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Wetter nun für immer verändert? Schwächster Golfstrom seit 1.500 Jahren - Experte erklärt schlimme Folgen

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In Zukunft könnten uns vermehrt Winterstürme heimsuchen.
In Zukunft könnten uns vermehrt Winterstürme heimsuchen. © Petra Nowack via imago images

Der Golfstrom wird aufgrund des Klimawandels immer schwächer. In Europa könnte das in Zukunft vermehrt zu Extremwetterlagen wie Hitzewellen und Winterstürmen führen.

München - Schon jetzt haben wir es in Deutschland mit wechselhaftem Wetter* zu tun. An ungewöhnliche Wetterumstände sollten wir uns generell allmählich gewöhnen. Eine wissenschaftliche Studie aus Irland, Großbritannien und Deutschland zeigt nun, dass der Golfstrom in 1.500 Jahren noch nie so schwach war wie in den vergangenen Jahrzehnten. Das könnte verheerende Folgen für das Klima haben.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 03.03.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.

In Europa könnte die Abschwächung des Stroms laut wetter.de vermehrt zu heftigeren Winterstürmen*, Hitzewellen und zur Abnahme der Sommerniederschläge führen. „Denn durch den schwächer werdenden Golfstrom in Richtung Norden und Nordatlantik steht zu befürchten, dass sich die Meeresoberfläche in den tropischen Bereichen erwärmen. Und wärmeres Wasser bedeutet leider auch mehr Energie, die dann eben zur erhöhten Sturm- und Hurrikan-Aktivität* führt“, so RTL-Meteorologe Björn Alexander.

Wetter: Klimawandel beeinflusst Golfstrom zum Schlechten

Der Golfstrom wird negativ durch den Klimawandel beeinflusst, weil der nördliche Atlantik durch häufigere Niederschläge* und dem Abschmelzen der Eisschilde auf der Erde Süßwasser gewinnt. Weil somit der Salzgehalt niedriger wird, sinkt auch die Dichte des Wassers. Das führt dann zur Verlangsamung des Stroms.

„Die Studienergebnisse legen nahe, dass die AMOC Strömung bis zum späten 19. Jahrhundert relativ stabil war. Mit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1850 begann die Meeresströmung schwächer zu werden, wobei seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein zweiter, noch drastischerer Rückgang folgte“, erklärte Forscher Stefan Rahmstorf gegenüber Nature Geoscience.

Wetter: Forscher warnt - „könnte uns gefährlich nah an Kipppunkt bringen“

Auch auf der anderen Seite des Atlantiks hat diese Naturabweichung schwere Folgen. In Kanada wird das Klima deutlich rauer, in den Wintermonaten ist mit noch mehr Schneefall* als ohnehin schon zu rechnen. Wenn wir die globale Erwärmung auch künftig vorantreiben, wird sich das Golfstrom-System weiter abschwächen – um 34 bis 45 Prozent bis 2100, gemäß der neuesten Generation von Klimamodellen“, schildert Rahmstorf weiter. „Das könnte uns gefährlich nahe an den Kipppunkt bringen, an dem die Strömung instabil wird.“

Was das für eine Auswirkung auf den Mensch und die Erde haben könnte, ist noch unklar. Dass diese aber ganz sicher nicht zu unserem Vorteil auftritt, zeigt die aktuellen Entwicklung. (ta) *merkur.de ist ein Angebot von Ippen-Media.

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