Update vom 20. November, 11.23 Uhr: Nach heftigen Schnee- und Regenfällen in Österreich hat sich die Lage am Mittwoch etwas entspannt. Nach dem großen Unwetter und zum Teil verheerenden Murenabgängen geht das Aufräumen weiter. Schäden an Straßen und Gebäuden werden aufgeräumt. Die Gefahr ist allerdings noch nicht gebannt.
Update vom 19. November, 20.56 Uhr: Zwar hat sich die Wetterlage in Österreich einigermaßen beruhigt, allerdings könnte nach den extremen Niederschlägen nun jeder Tropfen schon zu viel sein. Und auch wenn es nicht mehr so aus Kübeln gießen soll, steht Österreich am Dienstagabend wieder Regen und Schnee ins Haus. Für die bereits extrem angegriffenen Böden und die bereits ächzenden Dächer könnte nun jeder neue Niederschlag zum Problem werden, wie wetter.de berichtet.
Es ist eine angespannte Situation in Österreich. Neue Murenabgänge, Überschwemmungen und Lawinenabgänge werden befüchtet. Auch umstürzende Bäume können zur Gefahr werden - auch sie ächzen aktuell unter der Schneemasse.
Update vom 19. November, 15.32 Uhr: Nach tagelangen Schnee- und Regenfällen in Österreich sind in Kärnten und Osttirol immer noch Menschen eingeschlossen. Lawinen und Muren drohen weiter abzugehen. Mit Hubschraubern werden Lebensmittel und wichtige Medikamente eingeflogen. Das Österreichische Bundesherr unterstützt mit einem Black Hawk (auf deutsch: schwarzer Falke) die Versorgung von Mallnitz in Kärnten.
Der Skiort Heiligenblut am Großglockner in Kärnten ist seit Freitag komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Medizinischen Notfällen ist das Wetter ziemlich egal. Ein Dreijähriger mit einem Blinddarmdurchbruch musste in der Nacht auf Dienstag ausgeflogen werden. Dem Kind geht es nach der dramatischen Rettungsaktion (s.u.) gut. „Der Zustand des Burschen ist stabil und er wird kinderchirurgisch versorgt“, sagte Klinikum-Sprecherin Nathalie Trost am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Das Wetterchaos hat Österreich hart getroffen. Das Land Tirol hat eine erste Schadensbilanz veröffentlicht. Die Gesamtschadenshöhe dürfte sich nach aktuellen Grobschätzungen auf bis zu zehn Millionen Euro belaufen.
Update vom 19. November 10.43 Uhr: Durch das Schneechaos in Österreich sind einige Dörfer komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Für die Bewohner ist es eine Ausnahmesituation. Was das bedeutet, berichtet eine Reporterin dem Wetterportal wetter.de. Lisa Bernhard sitzt seit ein paar Tagen in Matrei in Osttirol fest. Die Zufahrststraßen sind dicht, immer wieder fällt der Strom aus. Die Lage vor Ort bereite ihr Angst, gibt die Reporterin in einem Telefongespräch gegenüber dem Wetterportal zu.
Hast Du Angst? "Ja, schon“, sagt sie. Und: „Immer wieder rutschen Mengen von Schnee von den Dächern runter. Das ist ein komisches Gefühl. Die Gefahr der Lawinen ist halt da. Man kommt ja hier nicht raus", sagt Bernhard gegenüber wetter.de.
Aktuell beruhigt sich die Lage in Osttirol, teilt das Land Triol mit. Straßenverbindungen würden nach und nach wieder geöffnet. Die Felbertauernstraße müsste noch geschlossen bleiben. Die Lawinenwarnstufe wurde von vier auf drei gesenkt. Die Gefahr von sogenannten Gleitschneelawinen sei weiterhin groß.
„Osttirol ist auf dem Weg zurück zur Normalität“, ist auf der Webseite zu lesen. Weiter seien Hubschrauber für Erkundungsflüge im Einsatz. Die Schneemassen in Ostirol sind enorm. Bis zu 180 Zentimeter Neuschnee sind gefallen, wie ein Foto auf Instagram beeindruckend zeigt.
