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Grüne schießen heftig gegen Scheuer nach Bahn-Ansage: „Mund nicht zu voll nehmen“

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Deutsche Bahn: Nach Ansage von Andreas Scheuer - Harsche Kritik der Grünen
Verkehrsminister Andreas Scheuer wird von den Grünen kritisiert. © dpa / Michael Kappeler

Verkehrsminister Andreas Scheuer hat der Deutschen Bahn ordentlich Druck gemacht. Nun melden sich die Grünen und kritisieren den CSUler deutlich.

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4. November 2019, 17.40 Uhr: Brisante Idee: Die Bahn denkt darüber nach, die Bezüge eines Teils ihrer Vorstände zu erhöhen - trotz Finanzproblemen. Ausgerechnet Verkehrsminister Andreas Scheuer kassiert in diesem Zusammenhang wieder einmal Spott. Die Deutsche Bahn leistete sich übrigens unlängst am Münchner Hauptbahnhof einen Patzer - wegen der Zeitumstellung.

8. Oktober 2019, 13.00 Uhr: Der Zustand der Bahn war im Oktober auch Thema beim ARD-Talk „Hart aber fair“ - Grünen-Fraktionschef Toni Hofreiter stellte eine auf den ersten Blick überraschende Forderung

19. September 2019, 14.40 Uhr: Die Pannenserie bei der Deutschen Bahn reißt nicht ab - Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist nun selbst Opfer einen ICE-Fiaskos geworden. Unterdessen droht dem Staatsunternehmen ein Milliarden-Loch.

14. Februar 2019, 11.35 Uhr: Es ist ein echtes Milliardenprojekt: Die Schnelltrasse der Bahn zwischen München und Berlin verspricht im Personenverkehr Rekorde. Doch mehrere peinliche Fehler sorgen nun für ein Fiasko.

26. Dezember, 16.13 Uhr: Nach den heftigen Debatten hatte die Deutsche Bahn über die Feiertage Gelegenheit, sich in der Praxis zu beweisen - wie pünktlich die Züge der Bahn im Feiertagsverkehr waren, das erfahren Sie in diesem Artikel.

Die News vom 22.12.2018: Grüne schießen heftig gegen Scheuer nach Bahn-Ansage: „Mund nicht zu voll nehmen“

06.25 Uhr: Der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel hat der CSU vorgeworfen, die Krise der Bahn durch falsche politische Weichenstellungen wesentlich mitverschuldet zu haben. „Es ist nicht damit getan, die DB mit einer Strukturreform zu beauftragen und in der Bahnpolitik sonst alles beim Alten zu belassen“, sagte Gastel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die CSU stellt seit 2009 den Verkehrsminister.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Deutsche Bahn angesichts vieler Probleme zu schnellen Verbesserungen für die Fahrgäste aufgefordert. „Wir brauchen eine Bürgerbahn, die den Namen verdient - nämlich, dass wir pünktlicher werden, dass wir besseren Service anbieten“, hatte Scheuer der dpa gesagt. Die Qualität beim Bahnfahren müsse im neuen Jahr schnellstens wieder steigen. Auch den Abläufen im bundeseigenen Konzern müsse es Verbesserungen geben.

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„Wenn Verkehrsminister Andreas Scheuer von der Bahn spricht, wird er zum Meister des Ungefähren“, sagte Gastel. „Nach dem „Wow-Effekt“ führt Scheuer mit der „Bürgerbahn“ eine neue Worthülse ein.“ Mit der Realität habe dies nach neun Jahren CSU-Verkehrspolitik immer weniger zu tun.

Bei den Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur verfolge Scheuer unbeirrt die gescheiterte Straßenbaupolitik vergangener Jahrzehnte, während der Etat für Aus- und Neubau bei der Schiene stagniere. „Auch bei der Kerosinbesteuerung und der Mehrwertsteuer auf Fahrkarten des Bahnfernverkehrs sind von der Bundesregierung keine Vorstöße für faireren Wettbewerb im Verkehrsmarkt zu vernehmen. Wer verkehrspolitisch so passiv agiert, sollte den Mund in der Bahnpolitik nicht zu voll nehmen.“

Die Deutsche Bahn wollte einen Bahnhof in Oberfranken verschönern. Dabei unterlief den Verantwortlichen ein peinlicher Fehler - und es blieb nicht bei einem.*

Die News vom 21.12.2018: Drastische Änderungen bei der Bahn - Scheuer macht jetzt der DB eine Ansage

10.16 Uhr: Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bahn, Michael Odenwald, mahnt beim nötigen Konzernumbau zur Umsicht. "Vor einer Strukturdebatte sollte die Analyse der Probleme stehen", sagte Odenwald dem "Handelsblatt" vom Freitag. Die habe der Vorstand ausführlich in der Klausursitzung des Aufsichtsrates dargelegt. "Jetzt geht es darum, die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen zu sichern."

