Dennoch hat sich ein erster Hersteller bereits von dem Plan abgewandt. Marktführer HJS aus dem sauerländischen Menden will keine Nachrüstlösungen für Pkw anbieten. «Das unternehmerische Risiko für uns als mittelständisches Unternehmen ist zu groß um eigenständig in den Pkw-Markt einzusteigen», sagte Stefan Lefarth, der bei HJS für Strategie und Produktinnovationen zuständig ist.
Aus der Sicht von HJS sind Aufwand und Komplexität bei der Hardware-Nachrüstung für Autos immens. Zunächst müssten grundsätzlich geeignete Fahrzeuge identifiziert werden, dann gebe es viele Unterschiede innerhalb der Baureihen, sagte Lefarth. Front-, Heck- oder Allradantrieb genau wie Automatikversionen wirkten sich auf die Emissionen des Motors aus. «Die Komplexität der Pkw-Nachrüstung können wir als Mittelständler nur im engen verantwortlichen Schulterschluss mit einen Hersteller stemmen.» HJS konzentriere sich daher auf den Nachrüstmarkt für Nutzfahrzeuge.
Bundesweit waren im Oktober 2018 noch 5,5 Millionen Diesel der Euro-5-Norm in Deutschland zugelassen. Baumot hingegen schätzt das Potenzial in den besonders betroffenen Städten auf 1,3 Millionen Autos. Bei Kosten von um 3000 Euro pro System beliefe sich der Gesamtmarkt also auf knapp vier Milliarden Euro.
Daimler zu Hardware-Nachrüstungen