Update vom 19. November, 9 Uhr: In Heiligenblut am Großglockner kam es in der Nacht auf Dienstag zu einem medizinischen Notfall, wie die Kleine Zeitung berichtet. Ein Dreijähriger musste auf den schnellsten Weg in ein Krankenhaus geflogen werden. Das Kleinkind hatte einen Blinddarmdurchbruch erlitten.
Einer Hubschrauber-Crew gelang mit Nachtsichtbrillen die Landung in Apirach bei Heiligenblut am Großglockner. Die Dorfbewohner hatten dabei geholfen einen Landeplatz vorzubereiten. Auf der Straße sei ein Landeplatz für den Hubschrauber eingerichtet worden. Autos hätten ihre Abblendlichter eingeschalten. „Die Rettungskette hat sehr gut funktioniert“, lobte das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal/Drau wie auf dem österreichischen Onlineportal zu lesen ist. Seit Tagen ist das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten.
Update vom 19. November, 8.00 Uhr: Hoffen auf ein Ende der Unwetter, die sogar einen Toten forderten: Meteorologen erwarteten für Dienstag in Osttirol und Kärnten zwar erneut verbreitet Regen und Schnee - die Niederschläge sollten aber nicht so extrem ausfallen wie an den Vortagen. Die Sorge ist dennoch groß, dass sich vor allem an steilen Hängen der aufgeweichte Boden löst und es zu gefährlichen Erdrutschen kommt. „Die Lage bleibt noch angespannt“, teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mit. Am Montag war ein 79-Jähriger von so einem Hangrutsch hinter seinem Haus verschüttet und getötet worden.
Aufgrund der gefährlichen Situation galt auch in der Nacht auf Dienstag in einigen Orten wieder der sogenannte Zivilschutzalarm. Viele Straßen und auch einige Bahnstrecken bleiben vorerst gesperrt, die Menschen wurden aufgefordert, lieber in ihren Häusern zu bleiben.
Update vom 18. November, 21.05 Uhr: Österreich kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Wetter-Wirrwarr der vergangenen Tage wird schon für Dienstag die nächste Regenfront angekündigt. „Das nächste Tief kommt. Und vor allem am Tiroler Alpenhauptkamm, in Osttirol und in Oberkärnten wird es noch einmal regnen“, warnt Vera Gruber aus der ORF-Wetterredaktion: „Die Mengen sind jetzt nicht mehr so groß mit zehn bis 30 Litern. Aber die Böden sind komplett durchflutet - und da ist jeder Tropfen zu viel.“
Update vom 18. November, 15.45 Uhr: Das Wetter-Chaos nach heftigen Schnee- und Regenfällen in Österreich hält die Einsatzkräfte weiter auf Trab. Muren blockieren wichtige Straßen. Die Lawinengefahr ist weiter hoch. Die Wetterlage bleibt in den österreichischen Bundesländern Kärnten, Salzburg, Tirol weiter angespannt. Schon in der Nacht auf Dienstag erwarten die Wetterexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Osttirol und Ostkärnten „einiges an Niederschlag“.
Das Problem sei erneut ein „Staueffekt von feuchten Luftmassen an der Alpensüdseite“. „Die Alpen stehen dann da wie eine Staumauer, man spricht dann auch vom Südstau“, erklärt Thomas Wostal von der ZAMG gegenüber der dpa. Schnee fällt ab 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Update vom 18. November, 13.52 Uhr: Eine traurige Nachricht steht fest: Der Murenabgang von Bad Kleinkirchheim in Kärnten (Österreich) hat einen Toten gefordert. Wie die kleinezeitung.at berichtet, konnte der vermisste 79 Jahre alte Mann nur noch tot geborgen werden. „Er wurde von den Erdmassen begraben“, sagte der Bürgermeister Matthias Krenn gegenüber der Kleinen Zeitung. Der Mann habe auf seinem Grundstück nach seiner Quelle sehen wollen, als die Schlammlawine sich löste.