Odenwald sagte dem Blatt, es gebe "durchaus Reformbedarf in der Konzernorganisation". Doch: "Wir müssen die Bahn erst einmal wieder auf Kurs bringen."

Aufsichtsratsmitglied Oliver Wittke (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, sagte der Zeitung, eine Personaldiskussion stehe derzeit "überhaupt nicht zur Debatte".

Deutsche Bahn: 3,1 Milliarden weniger Gewinn machen als bislang erwartet?

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann (CDU), hatte am Wochenende grundlegende Reformen von der Deutschen Bahn gefordert. Der Konzern brauche eine Neustrukturierung. Dabei geht es vor allem darum, die Führungsstrukturen zu straffen und Geschäftsfelder neu zu ordnen oder zu verschmelzen.

Das "Handelsblatt" berichtete am Freitag, die Bahn werde bis 2022 etwa 3,1 Milliarden weniger Gewinn machen als bislang erwartet. Die Kosten stiegen schneller als der Umsatz. Die Bahn stelle "über Bedarf" Personal ein und wolle verstärkt in neue Fahrzeuge investieren. Die Zeitung berichtete, die Auslandstochter Arriva solle verkauft werden. Das solle mindestens vier Milliarden Euro einbringen.

21.12.2018, 9.30 Uhr: Scheuer macht Druck für Verbesserungen bei der Deutschen Bahn

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die Deutsche Bahn angesichts massiver Probleme zu schnellen Verbesserungen für die Fahrgäste aufgefordert. „Wir brauchen eine Bürgerbahn, die den Namen verdient - nämlich, dass wir pünktlicher werden, dass wir besseren Service anbieten“, sagte Scheuer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Qualität beim Bahnfahren müsse im neuen Jahr schnellstens wieder steigen. Es gebe Zeitdruck. Scheuer nahm die Führung um Bahnchef Richard Lutz in die Pflicht: „Das ist eine riesige Aufgabenstellung für die Spitze der Bahn.“

Der bundeseigene Konzern hat Probleme mit Verspätungen seiner Züge bislang nicht in den Griff bekommen. Vor allem an großen Knotenpunkten gibt es Engpässe. Daneben plagen Probleme mit der Technik das Unternehmen. Die Bahn hatte im November nach einer Sitzung des Aufsichtsrats höhere Ausgaben für Züge, Schienennetz und Mitarbeiter angekündigt, um die Krise zu überwinden.

„Das System Schiene ist an die Grenzen gekommen“, sagte Scheuer. „Wir haben hohe Investitionen, große Baustellen, die zu Störungen führen. Wir müssen das besser koordinieren.“ Dazu gehöre auch ein besseres Baustellen-Management. Mehr über Scheuers Forderungen und eine gleichzeitig publik gemachte düstere Verspätungsprognose der Gewerkschaft EVG erfahren Sie in diesem Artikel.

20.12.2018, 13.50 Uhr: Bahn kündigt weitere Zahlungsmethode an

Bahnkunden können die Sparpreis-Tickets bis auf weiteres nicht mehr per Lastschrift bezahlen - die Deutsche Bahn will ihnen aber „sschnellstmöglich“ eine weitere sichere Zahlungsmethode für den Online-Kauf von Sparpreis-Tickets eröffnen. Das kündigte die Bahn am Donnerstag an, nachdem das Lastschrift-Verfahren wegen Betrugsfällen gestoppt worden war. Technische Details und ein Zeitplan wurden nicht genannt.

