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Wolf tappt in die Fotofalle: Raubtier beim Fressen in NRW abgelichtet

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In Nordrhein-Westfalen wurde ein Wolf beim Fressen fotografiert.
In Nordrhein-Westfalen wurde ein Wolf beim Fressen fotografiert. © picture alliance/dpa

Erfolg in NRW: Ein Wolf wurde von einer Fotofalle abgelichtet - beim Fressen. In diesem Jahr ist das der erste Erfolg mit einer Fotofalle.

Odenthal/Nord-Rhein-Westfalen - Am 17. Februar konnte ein Wolf im Bergischen Land fotografiert werden. Der Wolf wurde von einer Fotokamera des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW aufgezeichnet. Diese wurde im Odenthaler Wald in der Nähe eines Wildtierkadavers aufgestellt. 

Der Wolf bediente sich in den frühen Morgenstunden an dem Kadaver. Nachdem er den Kamerabereich verlassen hatte, kehrte er eine halbe Stunde darauf wieder zurück, wie der Kölner-Stadt-Anzeiger berichtete. 

Nach den morgendlichen Schnappschüssen, verschwand der Wolf allerdings. Nun soll die genau Identität von dem Wolf geklärt werden. Dafür wurden Genproben von dem Tierkadaver entnommen und werden demnächst einem DNA-Test unterzogen. 

Wolf: Erster Fotofallen-Erfolg des Jahres in NRW

Die sogenannte Fotofalle befindet sich in Odenthal, mehr ist über ihren Standort nicht bekannt. In diesem Jahr ist es der erste Nachweis durch eine Fotofalle in Nordrhein-Westfalen (NRW). Im vergangenen Jahr gab es sieben solcher Fälle in dem Bundesland.

Die beiden letzten Erfolge mit Fotofallen wurden im knapp 40 km entfernten Engelskirchen gemacht. Ob es sich bei den Aufnahmen um denselben Wolf wie im aktuellen Fall handelt, ist uns nicht bekannt. 

Im Februar kam es in NRW auch schon zu zwei Sichtungen, laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, bei beiden Fällen konnten Videos angefertigt werden. Eine der Sichtungen wurde in dem nur 60 Autominuten von Odenthal entfernten Lippe gemacht. Nur einen Tag vor der Sichtung kam es in diesem Kreis zum Riss eines Kalbes. 

Ob hierfür ein Wolf verantwortlich war, wird derzeit geprüft. In Nordrhein-Westfalen kam es in diesem Jahr bereits zu sieben Wildtierrissen, die potenziell auf einen Wolf zurückzuführen sind. In einem Umkreis von 60 Minuten Fahrzeit zu Odenthal, ereigneten sich vier dieser Risse.

Wolf: Neues Verdachtsgebiet in NRW 

In dem Gebiet des Bergischen Landes wurde aufgrund erhöhter Wolf-Aktivität Ende letzten Jahres auch das "Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land" ausgewiesen. Odenthal gehörte aber bisher nicht zu dem 902 Quadratkilometer großen Bereich.  

Laut Dr. Heintrich Bottermann, dem Staatssekretär des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums aus NRW begründete die Einrichtung des Wolfsverdachtsgebiets mit mehreren Wolf-Nachweisen in der Region. Demnach soll sich in dem Gebiet ein weiblicher Wolf aufhalten. 

Diese Vermutung legt aufgrund von Gen-Tests nahe, dass die Wölfin mit der Kennung GW1433f in dem Gebiet zu vermuten ist. Sie soll auch schon im Angrenzenden Rhein-Land-Pfalz gesichtet worden sein. 

Wolf: Das bringt das Verdachtsgebiet in NRW

Ein Wolf-Verdachtsgebiet ist vor allem zur Förderung der Prävention gedacht. Tierhalter sollen so frühzeitig die Möglichkeit bekommen, ihre Tiere vor Wolf-Aktivitäten zu schützen. Die Sicherung der Tierhaltung wird in diesen Gebieten vom Land stärker unterstützt. 

Die Tierhalter können Fördermittel für den Schutz Ihrer Tiere beantragen. Unter anderem werden die Kosten für die 1,20 Meter hohen Weideschutzzäune übernommen. Aber auch Elektrozäune sollen vubventioniert werden. 

In NRW ist das "Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land" das vierte Wolf-Verdachtsgebiet, das seit 2018 eingerichtet wird. In allen vier Gebieten handelt es sich bis jetzt um den Verdacht auf einzelne Wölfe. Ob sich die Verdachte bestätigen gilt als ähnlich wahrscheinlich, wie die Bildung von Wolf-Paaren in den Gebieten. 

Wolf: Nicht nur in NRW gibt es ihn 

Nicht nur in NRW wird der Wolf wieder heimisch. Auch in Sachsen-Anhalt* kam es vor kurzem zu einer vermeintlichen Sichtung von einem Wolf. Das Video ging in den Sozialen-Medien viral. 

Aber nicht nur in freier Wildbahn existiert der Wolf in Deutschland*. Auch in Wildparks ist er keine Seltenheit. In Hanau ereignete sich in einem solchen eine schreckliche Tragödie. 

Einem Schäfer gelang es jetzt Aufnahmen von einem Wolf zu machen. Die Schafe blieben unversehrt.   

Ein Züchter in Sachsen hatte schon seit über 20 Jahren einen Wolf-Sicheren Zaun für seine Tiere. Jetzt schaffte es ein Wolf aber durch den Zaun.

Ein weiteres Video aus Nordrhein-Westfalen geht derzeit viral. Es zeigt einen Wolf*-Angriff auf einen Hirsch.

Video: So wichtig ist der Wolf für die Natur

Von Lucas Maier 

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