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Südtirol: Gemeinde Martell von Lawine verschüttet - Die Lage ist weiterhin dramatisch

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Schneechaos in Südtirol: Am Sonntagvormittag hat eine Lawine das Dorf Martell verschüttet. Das Martelltal ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Video: Der Süden Österreichs versinkt im Schnee

Update vom 19. November 2019: Das Wetter-Chaos in Südtirol hält weiter an. Die Lage hat sich nach Aussagen der Behörden am Dienstag verbessert, doch noch immer sind zahlreiche Orte unerreichbar, wichtige Verbindungen für den Verkehr geschlossen. Die Straße nach Martell ist ab Gand gesperrt.

Die Lage in dem Ort Martell ist weiter angespannt. Ein Hof mit vier Bewohnern musste am Montag aus Sicherheitsgründen evakuiert werden, teilte die Südtiroler Landesverwaltung mit. Insgesamt mussten in Martell 74 Personen ihre Häuser verlassen. 60 Personen konnten privat unterkommen, 14 sind in Notunterkünften untergebracht worden. 

In dem Ort haben einen Tag nach dem Lawinenabgang Aufräumarbeiten begonnen. Auf Facebook hat Christan Gurschler ein Video davon gepostet. Er hatte am Sonntag auch das Video von den Lawinen gepostet, das einem die Naturgewalt besonders eindrücklich verdeutlichte.  

Südtirol: Naturgewalt - Lawine trifft Ort Martell

Update vom 18. November 2019: Der Ort Martell in Südtirol ist am Montag wieder erreichbar, berichtet die Nachrichtenagentur dpa „Momentan spielt das Wetter in unsere Karten“, sagte Martells Bürgermeister Georg Altstätter gegenüber der dpa. Bis zu 250 Bewohner in höher gelegenen Häusern seien aber weiter von der Außenwelt abgeschnitten. Auch das hintere Martelltal sei noch nicht erreichbar.

Seit Anfang November hatte sich in den Bergen bis zu zwei Meter Neuschnee angesammelt, heißt es in dem Lagebericht des Bürgermeisters auf der Webseite der Südtiroler Landesverwaltung. Die Situation hatte sich am Sonntag (17. November) zugespitzt. Eine Lawine streifte das Dorf - ein Video dokumentiert den Abgang der Schneemassen (s. unten). Mit einem Hubschrauber wollen sich Einsatzkräfte am Montag einen Überblick über die aktuelle Lawinensituation verschaffen. Die Lage hatte sich in den Wetterprognosen abgezeichnet. Sonst sind Schneeprognosen und Schneevorhersagen sind für einige Winterfans oft enttäuschend. Woran liegt das eigentlich?

In

Tirol ist eine weitere Lawine abgegangen

. Am 31. Dezember wurde dabei mindestens eine Person verschüttet. Jetzt ist ein

Deutscher bei einem Unfall auf einer Ski-Piste in St. Moritz ums Leben gekommen. 

Südtirol: Gemeinde Martell von Lawine verschüttet - Extremes Video

Erstmeldung vom 17. November 2019:

Martell - Wie das Nachrichtenportal stol.it berichtet, ist das gesamte Martelltal derzeit (Sonntag, 17. November) von der Außenwelt abgeschnitten. Am Sonntagvormittag sind dort mehrere Lawinen abgegangen. Eine Lawine erreichte sogar das Dorfzentrum.

Italien: Unwetter in Südtirol - Dorf Martell von Lawine verschüttet - Video zeigt Schneechaos

Der Zivilschutz hat mittlerweile angeordnet, dass alle Bürger aus Sicherheitsgründen in ihren Häusern bleiben müssen. Die Behörden raten außerdem von Aktivitäten im Freien dringend ab, die Gefahr von Muren oder Lawinen sei zu groß.

Gegen 8.35 Uhr war eine Lawine in Richtung Ortsmitte abgegangen. Dabei wurden einige Häuser leicht beschädigt. Noch kann das Ausmaß der Katastrophe nicht abgeschätzt werden. Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte nach dem Lawinenabgang.

Einsatzkräfte mit Hunden und Lawinensuchgeräten durchsuchten den Lawinenkegel. Alle Haushalte im Einzugsgebiet wurden abtelefoniert, um Vermisste auszuschließen.

Die sogenannte Eberhöfer-Lawine streifte das Dorf Martell, wie ein extremes Facebook-Video von Christian Gurschler dokumentiert, das am Sonntag auf Facebook viral ging. Ein Zeuge des Lawinenabgangs kommentiert die Bilder im breiten Südtiroler Dialekt: „Spinn I? Mein Gott!“ Der Clip zeigt eine Lawine, die alles mitreißt, was in ihrem Weg liegt. 

Südtirol-Schneechaos: Lawine trifft Dorf Martell in Italien

Die Schneemassen hätten sich durch die Straßen von Martell gedrückt, sagte Bürgermeister Georg Altstätter der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe aber keine Verschütteten. Häuser seien beschädigt und Menschen in Sicherheit gebracht worden. „Die Lage ist prekär.“ Aus Sicherheitsgründen sollen Schulen und Kindergärten in Martell am Montag geschlossen bleiben. Bei einer zweiten Lawine im Dorf soll die Straße ins Tal verschüttet worden sein. 

Möglich sei, dass sich weitere Lawinen lösen werden. Das Dorf mit rund 900 Einwohnern sei von der Außenwelt abgeschnitten. In mehreren Orten fiel der Strom aus.

Laut stol.it sind die Gemeinde Hintermartell sowie die Fraktion Waldberg derzeit ohne Strom und Telefon. Rund 80 Einsatzkräfte sind im Lawinengebiet, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Schweres Gerät der Berufsfeuerwehr Bozen wurde bereits angefordert. Laut Zivilschutz können derzeit auch keine Hubschrauber-Flüge gemacht werden.

Schneechaos in Südtirol/Italien: Brennerautobahn zeitweise gesperrt

Auch die Brennerautobahn - die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Italien und Österreich - war vorübergehend zwischen Brixen und Sterzing gesperrt, teilte die Verkehrsleitzentrale mit. Es herrsche im Großteil Südtirols große Lawinengefahr Stufe 4, erklärte Landesmeteorologe Dieter Peterlin auf Twitter. Ein Tweet dokumentiert, wie in Dietenheim bei Bruneck eine Stromleitung beschädigt wird und ein Feuer ausbricht.

Das Wetter sorgt in Österreich für Ausnahmezustände. Heftige Schnee- und Regenfälle haben für Chaos gesorgt. Im Stubaital wurde ein Auto vom Schnee mitgerissen. Eine Schlammlawine hat in Bad Gastein zwei Häuser verschüttet. Im Allgäu wurde eine Lawine zur Todesfalle für einen Mann (60). In Andermatt in der Schweiz ist eine Lawine auf eine Skipiste niedergegangen. 

Bei

Lawinengefahr machte sich ein Tourist aus Bayern allein auf den Weg

. Auf 1.600 Meter verlor er erst den Weg - und dann das Handynetz. Am Samstag ist ein

Deutscher von einer Lawine in der Schweiz verschüttet

worden. Sein Sohn versuchte ihn zu befreien.

fro/dpa

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