1. Startseite
  2. Wirtschaft

CO2-Grenzwerte: BMW liegt sehr gut im Rennen - Daimler und Volkswagen müssen nachlegen

KommentareDrucken

Logos von VW und Daimler: Trotz steigender Verkaufszahlen bei Elektroautos sind Daimler und Volkswagen einer Studie zufolge noch nicht auf Kurs, die gültigen CO2-Grenzwerte einzuhalten und hohe Strafen zu vermeiden.
Logos von VW und Daimler: Trotz steigender Verkaufszahlen bei Elektroautos sind Daimler und Volkswagen einer Studie zufolge noch nicht auf Kurs, die gültigen CO2-Grenzwerte einzuhalten und hohe Strafen zu vermeiden. © dpa/Uli Deck

Die EU will die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Doch einige Hersteller müssen noch nachlegen - sonst kann es richtig teuer werden.

Brüssel/Hannover – Im Kampf um die Senkung der CO2-Emissionen haben die deutschen Autobauer Daimler und VW* nach Nachholbedarf. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des europäischen Umweltdachverbands Transport & Environment (T&E) hervor. Er hatte dazu die Absatzentwicklung verschiedener Autokonzerne seit dem Jahresbeginn ausgewertet.

In der EU gilt seit Jahresanfang ein Flottengrenzwert von 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Danach müssen alle Autos eines Herstellers diese Grenze im Durchschnitt einhalten. E-Autos ohne Emission können die CO2-Werte großer Autos wie SUVs drücken.

Laut der T&E-Auswertung der Fahrzeug-Absätze im ersten Halbjahr erfüll der französische PSA-Konzern um die Marken Peugeot, Citroën und Opel, sowie Volvo, Fiat-Chrysler und die BMW*-Gruppe bereits jetzt das CO2-Durchschnittsziel. Renault, Nissan, Toyota, Mazda und Ford seien nur noch zwei Gramm davon entfernt. Allein die Verkäufe des Renault Zoe drückten den Flottendurchschnitt des französischen Herstellers um 15 Gramm und stellten die Einhaltung des Grenzwerts sicher, hieß es.

CO2: VW und Daimler haben Nachholbedarf

Volkswagen sei hingegen noch fünf Gramm vom Flottengrenzwert entfernt, Daimler neun Gramm. Auch Hyundai-Kia (3 bis 7 Gramm) und Jaguar-Land Rover (13 Gramm) lägen bislang darüber. Sie müssten entweder mehr Plug-in-Fahrzeuge verkaufen oder durch die Zusammenlegung von Emissionen mit anderen Unternehmen ihre Werte verbessern.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen fordert noch eine Verschärfung der CO2-Ziele. Sie schlägt vor, die Gesamtmenge aller Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken - bisher lag das Ziel bei 40 Prozent. Der Vorstoß sorgt in der Branche für Unruhe.

Ein Verstoß gegen das aktuelle Ziel kann teuer werden. Nach einem Bericht der FAZ droht alleine Volkswagen eine Strafzahlung von über einer Milliarde Euro, Daimler könnte mit rund einer halben Milliarde zur Kasse gebeten werden, falls der aktuelle Rückstand nicht aufgeholt werden kann. Beide Hersteller haben allerdings erst kürzlich ihre verfügbare E-Modell-Palette deutlich ausgeweitet. Der Wolfsburger VW-Konzern will bis 2024 insgesamt 48 Milliarden Euro in den Ausbau der E-Mobilität stecken. Auch BMW und Daimler bauen ihre E-Flotte massiv aus. (dpa/utz)*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare