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Air-Berlin-Auktion treibt wilde Blüten: Sie erraten nie den Preis für ein Schoko-Herz

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Im Internet wurden jetzt Relikte der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin versteigert. 40.000 Fans steigerten um die Wette - und zahlten teils absurd hohe Preise.

352 Euro für 100 Schokoherzen, 8000 Euro für ein Modell des Airbus A 330: Air-Berlin-Nostalgiker haben bei der Online-Versteigerung von Erinnerungsstücken der insolventen Fluggesellschaft tief in die Tasche gegriffen. Servierwagen gingen für bis zu 1888 Euro weg, ein Doppelsitz aus der Businessclass für 3066 Euro - alles zuzüglich 15 Prozent Aufgeld für den Versteigerer und 19 Prozent Mehrwertsteuer.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Toke Bransky vom Versteigerungshaus Dechow. Wie viel Geld bislang zusammengekommen ist, konnte er noch nicht sagen, weil am Freitag noch für letzte Lose der ersten Auktionsrunde geboten werden konnte. Mehrere 100.000 Euro dürften es nach Branskys Angaben aber sein.

Ein Kaffeebecher für 100 Euro

Rund 40.000 Interessenten aus mehr als 30 Ländern hatten sich für die Auktion angemeldet. Schließlich gab es fast 10.000 Gebote. Den Preis für einen künstlerisch gestalteten Kunststoffbären mit blauer Hose und Fliegermütze trieben die Bieter von 1500 auf 9200 Euro hoch. Ein Air-Berlin-Kaffeebecher brachte es vom Startpreis 1 Euro bis auf 100 Euro. Auf rund 850 Artikel, die in einer Lagerhalle in Essen stehen, konnte in den vergangenen zwei Wochen geboten werden.

Am Freitag startete die nächste Runde - diesmal unter anderem im Angebot: Liegestühle, Sporttaschen und Wasserbälle mit Air-Berlin-Logo. Dechow bereitet bereits weitere Versteigerungen vor. Dann könnten auch zwei Elemente aus der Berliner Mauer dabei sein. Es müsse noch geklärt werden, ob die Teile versteigert werden dürfen.

Kommt Dienstkleidung auch bald unter den Hammer?

Nach einem Bericht des „Tagesspiegel“ muss das Auktionshaus ein besonderes Angebot noch zurückhalten: die Dienstbekleidung der Piloten und Flugbegleiter. Es müsse noch geklärt werden, ob das Auktionshaus das überhaupt versteigern dürfe, sagte Bransky dem Blatt. „Die Uniformen sind teilweise mit Hoheitsabzeichen versehen, Streifen an den Ärmeln zum Beispiel“. Man sei mit dem Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig im Gespräch.

dpa

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