20.12.2018: Deutsche Bahn schränkt Zahlungsarten für bestimmte Tickets ein

Die Deutsche Bahn verzeichnet im Moment „verstärkt betrügerische Aktivitäten“, die dazu führen, dass sie die Buchung von Tickets mit bestimmten Zahlungsmitteln eingeschränkt hat. „Wir haben diese Maßnahme zum Schutz unserer Kunden ergriffen und bitten dafür um Verständnis“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass unsere Services so schnell wie möglich wieder wie gewohnt zur Verfügung stehen werden.“ Bahnkunden können bis auf weiteres keine Sparpreis-Tickets per Lastschrift bezahlen, wenn sie auf bahn.de und im DB Navigator buchen (Hier finden Sie die Warnung der Bahn).

Bahnkunden können bis auf weiteres keine Sparpreis-Tickets per Lastschrift bezahlen, wenn sie auf bahn.de und im DB Navigator buchen. Bereits im November hatte die Bahn die Summe gesenkt, die per Lastschrift abgebucht werden konnte. Sparpreis-Tickets mit einem Wert von mehr als 150 Euro konnten nur mit Sofortüberweisung oder Kreditkarte unter Abfrage des 3D-Secure-Passwortes bezahlt werden. Im Moment sind überhaupt keine Zahlungen per Lastschrift mehr für Sparpreis-Tickets möglich, die storniert werden können.

Auf den Seiten der Bahn-Community im Internet entlädt sich der Zorn etlicher Bahnfahrer. Bemängelt wird eine fehlende Information für die Kunden, die zum Teil seit langer Zeit das Lastschrift-Verfahren nutzen. Viele verweisen darauf, dass das 3D-Secure-Verfahren nicht kurzfristig verfügbar sei, sondern erst nach Rücksprache mit der Bank. Klar ist: Die Betrügereien sind auch nicht wegen der Zahlungsart Lastschrift möglich geworden, sondern wegen des von der Bahn geänderten Rückzahlungsmodus bei stornierten Tickets.

Bis Ende Juli fielen bei der Stornierung eines Sparpreis-Tickets 19 Euro Bearbeitungsgebühr an. Der Rest wurde zurückgezahlt - auf dem gleichen Wege, auf dem der Kunde gezahlt hatte. Den Restbetrag bekam man bei der Lastschrift also wieder auf sein Girokonto. Seit dem 1. August fallen nun noch zehn Euro Bearbeitungsgebühr an, der Restbetrag wird allerdings als Stornogutschein ausgegeben, der für einen erneuten Ticketkauf verwendet werden kann. Der Stornogutschein ist ein siebenstelliger Code, der drei Jahre gültig ist und in Reisezentren und DB-Agenturen, am Automaten oder auf bahn.de eingelöst werden kann.

Die Masche der Betrüger: Die ergaunerten Online-Tickets stornierten sie postwendend und ließen sich die Storno-Gutscheine per Mail schicken. „Nach derzeitigem Sachstand werden die Gutscheine im Anschluss zum Kauf angeboten und weiterveräußert“, so die Bundespolizei. Um die Herkunft der Gutscheine zu verschleiern, kauften die Täter mit diesen teilweise auch neue Bahn-Tickets, stornierten diese erneut, um einen anderen Gutschein-Code über den Restwert zu erhalten.

Update 19.12.2018: Deutsche Bahn: Gewerkschaft GDL kehrt an den Verhandlungstisch zurück

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kehrt in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG zurück. Man habe von dem Unternehmen seit Sonntag verbesserte Angebote erhalten und werde die Gespräche am 3. Januar in Frankfurt am Main wieder aufnehmen, erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky am Mittwoch. Offen seien noch einige Punkte etwa zur Trennung von Dienst und Privatleben sowie zum Einsatz moderner Kommunikationsmittel.

Die Bahn will den Tarifkonflikt nun zügig lösen. „Wir begrüßen, dass die Verhandlungen weitergehen und setzen darauf, dass wir am 3. Januar zu abschließenden Ergebnissen kommen“, sagte eine Sprecherin.

Warnstreik bei der Deutschen Bahn
Viele waren mit den Tickets in den Regionalzügen unterwegs. © dpa / Sabrina Hentschel

Erstmeldung vom 18.12.2018: Hammer bei der Deutschen Bahn: Beliebtes Ticket wird abgeschafft

Berlin - Nach 23 Jahren schafft die Deutsche Bahn im kommenden Sommer das „Schönes-Wochenende-Ticket“ für bundesweite Reisen in Nahverkehrszügen ab. Das staatseigene Unternehmen nannte mangelnde Nachfrage sowie eine „Vereinfachung der Tarifstruktur“ als Gründe. Kunden könnten aber weiterhin täglich das „Quer-durchs-Land-Ticket“  für bundesweite Fahrten mit Nahverkehrszügen nutzen, teilte ein Bahnsprecher am Dienstag in Berlin mit.

