1. Startseite
  2. Welt

Brutale Attacke: Skitourengeher verprügelt Pistenraupenfahrer - nun ermittelt die Polizei

KommentareDrucken

Im Skigebiet Rangger Köpfl in Tirol kam es am späten Freitagabend (10. Januar) zu einem Zwischenfall. Ein Pistenraupenfahrer wurde angegriffen - von einem Skitourengeher.

Update vom 14. Januar, 17.23 Uhr: Die Gewaltattacke eines Pistentourengehers am Freitagabend (10.1.) am Rangger Köpfl hat jetzt auch juristische sowie politische Folgen. Zwar haben die Betreiber der Bergbahnen Oberperfuss von einer Anzeige gegen den prügelnden Mann abgesehen. Dafür wird jetzt die Polizei wegen versuchter Körperverletzung ermitteln. 

„Selbstverständlich zeigen wir das an“, sagt Polizei-Pressesprecher Stefan Eder gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Der Mann hat gegen 23 Uhr einen Pistenraupenfahrer mit Fäusten attackiert und minutenlang nicht von ihm abgelassen. Grund für den Übergriff: Der Bergbahn-Mitarbeiter wollte die Wintersportler vor der Abfahrt warnen. Kurz zuvor seien Tourengeher über ein noch nicht gespanntes Windenseil der Pistenraupe gefahren, gab der Geschäftsführer der Bergbahnen zu Protokoll.

Nun schaltet sich auch die Politik ein. Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP) kann sich der Tiroler Tageszeitung zufolge vorstellen, Sicherheitsdienste am Berg einzusetzen. Die Kosten sollen die Tourengeher selbst bezahlen. "Ein paar Euro Pistenbenützungsgebühr halte ich für zumutbar", sagte er gegenüber der Zeitung. Zudem steht ein Alkoholverbot auf Hütten ab 17 Uhr im Raum. Ein runder Tisch mit den Seilbahn-Betreibern soll in Kürze abgehalten werden, damit eine Lösung gefunden wird. Seilbahnsprecher Franz Hörl hält den Gewaltausbruch für keinen Einzelfall, sondern für die Spitze des Eisbergs.

Skigebiet Rangger Köpfl (Tirol): Vorfall hätte auch anders ausgehen können

Update vom 13. Januar, 12.03 Uhr: Ein Video sorgt aktuell für Aufsehen. Darauf ist zu sehen, wie ein Skitourengeher einen Pistenraupenfahrer angreift - nachdem dieser ihn auf eine Gefahr aufmerksam machen wollte. Die beiden sollen sich mittlerweile versöhnt haben. „Wir haben keine Anzeige erstattet“, zitiert die Tiroler Tageszeitung Hubert Deutschmann, den Geschäftsführer der Bergbahnen Oberperfuss.

Der Vorfall geschah am Freitagabend. „Obwohl es eigentlich nicht erlaubt ist, waren zu dem Zeitpunkt zahlreiche Tourengeher im Skigebiet unterwegs“, erzählt Deutschmann der Tiroler Tageszeitung. Die Pistengeräte hängen beim Präparieren am Steilhang an einem Stahlseil - schwer erkennbar für die Sportler. Tatsächlich stürzten einige Tourengeher über das Seil, wie Deutschmann der Zeitung weiter erzählt: „Sie stürzten bei der Abfahrt über das quer über den Hang verlaufende Hindernis, blieben aber unverletzt“. Bei einem voll gespannten Seil hätte das anders ausgehen können.

Im Skigebiet Rangger Köpfl (Tirol): Tourengeher attackiert Pistenraupenfahrer

Erstmeldung vom 12. Januar: Tirol - Im Skigebiet Rangger Köpfl in Österreich kam es am späten Freitagabend (10. Januar) zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall. Auf einem Video, das auf Facebook gepostet wurde, ist eine Auseinandersetzung zwischen einem Skitourengeher und einem Pistenraupenfahrer zu sehen. 

