Die Regierung in Madrid bemüht sich ebenso wie die Tourismusbranche um Schadensbegrenzung, nachdem das Auswärtige Amt von touristischen Reisen nach Katalonien und die anderen betroffenen Regionen abgeraten hatte. Die Lage sei ernst, aber unter Kontrolle, betet Fernando Simón, Chef-Epidemiologe der spanischen Regierung, bei seinen regelmäßigen Pressekonferenzen zur Coronavirus-Lage vor. Auch die verzweifelten Hoteliers in Katalonien und ganz Spanien bemühen sich, ihre Häuser als Sars-CoV-2-sicher anzupreisen.
Denn Großbritannien und Deutschland sind keineswegs die einzigen Länder, die Spanien als Reiseland aufgrund der Coronavirus-Ausbrüche ganz oder teilweise auf die rote Liste gesetzt haben. Österreich etwa stuft Spanien schon seit dem 10. Juli als „Land mit hohem Sicherheitsrisiko“ im Zusammenhang mit dem Coronavirus ein. Von Reisen nach Spanien rät die österreichische Regierung ab. Auch Norwegen hat für Rückkehrer aus Spanien eine Quarantänepflicht angeordnet und hat ebenso wie Belgien und Frankreich eine Reisewarnung für Spanien ausgesprochen.
Vor allem für den Tourismus sind die neuen Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes nach Spanien wegen der neuen Coronavirus-Ausbrüche ein herber Schlag. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez etwa kritisierte die Quarantäne-Anordnung der britischen Regierung und betonte, dass sich die Infektionsherde auf bestimmte Regionen konzentrieren. „64 Prozent der Neuansteckungen mit Covid-19 ereignen sich in Katalonien und Aragón“, sagte Pedro Sánchez am Dienstag. Andere Regionen, darunter die beliebten Urlaubsziele Balearen, Kanaren, aber auch die Costa Blanca* oder Costa del Sol weisen dagegen niedrige Infektionszahlen auf. Die Durchreise mit dem Auto durch Nordspanien* in die sicheren Regionen im Süden ist aber immer noch möglich. *costanachrichten.com ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.