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Corona-Pandemie beflügelt Online-Geschäft: Britische Kultmarke will nun offenbar an die Börse

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Models tragen bei der Fashion Week in Berlin Stiefel von Dr. Martens.
Doc Martens erfreuten sich besonders während der Corona-Pandemie großer Beliebtheit. © picture alliance / Soeren Stache/dpa | Soeren Stache

Der Schuhhersteller Dr. Martens - auch Doc Martens genannt - denkt über einen Börsengang in London nach. Die Wurzeln des Kult-Stiefels liegen in Deutschland.

London - Die britische Schuhmarke Dr. Martens, die für ihre Schnürstiefel mit dicken Sohlen bekannt ist, erwägt einen Börsengang. Ein Zeitplan dafür liegt derzeit wohl nicht vor. Das gab das Unternehmen in London bekannt. Aktuell befindet sich das Unternehmen mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsfirma Permira. Auch die anderen Altaktionäre würden bei einem Börsengang Anteile abgeben.

Den Angaben zufolge soll mindestens ein Viertel des Aktienkapitals* von Dr. Martens zur Verfügung stehen - mit Option auf 15 weitere Prozent. Permira hatte den Hersteller der markanten Schnürstiefel mit gelben Nähten 2014 für 300 Millionen Pfund (332 Millionen Euro) gekauft. Der Börsengang* wird von den US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley organisiert, wie WirtschaftsWoche berichtete.

Doc Martens: Corona-Pandemie wirkte sich positiv aufs Geschäft aus

Das Unternehmen verkauft jährlich mehr als elf Millionen Paar Schuhe in über 60 Ländern und hat einen Jahresumsatz von 672 Millionen Pfund (umgerechnet rund 745 Millionen Euro). Der Onlinehandel macht inzwischen ein Fünftel des Umsatzes aus. Geschäftsführer Kenny Wilson sieht dennoch „erhebliches globales Wachstumspotenzial“.

Trotz der Pandemie konnte Dr. Martens seinen Umsatz innerhalb des zweiten und dritten Quartals im vergangenen Jahr um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 318 Millionen Pfund steigern. Der Grund: Während des Corona-Lockdowns* boomten die Onlineverkäufe des Hersteller.

Die Marke, die untrennbar mit der Punkbewegung verbunden ist, wurde 1947 gegründet. Am 1. April 1960 wurde erstmals das noch heute beliebte Modell 1460 verkauft.

Doc Martens: So wurde der Stiefel zum Kult

Auf dem Markeneigenen Blog informiert Doc Martens über die Entstehung des Kult-Schuhs: Entworfen wurde er kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von dem deutschen Arzt und Erfinder Klaus Märtens. Er litt unter einer Fußverletzung und stellte deshalb gemeinsam mit dem Luxemburger Chemieingenieur namens Dr. Funck eine Luftpolstersohle für Schuhe her. 

1967 trug schließlich Pete Townshend von der Rock-Gruppe „The Who“ den Kultustiefel, wodurch er nach Soldaten und Arbeitern auch bei jungen Leuten beliebt wurde. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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