Entsetzen im Skigebiet Rangger Köpfl: Pistenraupenfahrer wird angegriffen

Wie der ORF berichtet, ereignete sich der Vorfall gegen 23 Uhr. Der Fahrer einer Pistenraupe war mit dem Planieren der Pisten im Skigebiet Rangger Köpfl beschäftigt. Zur gleichen Zeit fuhr eine Gruppe von Tourengehern mit Stirnlampen ins Tal. Offenbar waren zuvor schon mehrere Tourengeher über ein noch nicht gespanntes Windenseil der Pistenraupe gefahren, wie es weiter heißt. 

Der Fahrer der Pistenraupe wollte die Tourengeher auf die Gefahr hinweisen, die ein gespanntes Seil darstellt. Daraufhin wurde der Mann von einem der Wintersportler angegriffen. Es kam zu einem Gerangel zwischen den Beiden.

Nach Angriff auf Pistenraupenfahrer: Pistenteam macht Ärger auf Facebook Luft

Das Oberperfer Pistenteam machte seinem Ärger auf Facebook Luft. „Gestern sind mir zehn Tourengeher über das Windenseil gefahren. Ihr hattet nur Glück, dass ich die Zugkraft nicht aktiviert hatte. Nachdem sie der andere Pistenraupenfahrer freundlich darauf hingewiesen hat, dass die Piste gesperrt ist, wurde dieser mit den Skistöcken zusammengeschlagen, was soll das???“ ist dort zu lesen. Und weiter: "Wir finden es traurig, dass sich die Leute nicht normal verhalten können und sogar einen unschuldigen Raupenfahrer zusammenschlagen müssen und dann abhauen.“

Gegenüber dem ORF betonte Hubert Deutschmann, Geschäftsführer der Bergbahnen Oberperfuss, dass solche verbalen Attacken immer wieder vorkommen. Die Belastung für die Fahrer werde deshalb immer größer: „Allein die Angst, dass er jederzeit damit rechnen muss, dass ihm jemand hineinfährt und er jemanden verletzen könnte, ist ein großer psychischer Druck. Außerdem hat die Aggressivität von Tourengehern gegenüber den Pistenraupenfahrern wirklich besorgniserregend zugenommen.“ Der Skitourengeher soll sich mittlerweile beim Pistenraupenfahrer entschuldigt haben.

Video: Pistenraupe am Drahtseil Gefahr für nächtliche Tourengeher 

Nach Vorfall am Freitagabend: Pistenraupenfahrer müssen Überstunden machen

Die Pisten würden außerdem darunter leiden, wenn bis spät in die Nacht Skifahrer darauf unterwegs seien. So entstünde für die Bergbahnen auch ein wirtschaftlicher Schaden. Wenn auch nachts noch zahlreiche Fahrer dort mit Skiern unterwegs seien, werde die Arbeit der Pistenraupenfahrer nämlich zerstört, wie Deutschmann dem ORF sagte. Die Raupenfahrer müssten dann wieder von vorne beginnen: „Am Freitag haben die Fahrer nach dem Vorfall noch zwei Stunden präpariert, eine Stunde kostet einen dreistelligen Betrag“.

Das haben die Bergretter in Tirol wohl auch noch nicht erlebt. Nach der Rettung zweier Deutscher flatterte ihnen ein Anwaltsschreiben ins Haus. Jetzt die Wende. Alle Nachrichten rund um Bayern finden Sie immer bei uns.

---

Einem Mann aus Würzburg wurde ein Video-Chat auf Instagram zum Verhängnis. Um mehrere tausend Euro erpresste ihn eine Frau - was ihn in eine ausweglose Situation brachte.

Vier Frauen wollten in Bad Bayersoien (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) einen gefrorenen See überqueren - doch das dünne Eis hielt nicht. Nach ihrer Rettung reagierten sie merkwürdig, berichtet Merkur.de*

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare