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Boeing verliert ersten Kunden wegen Startverbot für 737 Max

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Dürfen vorerst nicht abheben: Die Boeing 737 MAX drohen zum Ladenhüter zu werden.
Dürfen vorerst nicht abheben: Die Boeing 737 MAX drohen zum Ladenhüter zu werden. © dpa / Ted S. Warren

Nach den Abstürzen der Boeing 737 Max 8 hat der US-Flugzeugbauer den ersten Kunden verloren. Dieser greift nun bei Airbus zu.

Update vom 30. Oktober 2019: Der Chef von Boeing muss sich dem US-Kongress stellen. In der Anhörung wird er scharf angegriffen - und gibt Fehler zu.

Update vom 7. Juli 2019: Boeing hat nach dem Startverbot für seinen Mittelstreckenjet 737 Max den ersten Kunden an den europäischen Rivalen Airbus verloren. Der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal will künftig mit einer reinen Airbus-Flotte unterwegs sein, wie er in Jeddah mitteilte. Die Gesellschaft werde ihren bereits bestehenden Vorvertrag über bis zu 50 Jets der 737-Max-Reihe nicht festzurren, bestätigte der US-Konzern Boeing. Man wünsche der Airline alles Gute, hieß es in einer Mitteilung weiter.

Flyadeal will nun stattdessen zwischen 30 und 50 Maschinen vom Konkurrenzmodell Airbus A320neo einsetzen. Der Mutterkonzern von Flyadeal, die Fluggesellschaft Saudi Arabian Airlines, hatte auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Paris im Juni einen Großauftrag bei Airbus unterzeichnet. Dabei war aber noch nicht öffentlich geworden, dass der Konzern einen Teil der Maschinen bei Flyadeal einsetzen will - und die Airline im Gegenzug auf die Abnahme der Boeing-Jets verzichtet.

Wegen Triebwerksproblemen nahm Swiss-Air nun einen Flugzeugtyp aus dem Verkehr. Flüge wurden gestrichen.

Nach Abstürzen von 737 Max 8: Boeing kündigt Entschädigungszahlung an Opferfamilien an

Update vom 3. Juli 2019: Nach den Abstürzen zweier Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX hat der US-Flugzeugbauer Entschädigungszahlungen in Höhe von 100 Millionen Dollar (88,6 Millionen Euro) an die Hinterbliebenen der Opfer angekündigt. Mit dem Entschädigungsfonds sollten die Ausbildung und täglichen Ausgaben von Familien der Todesopfer sowie Entwicklungsprogramme in den betroffenen Gemeinden finanziert werden, erklärte Boeing am Mittwoch. Bei zwei Abstürzen von Boeing 737 MAX im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.

Update vom 27. Juni 2019: Dem US-Luftfahrtkonzern Boeing droht eine weitere Verschiebung des Flugverbots für seine Flugzeuge der Baureihe 737 Max. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat nach eigenen Angaben bei den Unglücksjets ein mögliches Risiko gefunden, das zunächst behoben werden müsse. Konkretere Angaben machte die Behörde am Mittwoch (Ortszeit) in Washington zunächst nicht. 

Boeing erklärte, dass die FAA beim Wiederzulassungsprozess der 737 Max zusätzliche Anforderungen, stelle und das Unternehmen den Flugzeugtyp erst zur Zertifizierung anbieten werde, wenn diese erfüllt seien. 

In Branchenkreisen kommen die jüngsten Nachrichten allerdings nicht unerwartet. „Wichtig ist der FAA-Testflug Mitte Juli“, erklärte ein Tuifly-Sprecher, der im Rahmen des Zulassungsprozesses auch weitere derartige Informationen nicht ausschließt. Der weltgrößte Reisekonzern Tui aus Hannover ist einer der Großkunden für die Jets.

