München - Langweilig war das Wetter in Deutschland in den vergangenen Monaten wohl kaum. Orkanböen, Schneeregen und Glatteis - dann wieder T-Shirt-Wetter. Die ersten Sturmtiefs fegten im Februar über das Land und sorgten für Chaos. So durchgängig winterlich war die ganze Sache wohl kaum, obwohl in einigen Teilen Deutschlands zwischenzeitlich kräftig Schnee vom Himmel fiel und es in den Nächten ganz schön frostig war.
Der Februar ist bisher deutschlandweit 4,2 Grad wärmer als im langjährigen Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990, berichtet Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net. Keine Überraschung, eigentlich. Schon im Sommer 2019 hatte der US-Wetterdienst NOAA (Amerikanische Wetter und Ozeanbehörde) für den Winter 2019/20 viel Regen und milde Temperaturen angekündigt. In diesem Fall habe sich die Wetter-Prognosen trotz so einer langen Vorlaufzeit bestätigt. Langfristige Wettervorhersagen scheinen nach Ansicht von Jung immer besser zu werden.
Und der Februar 2020 bleibt warm. Der Monat soll, laut Meteorologe Jung, in Deutschland am Ende 3 bis 4 Grad zu warm sein, in Nord- und Osteuropa sogar gut 5 Grad zu warm. Der Winter 2020 ein Totalausfall.
Wetter-Experte Jörg Kachelmann macht sich derzeit allerdings weniger Gedanken über die warmen Temperaturen, sondern ärgert sich über ein Posting von Steffen Seibert. Der Regierungssprecher äußert sich über die Luftqualität in Städten - und bringt Kachelmann mit einer Aussage auf die Palme.
Wer im März noch auf Schnee* gehofft hat, muss jetzt ganz tapfer sein, oder hoch in die Berge fahren. Nach Winter sieht es gar nicht aus. Im Frühling 2020 soll es nämlich auch deutlich wärmer werden. Die ersten Prognosen für März, April und Mai verdichten sich jetzt.
„Die Wettertrends sehen insgesamt auch ein sehr warmes Frühjahr auf uns zukommen“, sagt Wetterexperte Dominik Jung. „Es wäre nicht verwunderlich, wenn wir schon im März das erste Mal die Sommermarke von 25 Grad knacken würden. Fällt dann vielleicht sogar im April die 30-Grad-Marke?“ Dabei deutet schon für den Sommer 2020* vieles auf eine extreme Wetterlage hin.
Ob das tatsächlich passiert, müssen wir abwarten. Einen Faktor behalten die Wetterexperten dabei besonders im Auge: den Niederschlag*. Ob sich wieder ein Dürre-Sommer anbahnt? Zwar war der Januar 2020 zu trocken, doch in einigen Teilen Deutschland hat es Anfang Februar heftig geregnet. Das Wetter im Februar fährt weiter Achterbahn - das Auf und Ab der Temperaturen geht weiter. Wegen des milden Winters gibt es in 2020 erstmals keinen Eiswein.
ml
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