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Corona wirft seine Schatten auch auf Weihnachten 2020: Landkreis-Stadt bricht nach Tönnies-Skandal mit Tradition

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Nach dem Tönnies-Skandal ist für bestimmte Bewohner im Corona-Hotspot Warendorf schon ein halbes Jahr vor der Adventszeit klar, dass sie dieses Jahr auf etwas Entscheidendes verzichten müssen.

Rinkerode - Die Bewohner der zwei aktuellen Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen sind nicht nur im sommerlichen Juni 2020 gestraft - die Corona-Masseninfektion beim Fleischfabrikanten Tönnies wird auch im winterlichen Dezember 2020 noch Folgen zeitigen: Der traditionelle Weihnachtsmarkt im Ort Rinkerode im Landkreis Warendorf fällt aus. Kein Glühwein, keine Würstl, keine Bratäpfel in der Adventszeit - wird das die „neue Normalität“, wie manche den Alltag mit Corona nennen? 

„Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte einer der fünf Veranstalter, Thomas Beuckmann, zum Nachrichtenportal wa.de. Zumal dann nicht wie sonst Spenden für gemeinnützige Zwecke gesammelt werden könnten. Aber: „Das Risiko ist uns zu hoch, da können wir nicht die Verantwortung übernehmen“, sagte er mit Blick auf den Tönnies-Skandal.

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Denn Hygiene- und Abstandsregeln könnten wegen der lokalen Bedingungen nicht eingehalten werden - zumindest nur mit einem Viertel der üblichen Besucher. Für Beuckmann ginge damit der Spaß verloren. Auch die Toiletten erfüllten die Corona-Auflagen nicht. „Wir können auch nicht den älteren Besuchern vorschreiben, sich beim Kaffeetrinken im Pfarrheim im Abstand von zwei Metern zu setzen“, zitiert wa.de den Weihnachtsmarkt-Veranstalter

Zudem ginge es um Gewissheit für die Händler. Die Stadt könne aktuell nicht sagen, wie es in dem Landkreis ab August weitergeht, heißt es in dem Bericht. Die Absage komme zwar sehr früh, aber nun hätten sie wenigstens die Chance, sich rechtzeitig einen anderen Weihnachtsmarkt zu suchen: „Das bin ich unseren Händlern, die allesamt hochwertige und oft selbst gemachte Ware anbieten, schuldig“, sagte Beuckmann.

Weihnachtsmarkt wegen Corona-Ausbruch bei Tönnies gecancelt - Resonanz kommt prompt

Viele hoffen, dass die Pandemie* bald besiegt sei - in Warendorf jedoch wirft sie ihren Schatten bereits auf Weihnachten 2020. Auch auf das Fest im Jahr 2021? „Im nächsten Jahr machen wir uns mit neuem Mut und neuer Kraft wieder ans Werk“, sagte der Weihnachtsmarkt-Veranstalter dem Bericht zufolge. 

Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Bisher hätten die Rinkeroder die traurige Nachricht mit Fassung und Vernunft aufgenommen. „Ihr habt alles richtig gemacht“, höre der Weihnachtsmarkt-Veranstalter bislang von allen Seiten. (frs)

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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