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Schülerin darf nicht zur Toilette: Schadensersatz in Millionenhöhe

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San Diego - Weil ihre Lehrerin sie zwang, in einen Eimer zu urinieren, anstatt zur Toilette zu gehen, bekommt eine ehemalige Schülerin nun über 1 Million Dollar Schadensersatz.

Weil ihre Lehrerin sie zwang, einen Eimer statt das Klo zu benutzen, bekommt eine Jugendliche in den USA 1,25 Millionen Dollar (knapp 1,16 Millionen Euro) Schadenersatz. Ein Gericht im südkalifornischen San Diego gab am Donnerstag der Klage der früheren Schülerin einer High School statt. Die Geschworenen gingen mit ihrem Urteil weit über die von der Klägerin geforderte Summe von 25.000 Dollar Schadenersatz hinaus.

Die Lehrerin hatte der damals 14-Jährigen im Jahr 2012 verboten, während des Unterrichts zur Toilette zu gehen. Sie nötigte die Schülerin dazu, in einen Eimer in einer Abstellkammer im hinteren Bereich des Klassenraums zu pinkeln und den Urin ins Waschbecken zu kippen.

Mädchen leidet seither unter psychischen Problemen

Die Teenagerin schilderte während des Prozesses die Demütigung, die sie dabei empfand. Außerdem war sie nach dem Vorfall Lästereien und obszönen SMS ihrer Mitschüler ausgesetzt. Die mittlerweile 18-Jährige leidet bis heute darunter und ist noch immer in psychologischer Behandlung.

"Das hätte einer 14-Jährigen niemals passieren dürfen", sagte ihr Anwalt Brian Watkins. Nun sei Gerechtigkeit gesprochen worden, seine Mandantin sei zufrieden mit dem Urteil. Auch die Schulbehörde habe den Fehler offenbar eingesehen. "Sie haben schon die Regeln geändert, deshalb denke ich, es war für beide Seiten positiv." Über den Vorfall zeigte sich der Anwalt äußerst verblüfft: "Das ist einer der außergewöhnlichsten Fälle, die mir je untergekommen sind."

Lehrerin wurde suspendiert

Nach Angaben der Anwältin der Schulbehörde, Katheryn Martin, wollte die Lehrerin lediglich die Regeln der Schule anwenden. Sie habe "in einem Anfall von Verirrung gedacht, das sei eine gute Idee", sagte Martin in dem Prozess. Die Lehrerin wurde nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert und setzte seitdem keinen Fuß mehr in die Schule.

dpa

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