Ob Ailton Deutschland wirklich noch in diesem Jahr heimsuchen wird, ist jedoch alles andere als sicher. Schließlich richtet sich die Reihenfolge der Tiefs nach dem Alphabet, Ailton würde den Auftakt des 6. Durchlaufs 2019 bilden. Sprich: Es wäre Tiefdruckgebiet Nummer 157. Das Berliner Institut verweist darauf, dass im vergangenen Jahr lediglich fünf Durchläufe aktiv wurden, nach dem 156. Tief also Schluss war.
Nach Angaben des Berliner Instituts erlebt Deutschland pro Jahr „durchschnittlich 50 bis 60 Hochs und ca. 150 Tiefs“. Bis zum 3. November dieses Jahres gab es 107 Tiefdruck-Taufen - das sind immerhin fünf mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2018.
Die Hoffnung auf ein Tief Ailton lebt also - womöglich macht der Kugelblitz rund um die Feiertage den Weihnachtsmännern im Land das Leben schwer. Der Winter hat sich ja bereits eingenistet. Frost und der erste Schnee in tieferen Lagen sind im Anmarsch.
Sollte das Jahr doch ohne Tief Ailton zu Ende gehen, müsste die 11Freunde die Patenschaft erst wieder erneuern, denn 2020 werden männliche Vornamen für Hochdruckgebiete verwendet, während Tiefs nach Frauen benannt werden. Ein jährlicher Wechsel, der zumindest auf diesem Gebiet für Gleichberechtigung sorgt.
Dabei gilt zu beachten: Während ein Tief 199 Euro kostet, sind für ein Hoch 299 Euro fällig - dazu kommen jeweils 19 Prozent Mehrwertsteuer. Hintergrund: Letztere haben eine längere Lebensdauer. Wegen des vorhandenen Risikos müssten die Taufpaten aber nur zahlen, falls Ailton wieder durch Deutschland fegen sollte.
Als Profi-Kicker hat sich der mittlerweile 46-Jährige übrigens nicht nur hierzulande einen Namen gemacht. In mehr als zwei Jahrzehnten stand er bei 21 verschiedenen Klubs auf vier Kontinenten unter Vertrag.
Seine erfolgreichsten Jahre erlebte er bei Werder Bremen, wo der Stürmer noch heute als Legende verehrt wird. In der Saison 2003/2004 schoss der Linksfuß die Hanseaten mit 28 Toren zum Meistertitel, bejubelte obendrein den Pokalsieg und wurde zum Fußballer des Jahres gewählt.
Zum Kult-Kicker avancierte Ailton aufgrund seiner Statur. Er schien stets ein paar Kilo zu viel mit sich herumzutragen, war aber pfeilschnell und enteilte beinahe jedem Gegenspieler. Sein natürlicher Lebensraum war stets die Schwelle zum Abseits.
Unvergessen sind auch Ailtons Interviews in gebrochenem Deutsch. Sprüche wie „Ein Schuss. Ein Tor, Das Ailton!“ oder „Ailton auswechseln - immer Fehler!“ erfreuten nicht nur die Fans der Klubs, für die er aktiv war, und werden auf einer eigenen Fanpage zelebriert.
Seit 2014 ist er Fußball-Rentner. Nun könnte sich Ailton zum Jahresausklang zurückmelden - ob mit oder ohne Kugelblitzen.
Um die Wetterprognose für den Winter in Europa ist ein heftiger Streit entbrannt - Experte Jörg Kachelmann attackierte Kollegen heftig. Die ersten Vorhersagen für Weihnachten 2019 gibt es auch schon. Ob wir eine weiße Weihnacht erleben oder nicht, da sind sich Experten noch uneins.