Investoren hatten die Vertagung als Hinweis auf fortschreitende Vergleichsverhandlungen interpretiert. Der Druck auf Konzernchef Werner Baumann war in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, weil Bayer bereits drei Verfahren um Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter mit Schadensersatzforderungen im jeweils mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich verloren hatte.
In dem ursprünglich für August angesetzten Prozess macht die Klägerin den Unkrautvernichter Roundup des 2018 von Bayer übernommenen Herstellers Monsanto für ihre Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs verantwortlich. Die Gerichtsverhandlung findet in St. Louis statt - der Agrarmetropole, in der Monsanto 1901 gegründet wurde und seinen Hauptsitz hatte. Auch in Europa gibt es allerdings schwere Vorwürfe wegen Roundup gegen Bayer und Monsanto.
Bayern stand zuletzt auch wegen des Umweltgiftes PCB im Fokus - und wegen eines viel verkauften Medikaments. Der Umgang mit Glyphosat bringt immer wieder auch Streit auf höchster Regierungsebene.
dpa/fn