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Steinwurf auf Autobahn: Ermittlung wegen Mordversuchs

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Feuerwehrkräfte sichern die Unfallstelle auf der Autobahn 7 bei Heidenheim. Foto: Dennis Straub/Feuerwehr Heidenheim
Feuerwehrkräfte sichern die Unfallstelle auf der Autobahn 7 bei Heidenheim. Foto: Dennis Straub/Feuerwehr Heidenheim © Dennis Straub

Wer warf einen zwölf Kilogramm schweren Pflasterstein nachts auf die Autobahn? Die «Soko Crash» ermittelt wegen Mordversuchs. Eine junge Frau schwebt weiter in Lebensgefahr.

Heidenheim (dpa) - Nach einem Steinwurf auf die Autobahn 7 in Baden-Württemberg, bei dem eine vierköpfige Familie schwer verletzt wurde, ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes.

Es wurde eine «Soko Crash» mit rund 20 Beamten eingerichtet, die den oder die Täter finden soll, wie die Polizei Ulm am Montag berichtete. Die 25 Jahre alte Mutter der verunglückten Familie schwebe nach wie vor in Lebensgefahr. Sie saß auf dem Beifahrersitz. Der Zustand des Vaters (33) sowie der beiden sechs und vier Jahre alten Kinder sei stabil.

Ihr Auto war in der Nacht zum Sonntag nahe Heidenheim über den Stein gefahren und von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto überschlug sich mehrmals. Die Familie aus dem Kreis Biberach war laut Polizei auf der Heimreise von einer Familienfeier.

Inzwischen ist klar, dass der Beton-Pflasterstein von einer Baustelle nahe dem Unfallort stammt. Der oder die Täter hätten ihn mehrere Hundert Meter zu einer Brücke transportiert, dort über das Geländer gehoben und auf die Fahrbahn geworfen. Auf der Autobahn habe es zu dieser Zeit durchgängigen Verkehr gegeben, hieß es bei der Polizei. Es gebe zahlreiche Hinweise von Autofahrern, die den Unfall beobachteten. Für die Zeit davor würden jedoch noch Zeugen gesucht. Es wurde ein Hinweistelefon eingerichtet.

Zerschlagen habe sich am Montag die Vermutung, der Stein hätte einen Reisebus treffen sollen. «Diesen Reisebus gab es. Er ist aber den Trümmerteilen des Familienautos ausgewichen - kam also etwas später dort vorbei», sagte ein Sprecher der Polizei.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Tod einer deutschen Frau auf einer dänischen Autobahn vor rund fünf Wochen. Von einer Brücke hatten Unbekannte mehrere Steine auf die Autobahn geworfen. Ein 30 Kilo schwerer Betonklotz traf den Wagen einer dreiköpfigen Familie aus Recklinghausen. Die Frau starb, der Mann wurde schwer verletzt, das fünfjährige Kind blieb unbeschadet.

Die Polizei in Dänemark fahndet nach einem alten Kombiwagen. Wie die Ermittler am Montag mitteilten, hatte ein Zeuge das Fahrzeug in der besagten Nacht in der Nähe der Brücke gesehen.

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