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Wird dieser Dienstag der heißeste Tag des Jahres?

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Hitzewelle Deutschland
Badegäste tummeln sich im Schwimmbad "Mainzer Schwimmverein". Das langanhaltende, gleichbleibend warme Wetter sorgt für einen kontinuierlichen Besucherandrang. © Andreas Arnold/dpa

Der letzte Tag im Juli könnte auch der wärmste des Monats oder gar Jahres werden. Spitzentemperaturen werden in der Mitte und im Osten Deutschlands erwartet. Frauen und Männer scheinen dabei nicht gleichermaßen unter den hohen Temperaturen zu leiden.

Update 31. Juli 16.00 Uhr: Der Hitzerekord für das Jahr 2018 wurde geknackt. Über 39 Grad wurden in Sachsen-Anhalt gemessen, wir wir in unserem Wetter-Ticker berichtet haben.

Offenbach - Mit fast 40 Grad könnte es heute in Deutschland so heiß werden wie noch nie in diesem Jahr. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet über 35 Grad von Mecklenburg-Vorpommern bis in den Südwesten.

«Regional wird das sicherlich der heißeste Tag des Jahres», sagte eine DWD-Meteorologin am Morgen. «In der Mitte und im Osten Deutschlands können es sogar bis zu 39 Grad werden.» Damit wäre dieser 31. Juli der heißeste Tag 2018. Bisher lag der Rekord laut DWD bei 38,0 Grad, aufgestellt am 26. Juli in Duisburg-Baerl.

Das aktuelle Supersommer-Tief trägt passenderweise den Namen «Juli». Es bringt zum Monatsende von Süd- und Südwesteuropa heiße subtropische Luft nach Mitteleuropa. Mindestens bis zum Ende der Woche bleibt es warm, aber die lähmende Hitzewelle ist am Mittwoch vielerorts vorbei. Die Temperaturen sinken dann «in den Bereich eines Normal-Sommers», wie Meteorologe Martin Jonas sagte. Schon am Dienstag kann es im Westen und Nordwesten teils kräftige, räumlich begrenzte Gewitter mit Unwetterpotenzial geben.

Die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 liegt laut DWD bei 40,3 Grad. Dieser Wert wurde am 5. Juli und am 7. August 2015 im fränkischen Kitzingen gemessen. Die Stadt am Main mit etwa 21.000 Einwohnern hält den Rekord als heißeste Stadt Deutschlands. Am Montag wurde dort der deutschlandweit zweithöchste Wert des Tages gemessen: 37 Grad. Der heißeste Ort war zu Beginn der Woche Bernburg in Sachsen-Anhalt mit 37,4 Grad.

Die Hitzewelle macht laut einer Umfrage der Krankenkasse DAK Gesundheit Frauen eher zu schaffen als Männern. 54 Prozent der Frauen sagten, ihnen gehe es derzeit schlechter als an normalen Sommertagen. Bei den Männern sprachen 36 Prozent von einem schlechteren Befinden. Insgesamt gaben 45 Prozent der Befragten an, dass es ihnen in diesen Hitzetagen schlechter geht als sonst im Sommer. Keinen Unterschied machen 47 Prozent aus. Sieben Prozent fühlen sich sogar besser.

Engpässe bei der Wasserversorgung sind trotz der Hitzerekorde in diesem Sommer nicht zu befürchten. «Wegen der regenreichen Winter- und Frühjahrsmonate liegen die Grundwasserstände zumeist auf einem guten Niveau, auch die Trinkwasser-Talsperren sind gut gefüllt», sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der «Rheinischen Post» (Dienstag). Deshalb gebe es keinen Wassermangel, und «niemand muss auf eine kühlende Dusche oder ein kühlendes Bad verzichten».

DWD-Prognose

Deutschland erlebt außergewöhnlichen Sommer 

Hier einige Werte:

- 38,0 Grad war der bisher höchste Wert in diesem Jahr. Er wurde am 26. Juli in Duisburg-Baerl (NRW) gemessen. Den bisherigen Hitzerekord seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 hält allerdings Kitzingen in Bayern. Sowohl am 5. Juli 2015 als auch am 7. August 2015 registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) an seiner dortigen Messstation 40,3 Grad.

- Der diesjährige Juli wird voraussichtlich der fünftwärmste seit Messbeginn - nach 2006, 1994, 1983 und 2010.

- Sogenannte Tropennächte, bei denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, gab es in diesem Frühjahr und Sommer bereits einige. Spitzenreiter ist bisher Ruppertsecken bei Kaiserslautern, wo in der Nacht zum 25. Juli der niedrigste Wert 23,8 Grad betrug.

- Bei den Niederschlägen erreichte der Juli nach einer ersten Bilanz des DWD im Bundesdurchschnitt mit rund 40 Litern pro Quadratmeter nur etwa 52 Prozent seines Solls von 78 Litern pro Quadratmeter. Der meiste Niederschlag fiel mit bis zu 150 Litern pro Quadratmeter in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen.

- Der Juli wird voraussichtlich nach 2006 der zweitsonnigste seit 1951. Die Sonne schien im Schnitt schon mehr als 300 Stunden, das Soll beträgt 212 Stunden.

Bei größter Hitze hat ein Mann seinen Hund im Auto in München eingesperrt und ist weggegangen, wie Merkur.de* berichtet. Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass das Tier gefunden wurde.

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*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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