Update 26. August, 18.44 Uhr: Die Engländerin, die vor der kroatischen Adriaküste nach zehnstündigem Überlebenskampf aus dem Wasser gerettet wurde, ist offenbar freiwillig von Board des Kreuzfahrtschiffes „Norwegian Star“ gegangen. Oder besser gesagt: gesprungen. Italienische und kroatische Behörden haben diverses Videomaterial gesichtet und sind laut Mail on Sunday zu dem Ergebnis gekommen: Die 46-jährige Kay Longstaff ist „freiwillig“ von Bord gehüpft - und zwar in einer „entschlossenen Art und Weise“.
In der englischen Zeitung wird ein Ermittler mit folgenden Worten zitiert: „„Das CCTV-Filmmaterial zeigt, dass sie sich auf dem siebten Deck der ‚Norwegian Star‘ befand, als sie ihre Tasche mit ihren Sachen auf einen Tisch legte. Sie begann, sich auszuziehen und wirkte dabei nicht nervös, eher routiniert. Sie hielt einige Augenblicke inne und sprang dann sehr zielstrebig – um zu verhindern, dass sie das Schiff trifft oder von einer Turbine angesaugt wird.“ Warum die Engländerin den Sprung wagte, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
Update 24. August, 17.25 Uhr: Die zehnstündige Mittelmeer-Odyssee der Engländerin Kay Longstaff ist um eine überraschende Wende reicher. Wie die englische Zeitung The Sun berichtet, ist die 47-Jährige nach einem Streit mit ihrem Freund Craig Rayment (43) nicht - wie bislang angenommen - über das Geländer gestiegen, um ins Wasser zu springen.
Denn wie andere Passagiere dem Blatt verraten haben, soll an der Stelle ihres Abgangs gar keine Barriere vorhanden gewesen sein. „Der Bereich war nur mit gelbem Absperrband markiert“, wird ein Fahrgast zitiert. Die Aussagen sollen durch Aufnahmen gestützt werden.
Für ein Verschulden seitens ihres Partners gebe es keine Anhaltspunkte, sagten Angestellte nach den Befragungen von Craig Rayment: „Wir gehen davon aus, dass es kein Verbrechen war. Sie ist aus eigenem Antrieb gesprungen.“ Auf Aufnahmen sei zu sehen, wie sich Kay Longstaff bis auf die Unterwäsche entkleide und springe. „Sie wurde nicht geschubst und niemand war in ihrer Nähe.“ Es sei sicher, dass das Paar gestritten habe, doch nun sei es an den beiden, die Probleme auszuräumen.
Update 23. August, 14.10 Uhr: Was für ein Drama! Zehn Stunden trieb die Engländerin Kay Longstaff im Mittelmeer. Dann wurde die 47-Jährige von der Küstenwache gerettet. Nach einem Streit mit ihrem Freund war Kay Longstaff offenbar betrunken von einem Kreuzfahrtschiff gesprungen.
In Venedig (Italien) feiert Longstaff nun mit ihrem Freund Craig Rayment (43) ein emotionales Wiedersehen, wie die britische Zeitung The Sun berichtet. Das Paar habe sich zuerst mit Verwandten zum Abendessen in einem Vier-Sterne-Hotel getroffen und sich danach schnell auf ihr Zimmer zurückgezogen.
Über den Vorfall auf dem Kreuzfahrtschiff wollen die beiden nicht mehr sprechen. „Sie wollen alles schnell hinter sich lassen und mit ihrem Leben weiter machen“, sagte ein Angehöriger gegenüber The Sun.
Update 21. August, 12.11 Uhr: Bekommt die dramatische Geschichte eine noch viel dramatischere Wendung? Die britische Urlauberin Kay Longstaff (46) soll offenbar betrunken in einen Streit mit ihrem Freund geraten sein. Als sie dann allein war, sei sie über die mannshohe Reling geklettert und ins Mittelmeer gesprungen. Das berichtet die britische Zeitung The Sun.
Die italienische Polizei untersucht den Vorfall. Laut dem britischen Boulevardblatt sagte auch ein Ermittler: „Aufzeichnungen wurden ausgewertet und es ist klar zu erkennen, dass sie allein war, als sie stürzte. Sie wurde nicht gestoßen. Die Theorie, an der wir arbeiten, ist, dass sie höchstwahrscheinlich sprang.“ Die Sun berichtet über ähnliche Aussagen von Gästen des Kreuzfahrtschiffs.
Eine Urlauberin, die in der kroatischen Adria von einem norwegischen Kreuzfahrtschiff gefallen war, ist am Sonntag nach zehn Stunden aus dem Meer gerettet worden. Das berichtete das kroatische Innenministerium am Sonntag in Zagreb. Die „Norwegian Star“ sei vom kroatischen Hafen Pula auf der Halbinsel Istrien am Samstagabend in Richtung Venedig ausgelaufen, als die Passagierin kurz vor Mitternacht über Bord ging.
Trotz intensiver Suche sei die 46-jährige Britin erst gegen 10 Uhr am Sonntag nur 1300 Meter von der Unglücksstelle entfernt entdeckt und von einem Schiff der Marine unversehrt geborgen worden, teilte das Ministerium weiter mit. „Ich bin vom Schiff gefallen und war zehn Stunden im Meer“, sagte die Britin dem kroatischen Fernsehsender HRT: „Diese wunderbaren Jungs haben mich gerettet“.
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Laut Verteidigungsministerium hatten die Rettungskräfte anhand der Winde und Strömungen berechnet, wo in der Adria sich Longstaff befinden könnte. Am Sonntagvormittag sichtete die Besatzung des Schiffs "Cavtat" die Britin im Meer, Rettungsschwimmer brachten sie an Bord. Im Hafen von Pula verließ Longstaff das Schiff der Küstenwache und wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Fotos zeigten, wie Longstaff in Begleitung von Rettungskräften an Land ging und dabei lachte. Die blonde Frau trug Jeans-Shorts und ein über dem Bauch zusammengeknotetes T-Shirt und lief ohne Hilfe.
Der Kapitän des Schiffes, Lovro Oreskovic, zeigte sich erleichtert: "Wir haben ein Menschenleben gerettet", sagte er laut einer Mitteilung auf der Website des Ministeriums. "Das ist ein unvergleichliches Gefühl."
Die Kreuzfahrt-Reederei Norwegian Cruise Line bestätigte die Rettung eines am 19. August über Bord gegangenen Gastes aus Großbritannien. Der Gesundheitszustand der Frau sei "stabil", und sie werde "bald ihre Familie und Freunde wiedersehen". Angaben dazu, warum Longstaff von dem Schiff stürzte, machte auch die Reederei nicht.
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dpa, afp, mke/ml