Die Mittelstreckenflugzeuge der 737-Max-Serie müssen nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten seit Mitte März am Boden bleiben. Eine umstrittene Boeing-Steuerungssoftware steht nach ersten Erkenntnissen als mögliche Unglücksursache im Verdacht. Ob das nun von der FAA identifizierte Problem im Zusammenhang damit steht, blieb in der Behördenmitteilung unklar.

Nach Abstürzen von 737 Max 8: Piloten verklagen Boeing wegen „beispielloser Vertuschung“

Zudem droht dem US-Konzern neuer rechtlicher Ärger durch eine Pilotenklage. Der Kläger erhebt schwere Anschuldigungen. Boeing und der US-Luftfahrtbehörde FAA wird „eine beispiellose Vertuschung“ bekannter Fehler der 737 Max vorgeworfen. Die Abstürze und die folgenden Flugverbote seien deshalb „vorhersehbar“ gewesen. Der Pilot beklagt unter anderem „erhebliche Einkommenseinbußen“ sowie „schweres emotionales und mentales Leid“. Er sei gewissermaßen gezwungen gewesen, die Boeing-Maschinen zu fliegen und so nicht nur sich selbst, sondern auch Crew und Passagiere in Lebensgefahr zu bringen.

Nach Abstürzen von 737 Max: Boeing hält Umbenennung des Flugzeugs für möglich

Update vom 17. Juni 2019: Der weltgrößte Flugzeugbauer Boeing hält eine Umbenennung seines Krisenjets 737 Max für denkbar. „Ich würde sagen, dass wir für alle Vorschläge offen sind“, sagte Boeings Finanzchef Greg Smith am Montag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris. Der Konzern wolle alles tun, um den Ruf des Flugzeugs wieder herzustellen. „Wenn das bedeutet, dass wir den Namen ändern müssen, werden wir das angehen.“ Wenn das nicht nötig sei, werde Boeing andere Maßnahmen ergreifen.

Der US-Konzern sammelt nach dem Absturz zweier Maschinen mit 346 Toten und dem seit Mitte März geltenden Flugverbot für alle Jets des Typs Reaktionen von Passagieren und Fluggesellschaften. Bisher gebe es keine konkreten Pläne, den Namen des Jets zu ändern, heißt es vom Management. Der irische Billigflieger Ryanair, der viele Maschinen der Reihe bestellt, aber noch keine einzige erhalten hat, preist den Jet inzwischen als 737 „Gamechanger“ an.

Schon im April hatte US-Präsident Donald Trump dem Flugzeugbauer vorgeschlagen, das Flugzeug umzutaufen. „Wenn ich Boeing wäre, würde ich die Boeing 737 Max in Ordnung bringen, ein paar großartige Eigenschaften hinzufügen und dem Flugzeug einen neuen Namen verpassen“, hatte er auf Twitter geschrieben. „Kein Produkt hat so sehr gelitten wie dieses.“ Inzwischen hat Boeing ein Update für die umstrittene Steuerungssoftware MCAS entwickelt, das aber erst noch von den Behörden freigegeben werden muss. Noch ist offen, wann die Max-Jets in aller Welt wieder starten dürfen.

Nach Abstürzen von 737 Max 8: Boeing-Chef gibt Fehler im Umgang mit 737-Max-Problemen zu

Update vom 30. Mai 2019: Der Vorstandsvorsitzende des US-Flugzeugbauers Boeing hat Verfehlungen des Unternehmens im Umgang mit dem Problem-Flugzeugtyp 737 Max eingeräumt. Die Implementierung des Anstellwinkel-Alarms im Stabilisierungssystem MCAS sei "ein Fehler" gewesen, sagte Dennis Muilenburg dem US-Fernsehsender CBS am Mittwoch in seinem ersten Interview seit Verhängung des Flugverbots für den Maschinentyp. "Unsere Kommunikation diesbezüglich war nicht, wie sie hätte sein sollen", fügte er hinzu.