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Der Unterschied zwischen den beiden Ticket-Angeboten: Reisende können das „Quer-durchs-Land-Tickets“ nicht für Fahrten mit Bussen sowie U-Bahnen in Verkehrsverbünden nutzen.

Video: Nach 24 Jahren schafft die Deutsche Bahn beliebtes Ticket ab

Der Bahnsprecher betonte aber, dass das „Schönes-Wochenende-Ticket“ zuletzt nur in 19 von 61 Verbünden gültig war. „Darüber hinaus wären Preisanpassungen nötig geworden, um es weiter anbieten zu können“, sagte der Sprecher.

Das Wochenend-Ticket war im Februar 1995 eingeführt worden, kostete 15 D-Mark (rund 7,50 Euro) für bis zu fünf Personen und galt fürs ganze Wochenende. Zuletzt kostete ein Ticket für einen Reisenden 44 Euro und war je einen Tag gültig. Das „Quer-durchs-Land-Ticket“ kostet 44 Euro für einen Reisenden und 76 Euro für fünf Mitfahrer.

Aus für Schönes-Wochenende-Ticket bei Deutscher Bahn: Fahrgäste reagieren enttäuscht 

Auf der Online-Plattform Twitter gibt es bereits Reaktionen auf die Abschaffung des „Schönes-Wochenende-Tickets“: Viele Bahnfahrer bedauern die Entscheidung der Deutschen Bahn und lassen ihrem Unmut freien Lauf. Kritik kommt beispielsweise von der Grünen-Politikerin Jutta Paulus. 

Ein anderer User kritisiert, die Deutsche Bahn vergesse dabei die einfachen Leute, die sich keine teuren Bahntickets leisten könnten:

Das „Quer-durchs-Land-Ticket“, das die Bahn als Ersatz vorschlägt, hält nicht jeder für eine gute Alternative.

Abschaffung des Schönes-Wochenende-Tickets: Kritik von Pro Bahn 

Der Fahrgastverband Pro Bahn bedauert in einer Pressemitteilung die Einstellung des „Schönes-Wochenende-Ticket“ - auch wenn die Nutzerzahlen geringfügig gesunken seien. „Es gibt gerade im Privatreise- und Ausflugsverkehr den Wunsch, Bahnen und auch Busse flexibel nutzen zu können - so ist der öffentliche Verkehr eine echte Alternative zum PKW“, wird Pro Bahn-Bundesvorstand Jörg Bruchertseifer in der Mitteilung zitiert.

Der Fahrgastverband fordert, das System der pauschalen Nahverkehrstickets insgesamt bis zum Sommer 2019 zu überarbeiten und zu vereinheitlichen. Es brauche klare Regelungen, wo und in welchen Verkehrsmitteln die Tickets gelten und inwiefern Familien und Kleingruppen diese nutzen könnten. 

„Dabei sollten die Ländertickets zu universellen Fahrscheinen für alle Nahverkehrsmittel gleich ob Bahn oder Bus weiter entwickelt werden“, schlägt Pro Bahn vor. Künstliche Grenzen zwischen einzelnen Verkehrsmitteln und Bundesländern müssten der Vergangenheit angehören.

Traurige S-Bahn-Wahrheit: Züge immer unpünktlicher - angeblich sind meist Fahrgäste dran schuld

Die Münchner S-Bahnen sind immer unpünktlicher. Etwa jeder zehnte S-Bahn-Zug ist sechs oder mehr Minuten zu spät dran. Das sagt die Deutsche Bahn dazu.

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2016 zog sich die Deutsche Bahn aus dem Nachtzug-Geschäft zurück. Doch die beliebten Schlafwagen boomen - und die DB scheint bereits ein Comeback zu planen.

CSU tagt in Seeon: Markige Forderungen nach Amberg - aber auch Rettungsprogramm für Wirtshäuser?

Chaos bei der Deutschen Bahn: Tausende Fahrgäste ohne Ticket*

dpa

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