Die Behörden gaben landesweit nicht-verpflichtende Evakuierungsempfehlungen für insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen aus, wie der Rundfunksender NHK berichtete. Im Westen Japans wurden Schnellzugverbindungen vorübergehend eingestellt, insgesamt mehr als tausend Flüge wurden gestrichen.
Sogar in Tokio, das laut Vorhersagen nicht auf dem direkten Weg des Taifuns liegen soll, wurde am Samstagabend der Zugverkehr eingestellt. Den Menschen wurde geraten, zu Hause zu bleiben. Für Sonntagabend wurden auch in der Hauptstadt starker Wind und heftiger Regen erwartet.
Durch den Taifun "Trami" sind im Süden Japans mindestens 45 Menschen verletzt worden. Auf der Insel Okinawa wurden Autos durch die Wucht des Sturms umgeweht, Häuser wurden überschwemmt. 38 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Die Behörden gaben eine Evakuierungsaufforderung für rund 350.000 Menschen aus, in mehr als 300.000 Haushalten fiel laut Berichten des Fernsehsenders NHK der Strom aus.
Am Sonntagmorgen erreichte der Taifun die Stadt Kagoshima im Westen Japans, dort wurden sieben Menschen verletzt. Der Wetterdienst warnte vor möglichen Erdrutschen und Überschwemmungen sowie Tornados.
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Stundenkilometern sollte "Trami" am Sonntag über die japanische Hauptinsel hinwegziehen. Bis Montag sagten Meteorologen extremes Wetter mit heftigen Regenfällen und Sturm voraus. Erst Anfang September waren durch den Taifun "Jebi" im Westen Japans elf Menschen ums Leben gekommen.
Tokio - Erneut steuert ein starker Taifun auf Japan zu. Der Wirbelsturm „Trami“, der sich über dem Pazifik dem Süden des Inselreichs nähert, werde am Wochenende möglicherweise auf Land treffen, warnte die nationale Wetterbehörde am Freitag. Die Inseln Okinawa und Amami bekamen bereits die Ausläufer des Taifuns zu spüren. Dem südlichen Inselparadies drohten am Samstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 252 Kilometer in der Stunde und bis zu zwölf Meter hohe Wellen. Die Behörde warnte auch die Bewohner in weiten Gebieten Ost- und Westjapans vor starkem Regen und Wind sowie hohem Wellengang. Die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt wurde dieses Jahr bereits mehrfach von verheerenden Taifunen heimgesucht.
dpa/AfP