Für Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max war im März ein weltweites Flugverbot verhängt worden, nachdem innerhalb von fünf Monaten zwei Maschinen dieses Typs unter ähnlichen Umständen abgestürzt waren. Bei den Unglücken im Oktober in Indonesien und im März in Äthiopien kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben.

Nach Abstürzen von 737 Max 8: Boeing wusste von den Problemen

In beiden Fällen steht das speziell für die Boeing 737 MAX entwickelte Stabilisierungssystem MCAS im Verdacht, eine verheerende Rolle gespielt zu haben. Es drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern. Boeing aktualisierte die Software, wartet aber auf die Zulassung. Ein Treffen von Luftaufsichtsbehörden weltweit hatte vergangene Woche kein Ergebnis gebracht.

Boeing wusste seit mehr als einem Jahr von Problemen mit dem Anstellwinkel-Alarm des MCAS, informierte aber nicht die US-Luftfahrtbehörde FAA.

Muilenburg entschuldigte sich nun bei den Familien der Opfer, bekräftigte aber gleichzeitig sein Vertrauen in die 737 Max. "Wir sind überzeugt von der grundsätzlichen Sicherheit des Flugzeuges", sagte der Boeing-Chef.

Nach Abstürzen: Boeing-Flugverbot droht Tui das Sommergeschäft zu verhageln

Update vom 15. Mai 2019: Das Startverbot für Boeings neue Mittelstreckenjets droht dem weltgrößten Reisekonzern Tui den Gewinn so stark zu verhageln wie befürchtet. Wenn bis Ende Mai nicht hinreichend sicher sei, dass die Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max wieder abheben können, werde Tui Ersatzmaßnahmen wie Leasingverträge für andere Jets für den Rest des Sommers vollständig verlängern müssen, teilte der Konzern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Mittwoch in Hannover mit. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März rechnet Tui-Chef Fritz Joussen beim operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) mit einem Einbruch um bis zu 26 Prozent.

Im vergangenen Winterhalbjahr bis Ende März trieb das Flugverbot für die Boeing-Maschinen den Tui-Konzern bereits tiefer in die roten Zahlen. Der saisontypische Nettoverlust stieg um mehr als ein Fünftel auf 341 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um knapp zwei Prozent auf fast 6,7 Milliarden Euro stieg. Angesichts der jüngsten Pleiten und Übernahmen im Luftfahrtgeschäft sieht Joussen den Konzern aber gut gerüstet: „Aus der derzeitigen Konsolidierung der Branche in Europa wird Tui stärker, effizienter und profitabler hervorgehen.“

Das Geschäft für den Sommer läuft allerdings nicht so gut an. Die Buchungen lägen drei Prozent niedriger als im Vorjahr, die Preise ein Prozent höher, hieß es. Zugleich seien die Gewinnspannen für den Veranstalter geringer als noch 2018.

Update vom 21. April 2019: Ehemalige und aktuelle Boeing-Mitarbeiter packen aus und erheben schwere Vorwürfe gegen das „Dreamliner“-Passagierflugzeug von Boeing. Scheinbar soll es zahlreiche Qualitätsmängel geben. 

Flugzeugbauer nach Abstürzen unter Druck - Trump hat Ratschlag parat: „Wenn ich Boeing wäre ...“

Update vom 15. April 2019: US-Präsident Donald Trump hat dem Flugzeugbauer Boeing wegen des weltweiten Startverbots eine Umbenennung des Mittelstreckenjets 737 Max vorgeschlagen. „Wenn ich Boeing wäre, würde ich die Boeing 737 Max in Ordnung bringen, ein paar großartige Eigenschaften hinzufügen und dem Flugzeug einen neuen Namen verpassen“, schrieb Trump am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter. „Kein Produkt hat so sehr gelitten wie dieses.“ Trump schob hinterher: „Was zur Hölle weiß ich schon?“ Er habe vielleicht keine Ahnung von Markenbildung, „aber ich bin Präsident geworden!“.

