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Forscher entdecken neuen Planeten: „Der Erde so ähnlich wie kein anderer“

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Forscher des Max-Planck-Instituts haben einen Planeten entdeckt, der unserer Erde so ähnlich ist wie bisher „kein anderer“. Können dort Menschen leben?

Göttingen - Spannende News aus dem Universum - Forscher der Max-Planck-Gesellschaft haben einen neuen Planeten entdeckt. Kein völlig ungewöhnlicher Vorgang, das Besondere daran ist aber: Dieser Planet soll unserer Erde sehr ähnlich sein.

KOI-456.04 wurde der neue Fund getauft. Er kreist um den Stern Kepler-160, der durch seine Bestrahlung lebensfreundliche Bedingungen auf dem Planeten schafft. Auf KOI-456.04 sollen Temperaturen von etwa fünf Grad Celsius herrschen. Die Neuentdeckung zählt zu den mehr als 4000 bekannten Exoplaneten.

Neuer Planet entdeckt: Doppelt so groß wie die Erde, lebensfreundliche Bedingungen

Die Kombination aus Planet und Stern ist deswegen so interessant, weil sie stark an unser Sonnensystem erinnert. Zudem ist seine Größe ungewöhnlich: Er ist etwa doppelt so groß wie die Erde. Bei KOI-456.04 (KOI steht für „Kepler Object of Interest“) vermuten die Forscher deshalb lebensfreundliche Bedingungen, weil er innerhalb der sogenannten „habitablen Zone“ um den Stern Kepler-160 kreist. Das kommt äußerst selten vor.

Entdeckt hat das Objekt ein Team unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen. René Heller ist Erstautor der zugehörigen Studie, die in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht wird. „KOI-456.04 ist mit 1,9 Erdradien vergleichsweise groß gegenüber manch anderen Planeten, die als lebensfreundlich gelten. Aber in Kombination mit seinem sonnenähnlichen Heimatstern Kepler-160 erscheint das System dem Gespann aus Sonne und Erde so ähnlich wie kein anderes Paar aus Stern und Planet, das wir kennen“, erklärt der Astrophysiker. Eine ähnliche Entdeckung machte die NASA Ende Mai - mithilfe eines Amateurs.

Neuentdeckung ist 3140 Lichtjahre von der Erde entfernt

Der Stern Kepler-160 befindet sich etwa 3140 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das ist enorm viel - um das in Relation zu setzen: Mit heutiger Technik würde ein Mensch für die Strecke von „nur“ einem Lichtjahr etwa 16.000 Jahre benötigen. Bis wir also KOI-456.04 überhaupt erreichen könnten, braucht es noch eine Menge technischen Fortschritt.

Nicht völlig ausschließen lässt sich derzeit auch, dass ein systematischer Messfehler des Kepler-Teleskops die neuen Auswertungen verfälscht hat. Mit 15 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Fehler aber vergleichsweise gering. Das deutsch-amerikanische Forschungsteam hofft nun auf die Weltraummission PLATO, für die das Göttinger Max-Planck-Institut derzeit das Datenzentrum aufbaut. Mit der Mission ließen sich die Erkenntnisse überprüfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Wissenschaftler von der Entdeckung eines erdähnlichen Planeten berichten. Unter anderem wurde eine Super-Erde entdeckt - aber ist sie bewohnbar? Ein Astronomen-Team aus Göttingen hat jetzt zwei Supererden in der Nachbarschaft unseres Sonnensystems entdeckt.

epp

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