss er dann auch die 19-Jährige und ihren Freund.

Der Täter stellte sich im Anschluss selbst der Polizei. Er legte in der Polizeiinspektion um kurz vor sechs Uhr Morgens die Schusswaffe auf den Tresen und soll gesagt haben: „Ich habe soeben fünf Personen getötet.“ Anschließend beorderte die Polizei zunächst 25 Einheiten aus dem Bereich Kitzbühel zur Polizeiinspektion, bevor die Beamten schließlich die Leichen am Tatort auffanden. 

In diesem Haus soll sich das Drama abgespielt haben.
In diesem Haus soll sich das Drama abgespielt haben. © dpa / Zoom.Tirol

Kitzbühel-Mord: Täter war als „ruhige Person“ bekannt

Der Täter ist nach Polizeiangaben umfassend geständig. Es handelt sich um einen 25-Jährigen Einheimischen ohne Migrationshintergrund. Auch sei er nicht vorbestraft oder habe eine polizeiliche Vorgeschichte. Nach Polizeiangaben ist er als „ruhige Person“ bekannt. Zum Tatzeitpunkt war er nicht alkoholisiert.

Derzeit gibt es keine Hinweis auf einen Mittäter. Der 25-Jährige soll alleine gehandelt haben. Als Motiv nennt die Polizei „Beendigung einer Liebesbeziehung“. Der Täter wohnte bei seiner Familie. Die Schusswaffe hatte sein Bruder legal besessen. Die registrierte Waffe war in einem Tresor eingeschlossen. Wie sich der Täter Zugang verschaffen konnte, ist noch unklar. Neben der Pistole soll der junge Mann auch ein Messer bei der Tat mitgeführt haben. Inwiefern dieses bei der Tat eingesetzt wurde, ist ebenfalls noch nicht klar. 

Kitzbüheler Bürgermeister reagiert auf Mord mit fünf Toten

Nach dem Verbrechen mit fünf Toten hat der österreichische Nobel-Skiort Kitzbühel als Zeichen der Trauer die schwarze Fahne am Rathaus aufgezogen. „Wir sind alle schockiert und in tiefer Trauer“, sagte Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Die Familie des Opfers, aber auch die Familie des Tatverdächtigen seien im Ort angesehen gewesen. „Das ist noch nie da gewesen, dass eine ganze Familie so tragisch ausgelöscht wurde“, sagte Winkler.

Ein 25-Jähriger hat laut Polizei gestanden, seine 19-jährige Ex-Freundin, deren Eltern und Bruder sowie ihren neuen Freund ermordet zu haben. Auch der Arbeitgeber der 19-Jährigen sei zutiefst erschüttert, meinte Winkler. „Sie war ein besonders fleißiges Mädel, alle sind fassungslos“, so der Bürgermeister. 

Entsetzen auch in Hamburg: Vor drei Jahren wurde ein 16-Jähriger Opfer eines heimtückischen Messermörders. Wie nordbuzz.de* berichtete, verfolgt die Hamburger Polizei nun einen neuen Ansatz. 

Erneut schockiert eine Bluttat Österreich: In Wien soll ein Familienvater seine Frau und die zweijährige Tochter erstochen haben.

Erst vergangene Woche sorgte ein vierfacher Mord in Paris für Aufsehen. Zu einem schrecklichen Vorfall kam es auch in Bayern. Dort eskalierte ein Seniorenstreit: Ein 78 Jahre alter Mann hat einen 68-Jährigen erstochenJom Kippur: Was hat der höchste jüdische Feiertag mit der Halle-Schießerei zu tun?

In Linz kam es zu einer Explosion am Flughafen. Ein tragisches Familiendrama hat sich in Detmold ereignet. Eine 15-Jährige soll ihren kleinen Halbbruder getötet haben und dann geflüchetet sein. 

Seine Eltern meldeten ihn am Nachmittag als vermisst, am Abend dann die traurige Nachricht. Ein 16-Jähriger konnte nur noch tot aufgefunden werden.

In einem Haus in Starnberg wurden am Sonntagabend (12. Januar 2020) drei Tote gefunden. Angehörige hatten zuvor die Polizei gerufen.

Im bayerischen Töging am Inn ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine tödliche Attacke verübt worden. Ein Mann erstach mit einem Küchenmesser seine Ehefrau - in der gemeinsamen Wohnung. In den USA sind bei mehreren Schießereien in einer Stadt mindestens vier Menschen getötet worden.

rjs

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