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Welt-Wetterorganisation in Sorge - Sommer-Prognose für 2020 zeigt verheerendes Ausmaß

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Dieser Sommer 2020 könnte alle Rekorde brechen, darauf deutet vieles hin. Eine  deutliche Vorhersage macht nun eine Wetterexpertin - sie spricht von extremer Hitze.

Update 31. Mai 2020: Sorgt der Sommer 2020 für Rekordhitze? Am 1. Juni startet der meteorologische Sommer - und bislang äußerten sich Meteorologen besorgt, dass dieser mit großer Trockenheit einhergehen könnte (siehe Erstmeldung vom 27. Mai).

Ob im Sommer dieses Jahres tatsächlich neue Hitzerekorde aufgestellt werden, ist allerdings noch unklar. Langzeitmodelle prognostizieren allerdings zumindest einen überdurchschnittlich heißen Sommer-Start. „Seit einigen Jahren schauen wir vermehrt mit Sorge auf die Sommervorhersagen. Extreme Hitze und fehlender Niederschlag scheinen langsam, aber sicher zur Normalität zu werden“, teilt Diplom-Meteorologin Corinna Borau vom Wetterdienst wetter.com mit. 

Wetter in Deutschland im Sommer 2020: Überdurchschnittlich warmer Sommer-Beginn?

Einen sogenannten Schaukelsommer, in dem sich heiße, sonnige und regenreiche Tage abwechseln, habe es laut der Diplom-Meteorologin in Deutschland zuletzt in den Jahren 2007, 2011 und 2014 gegeben. In diesen Sommern lag die Durchschnittstemperatur bei 16 bis 17 Grad, was im Bereich des „normalen klimatologischen Sommers“ liegt. In den letzten beiden Jahren sei man davon allerdings weit entfernt gewesen. „Die Langfristprognosen für dieses Jahr lassen aktuell stark vermuten, dass wir es mit einem überdurchschnittlich warmen Beginn des Sommers zu tun haben werden.“, so Borau.

Nach dem Juni werden für Juli und August allerdings geringere Temperaturabweichungen erwartet. Hitzetage sind dennoch möglich. Große Sorgen macht vor allem der Blick auf die Niederschlagsmengen. „Nach heutigem Stand wird der Sommer in Mitteleuropa deutlich zu trocken ausfallen“, so die Wetterexpertin. 

Sommer-Wetter: Ein Szenario macht selbst einem Experten Angst - auch wegen Corona

Erstmeldung vom 27. Mai 2020:

Genf/München - Die ersten Sommerprognosen 2020 lagen schon Anfang des Jahres vor. Der britische Wetterdienst Met Office betitelte seine Vorhersage gleich als „Schockprognose“. Die ersten Auswertungen deuteten auf eine Rekordhitze in ganz Europa hin mitsamt Dürre. Vor einigen Tagen gab es die neuesten Sommerprognosen vom staatlichen US-Wetterdienst NOAA und dem europäischen Wetterdienst ECMWF, teilt Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net mit.Die beiden Langzeitprognosen zum Wetter* in Deutschland waren übereinstimmend in einer Sache: Sie sagten einen recht trockenen Sommer voraus. Bei den Temperaturen gab es jedoch Unterschiede. Alle Infos zum Sommeranfang 2020 finden Sie übrigens hier.

Wetter: „Sommer 2020 ein europäisches Katastrophenszenario“  

Nun liegt eine weitere Prognose für den Sommer 2020 vor. Das Wettermodell des privaten US-Wetterdienstes Accuweather vor. „Accuweather zeichnet für den Sommer 2020 ein europäisches Katastrophenszenario“, so Wetterexperte Jung. „Diese Prognose macht wirklich Angst.“ 

Diese angsteinflößende Prognose für den Sommer 2020 des privaten US-Wetterdienst Accuweather hat es in sich: Topwerten nahe der 40-Grad-Marke und Hitzewellen von Spanien, über Frankreich, Benelux und Deutschland bis nach Polen sind demnach möglich. Für Mitteleuropa und Deutschland werden obendrein heftige Unwetter angekündigt. Da wir in Deutschland genau in der Mitte zwischen große trockener Hitze und eher wechselhaften kühlen Luftmassen bei den Britischen Inseln liegen würden, erklärt Jung. Diese Konstellation hätte schwül-warmes bis schwül-heißes Wetter und immer wieder gefährliche Gewitter mit großem Unwetterpotenzial zur Folge. Von Österreich bis zum Balken könnte laut der Prognose trockene Hitze dominieren. Über Osteuropa käme es zu einer Dürre, wie auch im Rest von Europa. Diese Wetterlage würde besonders in Spanien für heftige Waldbrände sorgen, führt der Wetterexperte weiter aus.

Da wollen wir mal hoffen, dass die Kollegen in diesem Fall falsch liegen. Das wäre wirklich der Worst Case für Europa und auch für Deutschland- zusätzlich zur Covid-19-Pandemie“, so Meteorologe Jung. 

Weltwetterorganisation (WMO) warnt vor Hitzesommer 2020 

Auch die Weltwetterorganisation (WMO) warnt vor einem Hitzesommer 2020 auf der Nordhalbkugel. Schon in den Anfangsmonaten des Jahres deute alles darauf hin, dass 2020 eines der heißesten Jahre seit Beginn der Messungen werde, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis am Dienstag in Genf, teilt die Nachrichtenagentur dpa mit. Städte und Gemeinden müssten sich jetzt vorbereiten, um Menschen zu schützen - auch, wenn die Coronavirus-Pandemie dies komplizierter mache.

In anderen Jahren sei Menschen in überhitzten Wohnungen empfohlen worden, zum Beispiel gekühlte Einkaufszentren aufzusuchen. Nachbarn wurden aufgefordert, Alleinlebende und möglicherweise Gefährdete regelmäßig zu besuchen. Dagegen sprächen nun viele Corona-Ratschläge, etwa der, möglichst zu Hause zu bleiben. Zudem könnten sich Krankenhäuser weniger gut auf Patienten mit Hitzschlag einstellen, weil sie Corona-Patienten behandeln müssen.

Die WMO bietet zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Partnern online ein Informationspaket mit Ideen an. Darin werden gute Beispiele aus vielen Ländern präsentiert. 

Wetter in Deutschland: Hitzesommer 2020 - diese Tipps helfen bei extremen Temperaturen

Unter anderem wird eine Broschüre des Umweltbundesamtes hervorgehoben, die bei Hitze unter anderem empfiehlt: 

Wann beginnt der Sommer 2020?

Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni und endet am 31. August.

Der kalendarische Sommer 2020 beginnt am 20. Juni um 23.44 Uhr (MESZ) mit der Sonnenwende und endet am 22. September 2020 um 15.31 (MESZ).

An Pfingsten wird das Wetter wohl ebenfalls nicht perfekt für die Feiertage sein. So wird mit einem „Spielverderber“-Tief gerechnet. Erst sinken die Temperaturen in Deutschland, dann folgte extrem schwüles Wetter. Das kann für zahlreiche Gewitter und Sturzfluten sorgen. Sogar Tornados können in Deutschland möglich sein. 

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

ml/dpa

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