Diese angsteinflößende Prognose für den Sommer 2020 des privaten US-Wetterdienst Accuweather hat es in sich: Topwerten nahe der 40-Grad-Marke und Hitzewellen von Spanien, über Frankreich, Benelux und Deutschland bis nach Polen sind demnach möglich. Für Mitteleuropa und Deutschland werden obendrein heftige Unwetter angekündigt. Da wir in Deutschland genau in der Mitte zwischen große trockener Hitze und eher wechselhaften kühlen Luftmassen bei den Britischen Inseln liegen würden, erklärt Jung. Diese Konstellation hätte schwül-warmes bis schwül-heißes Wetter und immer wieder gefährliche Gewitter mit großem Unwetterpotenzial zur Folge. Von Österreich bis zum Balken könnte laut der Prognose trockene Hitze dominieren. Über Osteuropa käme es zu einer Dürre, wie auch im Rest von Europa. Diese Wetterlage würde besonders in Spanien für heftige Waldbrände sorgen, führt der Wetterexperte weiter aus.
„Da wollen wir mal hoffen, dass die Kollegen in diesem Fall falsch liegen. Das wäre wirklich der Worst Case für Europa und auch für Deutschland- zusätzlich zur Covid-19-Pandemie“, so Meteorologe Jung.
Auch die Weltwetterorganisation (WMO) warnt vor einem Hitzesommer 2020 auf der Nordhalbkugel. Schon in den Anfangsmonaten des Jahres deute alles darauf hin, dass 2020 eines der heißesten Jahre seit Beginn der Messungen werde, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis am Dienstag in Genf, teilt die Nachrichtenagentur dpa mit. Städte und Gemeinden müssten sich jetzt vorbereiten, um Menschen zu schützen - auch, wenn die Coronavirus-Pandemie dies komplizierter mache.
In anderen Jahren sei Menschen in überhitzten Wohnungen empfohlen worden, zum Beispiel gekühlte Einkaufszentren aufzusuchen. Nachbarn wurden aufgefordert, Alleinlebende und möglicherweise Gefährdete regelmäßig zu besuchen. Dagegen sprächen nun viele Corona-Ratschläge, etwa der, möglichst zu Hause zu bleiben. Zudem könnten sich Krankenhäuser weniger gut auf Patienten mit Hitzschlag einstellen, weil sie Corona-Patienten behandeln müssen.
Die WMO bietet zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Partnern online ein Informationspaket mit Ideen an. Darin werden gute Beispiele aus vielen Ländern präsentiert.
Unter anderem wird eine Broschüre des Umweltbundesamtes hervorgehoben, die bei Hitze unter anderem empfiehlt:
Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni und endet am 31. August.
Der kalendarische Sommer 2020 beginnt am 20. Juni um 23.44 Uhr (MESZ) mit der Sonnenwende und endet am 22. September 2020 um 15.31 (MESZ).
An Pfingsten wird das Wetter wohl ebenfalls nicht perfekt für die Feiertage sein. So wird mit einem „Spielverderber“-Tief gerechnet. Erst sinken die Temperaturen in Deutschland, dann folgte extrem schwüles Wetter. Das kann für zahlreiche Gewitter und Sturzfluten sorgen. Sogar Tornados können in Deutschland möglich sein.
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ml/dpa