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Dax leicht im Plus - Hoffnung auf Fortschritt im Zollstreit

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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen © Fredrik von Erichsen

Frankfurt/Main (dpa) - Nach einer bisher verhaltenen Börsenwoche hat die Hoffnung auf eine vorläufige Einigung im US-chinesischen Zollstreit den Dax gestützt.

Nach zwischenzeitlich deutlicheren Gewinnen notierte der deutsche Leitindex gegen Mittag noch 0,06 Prozent im Plus bei 12.252,92 Punkten.

Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, stieg um 0,07 Prozent auf 25.311,54 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 war zuletzt nahezu unverändert.

Unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtete die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» gemeinsam mit der US-Publikation «Politico», US-Präsident Donald Trump habe zugesagt, die angedrohte Ausweitung der Strafzölle auf alle Importe aus China erst einmal zu verschieben.

Das sei Bedingung von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping für das geplante Treffen am Samstag in Osaka in Japan gewesen. Details sollen demnach noch vor den Gesprächen von Xi Jinping und Trump am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsmächte (G20) bekannt gemacht werden.

Beobachter schätzen, dass ein zunächst positiver Ausgang für deutlich mehr Bewegung am Markt sorgen könnte. «Der Rückstau an Investitionen in den Unternehmen, der aufgrund der latenten Unsicherheit entstanden ist, könnte sich auf einmal auflösen», schrieb etwa Marktexperte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

«Ist die Unterschrift unter einem Handelsabkommen zwischen den USA und China erst einmal trocken, könnte sich der Deutsche Aktienindex in den kommenden Monaten über ein neues Allzeithoch gar in Richtung 14.000 Punkte aufmachen.»

Auf Unternehmensseite schnellten Bayer-Aktien um rund achteinhalb Prozent nach oben und waren damit unangefochtener Favorit im Dax. Der für seine aggressive Einmischung ins Management bekannte Hedgefonds-Investor Elliott, der zum Imperium des Milliardärs Paul Singer gehört, hatte zuvor seinen Einstieg beim Pharma- und Agrarchemiekonzern öffentlich gemacht und beflügelte damit die Kursfantasien der Börsianer. «Das Unternehmen bewegt sich», lobte ein Händler zudem das vom Aufsichtsrat beschlossene Maßnahmenpaket zum Umgang mit der Causa Glyphosat.

Chipwerte wie Infineon und Siltronic bauten ihre Gewinne aus. Am Vortag hatte die Branche von positiven Nachrichten des US-Halbleiterherstellers Micron profitiert. Dazu treibt auch hier die Hoffnung auf eine Einigung im Zollstreit.

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