Kliniken und andere Einrichtungen hatten zuletzt immer wieder über einen akuten Mangel an Schutzausrüstung geklagt, die für die Behandlung und Pflege von Corona-Patienten notwendig ist. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, dass die Beschaffung von Schutzausrüstung nicht leicht sei.
Nach Angaben der Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali seien die Preise für Atemschutzmasken* um bis zu 3000 Prozent gestiegen. Sie brachte eine Beschlagnahmung von Masken ins Spiel. Allerdings müssten die begehrten Masken dafür erst einmal in Deutschland sein.
Angesichts des akuten Engpasses bei Schutzmasken und -kitteln setzt die Bundesregierung in der Coronavirus-Krise nun auf eine beschleunigte Beschaffung des Materials. Das Gesundheitsministerium habe ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet, berichtete die Welt am Sonntag. Da bei dieser Vorgehensweise keine Verhandlungen stattfinden, können Geschäfte schneller abgewickelt werden.
Unternehmen, die auf das Angebot eingehen, müssen dem Bericht zufolge mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten. Das Ministerium biete „faire, feste Preise für alle, die uns aus dem In- und Ausland mit Schutzmasken und Schutzkitteln beliefern“.
In Deutschland prescht aktuell einmal mehr Markus Söder vor*. Für Bayern hat er nun den Auftrag für die Beschaffung von einer Million Anästhesiemasken erlassen - Kostenpunkt: 8,9 Millionen Euro. Wie die Welt berichtet, werten Brancheninsider diesen Schritt so, dass Söder nun schnellstmöglich kaufen wolle, was noch auf dem Markt verfügbar sei. Zumal Österreichs Kanzler Kurz gerade angekündigt hatte, große Mengen an Schutzmasken kaufen zu wollen, da das Tragen von Masken in Supermärkten nun Pflicht sei.*
rjs/dpa/afp
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