Die 737 Max genannte Neuauflage von Boeings Mittelstreckenjet ist nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten in die Kritik geraten. Nach den Unglücken binnen weniger Monate hatten Behörden weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt. Die Auslieferung der meistverkauften Modellreihe des US-Konzerns wurde gestoppt. Boeing droht ein Imageschaden. Bis zur weiteren Klärung der Unfallursachen sowie Problemen mit einer Steuerungssoftware ist unklar, wie es mit den Fliegern weitergeht. Zuletzt hatte Boeing angekündigt, die Produktion deutlich zu drosseln.

Außerdem gab es noch ein anderes Flugzeug-Unglück, das sich Alaska ereignete. Dabei kollidierten zwei Wasserflugzeuge und fünf Menschen starben. 

Nach Boeing-Absturz: Flugzeugbauer muss reagieren - und gerät unter Druck

Update vom 8. April 2019: Die Drosselung der Produktion der Unglücksflieger-Baureihe 737 Max belastet Boeing an der Börse. Die Aktien des US-Luftfahrtriesen sackten am Montag im vorbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent ab. Nach zwei Flugzeugabstürzen baugleicher Maschinen vom Typ 737 Max 8 in weniger als einem halben Jahr und weltweiten Startverboten für die gesamte Baureihe steht Boeing massiv unter Druck. Am Freitag hatte der US-Hersteller mitgeteilt, die monatliche Fertigungsrate der 737-Max-Serie von Mitte April an um fast ein Fünftel von 52 auf 42 Maschinen zu kürzen.

Eigentlich war geplant gewesen, die Produktion der bestverkauften Modellreihe bis zum Sommer deutlich zu erhöhen. Doch weil die Maschinen derzeit nicht ausgeliefert werden können und angesichts der Ungewissheit, wann sie überhaupt wieder starten dürfen, musste Boeing reagieren. Zudem drohen Stornierungen: Inzwischen setzte mit der China Aircraft Leasing Group ein weiterer Kunde eine große 737-Max-Bestellung bis zur Klärung der Flugsicherheit der Jets aus, wie die „South China Morning Post“ am Montag berichtete. Bei den beiden Abstürzen waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.

Boeing-Absturz: Das ändert der Flugzeugbauer jetzt in der Produktion

Update vom 6. April 2019: Nach den Abstürzen zweier Boeing-Flugzeuge vom Typ 737 MAX fährt der US-Flugzeugbauer die Produktion von Flugzeugen der Baureihe 737 zurück. Die Produktion werde um zehn Flugzeuge monatlich auf 42 Exemplare pro Monat gesenkt, teilte Boeing am Freitag mit. Zudem werde ein neues Gremium eingesetzt, das die firmeninternen Strategien bei der Entwicklung und dem Entwurf von Flugzeugen überarbeiten solle.

Am 10. März war eine 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines in Äthiopien kurz nach dem Start abgestürzt, alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben. Im Oktober verunglückte eine Maschine des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java, alle 189 Insassen starben. Seither müssen alle Flugzeuge des Typs 737 MAX am Boden bleiben. 

Nach der Ankündigung der Produktionsdrosselung sank der Boeing-Kurs im nachbörslichen Handel um 2,3 Prozent.

Video: Boeing 737 Max bleiben bis zum 19. August am Boden

Laut einer Unternehmens-Mitteilung der American Airlines erhalten alle Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max bis zum 19. August ein Startverbot. Betroffen sind im Schnitt 115 Flüge pro Tag. Mehr Details im Video.

