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Cheflobbyist Thomas Steg offenbar vor Rückkehr zu Volkswagen

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Thomas Steg (l.), Ulrich Eichhorn, Leiter des Konzernbereichs Forschung und Entwicklung bei Volkswagen und der damalige VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller im August 2018.
Thomas Steg (l.), Ulrich Eichhorn, Leiter des Konzernbereichs Forschung und Entwicklung bei Volkswagen und der damalige VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller im August 2018. © dpa / Kay Nietfeld

Der Volkswagen-Konzern will Cheflobbyist Thomas Steg in seine alte Funktion zurückholen. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Samstag) unter Berufung auf nicht näher genannte Unternehmenskreise.

Wolfsburg - Bei VW hieß es am Freitagabend auf Anfrage, es gebe noch keine Entscheidung. Steg war Ende Januar im Zuge der Diesel-Labortests mit Affen bei Volkswagen als Generalbevollmächtigter beurlaubt worden. Der Vorstand hatte seinerzeit das entsprechende Angebot des Leiters der Konzern-Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit angenommen. Steg war bis zur vollständigen Aufklärung der Vorgänge von seinen Aufgaben entbunden worden.

Kein konkretes Fehlverhalten festgestellt

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung kam eine interne Kommission zu dem Ergebnis, dass kein konkretes Fehlverhalten festgestellt werden konnte. Steg sei unverzichtbar für das Unternehmen und könne in seinen alten Job als VW-Generalbevollmächtigter zurückkehren, zitiert das Blatt aus Konzernkreisen.

Die Autoindustrie hatte Wissenschaftler eingespannt, um mit der von BMW, Daimler, VW und Bosch gegründeten Lobbyorganisation EUGT - der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor - Gesundheitsgefahren von Dieselabgasen zu verharmlosen. Dabei waren auch Affen mehreren Tests ausgesetzt worden. Die EUGT wurde 2017 aufgelöst.

Steg wurde 2012 Generalbevollmächtigter des VW-Konzerns für Außen- und Regierungsbeziehungen - der Posten ist zwischen den Prokuristen und der Vorstandsebene angesiedelt. Er sollte für VW vor allem seine guten Kontakte in die Politik nutzen. Steg war von 2002 bis 2009 stellvertretender Sprecher der Bundesregierung.

dpa

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