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Fluch oder Segen? Elon Musk plant mit Neuralink Verschmelzung zwischen Mensch und Computer

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Es gibt Erfindungen, die sind beeindruckend und gleichzeitig beängstigend. Tesla-Pionier Elon Musk stellt ein Projekt vor, bei dem Mensch und Computer miteinander verschmelzen.

San Francisco - Kaum ein Mensch treibt den technologischen Fortschritt der Gesellschaft im 21. Jahrhundert derart voran, wie Elon Musk. Der US-Milliardär hat Tesla zu einem Global Player und Vorreiter im Automobilsektor gemacht, dazu hauchte der 49-Jährige mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX der amerikanischen Raumfahrt neues Leben ein.

Ein weiteres Mega-Projekt hat der Unternehmer mit dem ausgeprägten Pionier-Geist am Freitag in Kalifornien der Öffentlichkeit vor Augen geführt - zusammen mit einem grunzenden Schwein namens „Gertrude“. Mithilfe dieser Tiergattung hat Elon Musk bemerkenswerte Fortschritte mit seinem Startup Neuralink erzielt - Es geht um die Verbindung von Computern und Gehirnen.

Elon Musk will mit Startup Neuralink Mensch und Maschine verbinden

So präsentierte der Tesla-Gründer* anhand einer Video-Konferenz drei Schweine, denen Neuralink-Chips eingepflanzt wurden. Über eine kabellose Bluetooth-Verbindung wurden Nervenimpulse aus dem Rüssel von Gertrude auf einen Computer übertragen.

Mit der YouTube-Demonstration wolle der Elektroauto- und Raumfahrtpionier Musk neue Mitarbeiter für das noch ziemlich junge Unternehmen gewinnen. Neuralink sucht derzeit händerringend nach Ingenieuren, Chirurgen, Chemikern und auch Roboterspezialisten. Von derzeit 100 will das 2016 gegründete Startup auf 10.000 Mitarbeiter wachsen. Wie das Handelsblatt ausführt, hat Elon Musk alleine 100 Millionen des Kapital-Volumens in Höhe von 158 Mio. US-Dollar gestemmt.

Musk hatte einen Prototypen des Chips (Kernprodukt von Neuralink) bereits 2019 vorgestellt. Nun präsentierte der High-Tech-Industrielle Verbesserungen an dem münzgroßen Chip mit ultrafeinen Drähten, die mit Nervenzellen verbunden werden und so neurologische Signale lesen und senden können.

Neuralink von Elon Musk: Chip soll Erinnerungen und Gedanken von Menschen teilen

Und die innovative Reise scheint noch lange nicht beendet: Laut Musk hat die Firma gerade die behördliche Genehmigung für weitere Tests erhalten. Wann er seinen Chip Menschen einpflanzen will? Unklar. Doch im vergangenen Jahr war bereits die Rede von 2020. Der Chip soll zunächst zur Behandlung neurologischer Erkrankungen eingesetzt werden oder bei Rückenverletzungen* die Beweglichkeit wiederherstellen.

Langfristig stellt sich Musk aber vor, dass sein Gerät jedem, der es möchte, in einem einfachen Eingriff in den Schädel implantiert werden kann. Dann könnten die Menschen miteinander Gedanken teilen, ohne sie aussprechen zu müssen - "Telepathie", wie Musk sagte - und noch mehr: "Ihr werdet eure Erinnerungen speichern und sie möglicherweise auch in einen anderen Körper oder einen Roboter herunterladen können", sagte er. "Die Zukunft wird seltsam sein."

Tesla-Chef Elon Musk will der neuen Konkurrenz mit einer überraschenden Preissenkung das Wasser abgraben.
Elon Musk spricht in San Francisco auf einer Konferenz und präsentiert einen neuen Prototypen seiner Firma Neuralink. © Susan Walsh/AP/dpa

Neuralink: Elon Musk warnt Menschheit vor Gefahren durch künstliche Intelligenz

Elon Musk gilt jedoch nicht als jemand, der negative Aspekte der Digitalisierung ausblendet: Der bekannte Unternehmer, der seit kurzem zu den absolut reichsten Menschen der Welt gehört, sieht gleichzeitig eine große Gefahr in der technologischen Entwicklung: Ähnlich wie in der Serie "Black Mirror" könnte die Menschheit von Künstlicher Intelligenz beherrscht und zu deren "Hauskatze" werden, behauptete er. Die Neuralink-Technologie solle hingegen eine "Symbiose" mit Künstlicher Intelligenz ermöglichen.

Forscher sind allerdings skeptisch, was die Bekundungen von Musk angeht. Hirn-Computer-Schnittstellen seien schon oft gebaut worden, und es sei schwer zu sagen, wie erfolgreich das Neuralink-Projekt sein werde, erklärte der Professor für Biomedizintechnik an der britischen Universität Warwick, Christopher James. Zwar habe sich die Technologie zum Lesen neurologischer Signale verbessert - das Senden von Befehlen und das Verarbeiten vieler verschiedener Informationen gleichzeitig sei aber sehr komplex. (PF mit AFP) *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks

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