Vor der Sitzung war schon bekannt gewesen, dass der BER an einem Tag im Oktober öffnen würde - und damit neun Jahre später als ursprünglich geplant. Immer wieder war der Eröffnungstermin wegen schwerer Baumängel verschoben worden.
In mehreren Schritten sollen nach der Eröffnung die Airlines von den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld in die neuen Gebäude ziehen. In Tegel wird daraufhin der Betrieb eingestellt. Vom alten Terminal in Schönefeld werden allerdings noch für einige Jahre weiter Flieger starten, um den BER so lange zu entlasten, bis zusätzliche Kapazitäten geschaffen sind.
Über den endgültigen Eröffnungstermin war in den vergangenen Wochen ausgiebig spekuliert worden. Lütke Daldrup hatte den Kreis der Wissenden klein gehalten. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden per Tischvorlage über das Datum informiert, um zu verhindern, dass Informationen vorab durchsickern.
Nahe dem Flughafen BER entsteht seit 2013 zum Ausgleich gegen den Eingriff in die Natur ein großes Grünflächenareal. Dazu gehören seit einigen Jahren zehn Wildpferde, die der Flughafenchef heute an die Gemeinde Schönefeld offiziell übergeben hat.
Der Zeitplan bleibt ambitioniert. Noch immer müssen zahlreiche Mängel an Kabelverbindungen und Brandschutzsystemen abgearbeitet werden. Auch am Flughafen-Bahnhof sind Nachprüfungen notwendig, um sicherzustellen, dass die dortigen technischen Systeme auch im Zusammenspiel mit dem darüber liegenden Flughafengebäude funktionieren.
Im Sommer sollen rund 20.000 Komparsen die Betriebsabläufe am Flughafen testen. Spätestens dann will Lütke Daldrup alle Mängel beseitigt haben. Unklar bleibt indes, ob bis zum Eröffnungsdatum auch der Terminal 2 fertig wird, der für mehr Kapazitäten sorgen soll.
dpa