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Nach tagelangem Schweigen hat sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg inzwischen entschuldigt. Es sei ein grober Vertrauensbruch gegenüber den Nutzern gewesen, sagte er in einem CNN-Interview am Mittwochabend. Er wolle wenn nötig auch vor dem US-Kongress zu dem Skandal aussagen und kündigte Reformen auf der sozialen Plattform an. Zuckerberg wurde von mehreren Seiten vorgeworfen, schon über Jahre von der Problematik gewusst zu haben.
Politiker in den USA und Europa fordern härtere Regeln für den Datenschutz bei Online-Plattformen und setzen sich für eine strengere Regulierung ein. In den USA prüft die Verbraucherschutzbehörde FTC laut Medienberichten den Fall.
Justizministerin Katharina Barley (SPD) hat Vertreter von Facebook Europe für kommenden Montag in ihr Ministerium geladen und fordert Aufklärung über den Sachverhalt und geplante Maßnahmen. Zu klären sei auch, ob Facebook-Nutzer aus Deutschland davon betroffen seien. Nach dem Willen der Justizministerin sollen Nutzer künftig leichter erkennen, was mit ihren Daten gemacht wird. „Was wir vorhaben ist, dass wir die Algorithmen transparenter machen.“
In Europa tritt im Mai auch die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft, die eine solche Datenweitergabe an Dritte verbietet. Ein Verstoß wird mit hohen Bußgeldern belegt, bei größeren, international agierenden Unternehmen kann das bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen.
dpa