Update vom 18. November, 12.22 Uhr: Von einem Erdrutsch ist ein Haus in Kärnten weggerissen worden. Rettungskräfte suchen nach Überlebenden. Suchhunde wurden angefordert, teilte ORF.at mit. Der Murenabgang hatte sich demnach am Montagvormittag gegen 10 Uhr ereignet. Der 79-jährige Besitzer des Hauses wird vermisst. Der hintere Teil des betroffenen Hauses wurde total eingedrückt, es würde nur noch die Vorderfront stehen, sagte Bürgermeister Matthias Krenn gegenüber dem ORF. Die Situation am Ort sei dramatisch, weil immer weiter kleine Hänge abrutschen würden. Nachbarhäuser mussten evakuiert werden.
Erstmeldung vom 18. November, 8.32 Uhr: Neustift - In Österreich herrscht aufgrund heftiger Schnee- und Regenfälle Ausnahmezustand. In den österreichischen Bundesländern Kärnten, Tirol und Salzburg spitzt sich die Lage zu.
Wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilt, kam es am Sonntag (17.11.) zu einem Lawinenunglück in Neustift im Stubaital.
Laut Polizeibericht ging am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr eine Lawine auf einer Privatstraße der Stubaier Gletscherbahnen ab. Die Schneemassen erfassten ein Auto, in dem sich sechs Personen befanden - darunter zwei Frauen aus Deutschland.
Das Fahrzeug wurde mehrere Meter von der Fahrbahn weg in den Straßengraben geschoben. Baumstämme, die ebenfalls von der Lawine mitgerissen wurden, schoben sich auf das Auto. Gegen 14.40 Uhr gelang es Rettungskräften, die Personen im Fahrzeug zu befreien.
Die beiden 52-jährigen Frauen aus Deutschland erlitten Schnittverletzungen an den Händen. Die restlichen vier Insassen blieben unverletzt. Das Auto wurde stark beschädigt.
Die Fahrbahn war nach dem Abgang der Lawine komplett dicht. Wegen der Witterungsbedingungen vor Ort und der Lawinengefahrenstufe 4, die aktuell im Stubaital vorherrscht, mussten die Räumungsarbeiten auf der Straße zunächst wieder abgebrochen werden. 250 Personen sind weiter eingeschlossen.
In der Gemeinde Bad Gastein in Salzburg (Österreich) ging in der Nacht zu Montag eine Schlammlawine auf zwei Wohnhäuser nieder, berichtet orf.at. Zwei Menschen konnten gerettet werden. Nur Stunden zuvor hatte das Land Salzburg eine Zivilschutzwarnung wegen Hochwasser- und Murengefahr für vier Gemeinden ausgelöst. Die Hochwassersituation im Süden Salzburgs hat sich am Montag weitgehend beruhigt, teilt das Land Salzburg mit. Erste Hubschrauber zur Erkundung der Lage seien schon unterwegs. Die Gefahr von Murenabgängen bleibe aber weiter sehr hoch. Zivilschutzwarnungen bestehen weiter aufrecht für:
In Kärnten (Österreich) sind viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten, unter anderem das Lesachtal, das Mölltal und die Gemeinde Heiligenblut, wie die Kleine Zeitung in der Nacht auf Montag online berichtete. Mehrere Seen traten in dem österreichischen Bundesland über die Ufer. Der bei Villach gelegene Faaker See führte am späten Sonntagabend ein Hochwasser, wie es statistisch nur alle 100 Jahre vorkommt. Seit der Nacht auf Samstag war der Pegel um rund 40 Zentimeter auf nun 140 Zentimeter angestiegen, wie online abrufbare Messdaten zeigten.
Die Situation in Südtirol, Osttirol bis Kärnten bleibt nach Prognosen der Wetterexperten weiter angespannt. Bis zu Dienstag sind weiter Regen und Schnee angesagt. Zahlreiche Straßen sind in Österreich gesperrt.
Auch in Italien herrscht Lawinenalarm: In Südtirol wurde die ganze Gemeinde Martell von einer Lawine überschüttet.
Ein Tornado hat in der italienischen Stadt Polverosa di Orbetello (Grosseto) gewütet, berichtet das Wetterportal servere-weather.eu via Twitter. Aufnahmen zeigen abgeknickte Bäume und stark beschädigte Häuser. In anderen Teilen Italiens herrscht weiter Unwetteralarm. Vor allem in den Regionen Emilia-Romagna um Bologna und in der Toskana war die Lage angespannt. Der Zivilschutz warnte vor weiteren Überschwemmungen.
nema/ml