Für 2019/2020 haben Wissenschaftler ein Sonnenminimum vorhergesagt. Das bedeutet, dass sich auf der Oberfläche der Sonne kaum bis gar keine Sonnenflecken befinden. Dieser Zustand ändert sich zyklisch in einem elfjährigen Rhythmus. So gab es 2012 bis 2014 ein Sonnenmaximum und damit verbunden auch ein stärkeres Aufkommen von Sonnenstürmen. Im Augenblick gehen wir in den 25. Sonnenzyklus seit dem Start der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Die Experten prophezeien einen eher schwachen Zyklus, wie auch schon der Vorgänger.
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Doch nur, weil die Sonne gerade in eine ruhigere Phase eintritt und wenig Sonnenflecken besitzt, heißt das nicht, dass sie inaktiv ist. Bei einem Minimum ist das Magnetfeld unseres Sterns schwächer als sonst. So kann mehr kosmische Strahlung in das Sonnensystem gelangen. Diese geladenen Teilchen können eine Reihe von Problemen auf der Erde auslösen, wie das Wissenschaftsportal spaceweatherarchive.com schreibt. So nimmt zum Beispiel die Strahlung, der Flugreisende ausgesetzt sind, zu. Auch die obere atmosphärische Elektrizität kann sich verändern. Sie ist unter anderem für die Entstehung von Blitzen verantwortlich.
Nur weil sich die Sonne gerade auf ein Sonnenfleckenminimum zubewegt, bedeutet das nicht, dass es keine Sonnenstürme gibt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nur stark reduziert. Dennoch haben Forscher für 2020 einen Mega-Sturm vorhergesagt, wie news.de berichtet. Dieser könnte Satelliten und unserem Stromnetz gefährlich werden und dazu führen, dass Handynetze und GPS ausfallen. Er könnte die Zivilisation wieder in die vorindustrielle Zeit zurückbefördern. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass uns dieser Sturm trifft, liegt laut dem amerikanischen Forscher Pete Riley nur bei zwölf Prozent.
Im Internet kursieren ebenfalls die Gerüchte, dass ein langwieriges Sonnenminimum eine kleine Eiszeit hervorrufen kann. Das ist schon einmal vorgekommen. Im 17. Jahrhundert gab es das Maunder Minimum - benannt nach dem englischen Astronomen Edward Walter Maunder. Es hielt ganze 70 Jahre und führte mit anderen Faktoren zu einer spürbaren Abkühlung, vor allem in der nördlichen Hemisphäre. Doch Wissenschaftler geben Entwarnung. So weit wird es diesmal nicht kommen.
Sonnenstürme sind nicht nur auf der Erde gefährlich. Unserem Nachbarplaneten Mars setzen sie ganz besonders zu. Ein weiteres astronomisches Phänomen steht vor der Tür. Im April steht uns ein neuer Sternschnuppenschwarm bevor - die Lyriden. Und apropos Sonnenwetter - so wird das Wetter bei uns in den nächsten Tagen.
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