Er reagierte damit auf Äußerungen des Ministers. Scheuer hatte den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt, er habe die Führung der Bahn aufgefordert, zügig ein Konzept vorzulegen, «wie wir zwölf Jahre früher als bisher geplant auf 100 Prozent Ökostrom umstellen - nämlich ab 2038 statt 2050».
Der Bahn-Sprecher sagte, der Vorstand werde dem Aufsichtsrat in zwei Wochen eine neue Strategie für die Deutsche Bahn vorstellen. «Die Bahn wird in jedem Fall ihre ökologische Vorreiterrolle weiterhin konsequent ausbauen und verteidigen. Denn die Schiene zu stärken, bedeutet aktiven Klimaschutz.» Schon Ende dieses Jahres werde die Bahn 60 Prozent ihres Stroms mit erneuerbaren Energien abdecken.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte Scheuers Forderung als «Luftnummer». Die elektrifizierten Strecken lassen sich seiner Ansicht nach bereits vor dem Jahr 2030 auf 100 Prozent Ökostrom umstellen. «Da könnte man umgehend loslegen, stattdessen gibt es wieder irgendwelche unverbindlichen Ziele, die 20 Jahre entfernt liegen.» Das Problem sei, dass zu viele Strecken noch gar nicht elektrifiziert seien und daher Dieselloks eingesetzt werden müssten.
FDP-Verkehrspolitiker Torsten Herbst hingegen sieht in den Plänen bloßen «Klima-Aktionismus»: «Gerade die Bahn als einer der größten Stromabnehmer Deutschlands ist in besonderem Maße auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung angewiesen.»