Dabei wurde Webers Geschäftssinn von Mitarbeitern und Wegbegleitern immer bewundert. Sein Umfeld störte sich derweil an seiner manchmal aufbrausenden Art. „Er weiß halt alles besser“, lautet das Fazit, dass nicht nur negativ gemeint war. In einem Interview mit der „Neuen Westfälischen“ zum 70. Geburtstag kokettierte Weber mit diesem Besserwisser-Image. Er habe ja immer alles falsch gemacht, sagte er damals und spielte auf Entscheidungen an, die zuerst auf Kritik stießen, sich dann aber als richtig erwiesen. Das habe sich wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen. Angefangen bei seinen Eltern, die nicht verstanden, dass er ein Modegeschäft eröffnen wollte, über die Entscheidung, ein Tennisstadion in Halle/Westfalen zu errichten.
Für Überraschungen hatte Gerhard Weber immer ein großes Gespür. Dass er die spätere Tennis-Legende Steffi Graf bereits vor ihren ersten großen Siegen als 17-Jährige als Werbebotschafterin unter Vertrag nahm, galt 1986 als Marketingcoup. Bis 2018 traf sich einmal im Jahr die Tennis-Welt-Elite der Männer am Rande des Teutoburger Waldes zu den Gerry-Weber-Open. Seit 2019 trägt das Turnier einen anderen Namen. (dpa)