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Dax schließt nach Höchststand leicht im Minus

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Der Anblick der Dax-Kurve im Handelssaal der Frankfurter Börse sorgt bei Anlegern derzeit für gute Stimmung. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Der Anblick der Dax-Kurve im Handelssaal der Frankfurter Börse sorgt bei Anlegern derzeit für gute Stimmung. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa © Frank Rumpenhorst

Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich nach einem erneuten Rekordlauf zum Wochenschluss eher Unsicherheit unter den Anlegern eingestellt.

Nachdem der Dax bereits mehrmals am Tag in die Verlustzone gerutscht war, endete er mangels Antriebs aus den USA mit einem Minus von 0,01 Prozent bei 13.744,21 Punkten. Auch in Asien hatten sich die Märkte zuvor uneinheitlich entwickelt. Trotzdem hatte der Dax gegen Mittag noch einen Höchststand erreicht. Auf Wochensicht gelang dem Leitindex unter dem Strich ein Zuwachs von rund 1,7 Prozent.

Erneut Bestmarken gab es zudem am Freitag beim MDax der mittelgroßen Unternehmen sowie beim Kleinwerteindex SDax zu vermelden. Der MDax legte letztlich um 0,14 Prozent auf 29.214,88 Punkte zu. In der Gesamtwoche kam er damit auf einen Gewinn von 1,8 Prozent.

An den Börsen in Europa und den USA war es in den vergangenen Tagen trotz der Unklarheiten rund um die wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Lungenkrankheit vielfach zu erneuten Rekordständen gekommen. Nun wirke es, «als wüssten Anleger nicht, was sie als nächstes machen sollen», betonte CMC-Marktexperte David Madden in einem Kommentar. «Zwar verschärft sich auf der einen Seite die Krise um das Corona-Virus. Auf der anderen Seite wollen die USA und China aber ihre jeweiligen Importabgaben herunterschrauben, um die Handelsbeziehungen zu verbessern.»

In Europa überwog am Freitag dann ebenfalls die Skepsis: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,15 Prozent nach, der französische Leitindex Cac 40 fiel in Paris um 0,39 Prozent. Der Londoner FTSE büßte 0,58 Prozent ein.

Unter den Einzelwerten im Dax schwankten die Aktien von Wirecard nach Quartalszahlen deutlich. Als abgeschlagenes Index-Schlusslicht büßten sie zum Handelsende rund dreieinhalb Prozent ein. Moniert wurde trotz der starken Geschäftsdynamik die Profitabilität im Schlussviertel 2019. Zur laufenden Sonderprüfung der Bücher durch KPMG gab es wie erwartet noch keine Neuigkeiten.

Die Vorzugsaktien von VW verloren 1,2 Prozent. Rückläufige Auslieferungszahlen für den Monat Januar fanden dabei weniger Beachtung als ein geplatzter Vergleich mit klagenden Diesel-Kunden.

Unterdessen ging der Höhenflug der RWE-Papiere mit dem höchsten Stand seit November 2012 weiter. Am Ende legten die Titel um 1,06 Prozent zu. Mit einem Plus von fast 22 Prozent seit Jahresbeginn sind sie inzwischen der drittstärkste Dax-Wert.

Außerhalb der Dax-Familie sprangen die Anteile von Godewind Immobilien um rund 15 Prozent auf 6,40 Euro hoch. Der erst 2018 an die Börse gegangene Büro-Vermieter und die französische Covivio haben eine Grundsatzvereinbarung abgeschlossen, der zufolge Covivio übernommen und von der Börse genommen werden soll.

Von positiven Signalen des japanischen Branchenkollegen Sumco profitierten im MDax die Aktien des Waferherstellers Siltronic mit plus 3,6 Prozent und stiegen so auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Sumco hatte dank einer soliden Nachfrage ein überraschend gutes Quartalsergebnis in Aussicht gestellt.

Metro-Papiere profitierten von einer positiven Studie. Mit dem Russland-Geschäft in der Talsohle und gesenkten Gewinnerwartungen seien die Risiken nun ausgewogener, hieß es. Die Aktien gewannen bis zum Nachmittag mehr als drei Prozent. Zum Handelsende verringerte sich der Zuwachs dann allerdings auf ein Prozent. Eine Verkaufsempfehlung für die Fielmann-Aktie sorgte für einen Kursrutsch der im SDax beheimateten Optiker-Aktie um 5,6 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,41 Prozent am Vortag auf minus 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 144,75 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,10 Prozent auf 174,44 Punkte zu.

Der Kurs des Euro erholte sich nur minimal von seinem Dreijahrestief. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag zu 1,0841 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0842 Dollar festgesetzt.

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