Boeing-Absturz: Crew der 737 MAX 8 machte alles richtig - Flugzeugbauer reagiert

Update vom 4. April 2019:

Nach einem ersten Ermittlungsbericht zum Flugzeugabsturz in Äthiopien hat Boeing eine eingehende Prüfung der Untersuchung und aller notwendigen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen versprochen. „Die Sicherheit unserer Flugzeuge sowie der Passagiere und Crews unserer Kunden hat immer höchste Priorität“, teilte der US-Hersteller der Unglücksmaschine am Donnerstag mit. Den Angehörigen der 157 Todesopfer sprach Boeing erneut tiefes Mitgefühl aus.

Der vorläufige Untersuchungsbericht zeigt laut Boeing, dass die umstrittene Steuerungssoftware MCAS während des Flugs aktiviert war - wie bereits beim Absturz einer baugleichen Maschine Ende Oktober in Indonesien. Boeing betonte, mit vollem Einsatz am dringend erwarteten Update des Programms zu arbeiten und versprach, dass Piloten künftig immer die Möglichkeit haben werden, die Automatik zur Optimierung des Flugwinkels auszuschalten und zur manuellen Kontrolle zu wechseln.

Bericht zeigt jetzt, dass Crew der 737 MAX 8 alles richtig machte

Update vom 4. April 2019: Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien hat die äthiopische Regierung den US-Flugzeugbauer zu einer Überarbeitung des Steuerungssystems bei dem Flugzeugtyp aufgefordert. Boeing müsse die Steuerungsautomatik überarbeiten, sagte Verkehrsministerin Dagmawit Moges am Donnerstag bei der Vorstellung der ersten Ermittlungsergebnisse nach dem Unglück vom 10. März. 

Die Maschine mit 157 Menschen an Bord sei abgestürzt, obwohl die Piloten sämtliche Notfall-Anweisungen des Herstellers "wiederholt" befolgt hätten, sagte Moges. Trotz Einhaltung der Notfall-Prozeduren sei es ihnen nicht gelungen, die Maschine unter Kontrolle zu bringen.

Die Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines war am 10. März kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben. Experten vermuten, dass die Katastrophe mit der eigens für die Boeing 737 MAX entwickelten Steuerungsautomatik MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) zusammenhängen könnte. Das System drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten.

Boeing 767 in Texas abgestürzt - Verbindung zu Abstürzen der Boeing 737 MAX 8?

Update vom 3. April 2019: Im US-Bundesstaat Texas ist ein Frachtflugzeug in eine Bucht gestürzt. Nach ersten Berichten seien drei Menschen an Bord der Maschine gewesen, teilte eine Sprecherin der US-Luftfahrtbehörde FAA am Samstag mit. Der örtliche Sheriff Brian Hawthorne sagte auf einer Pressekonferenz, er glaube nicht, dass es Überlebende gebe. Es gebe keine Anzeichen dafür. Man habe bislang niemanden gefunden. Es sehe so aus, als sei die Maschine total zerstört worden.

Nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA war die Boeing 767 am Samstag, den 23. Februar, kurz vor 12.45 Uhr Ortszeit nahe des Ortes Anahuac in die „Trinity Bucht“ nördlich des Golfs von Mexiko gestürzt. Anahuac liegt etwa 80 Kilometer von der Großstadt Houston entfernt. Laut der FAA-Sprecherin wurde die Maschine von Atlas Air betrieben und war auf dem Weg von Miami nach Houston. Sheriff Hawthorne erklärte, Augenzeugen hätten berichtet, dass das Flugzeug mit der Nase voran in die Bucht gestürzt sei.

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Aufnahmen des lokalen Senders KPRC zeigten Trümmerteile. Rettungsmannschaften suchten das Wasser mit Booten ab. Der Sheriff sagte, Menschen aus der Gegend hätten sich mit ihren eigenen Booten an der Suche beteiligt.

Es stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang mit den Abstürzen der Boeing 737 gibt. Bei beiden Abstürzen neigte sich die Nase des Flugzeugs nach unten. 

Boeing 737 MAX 8: Software-Update hält Flieger für Wochen am Boden

Update vom 2. April, 9.41 Uhr: Das nach zwei Abstürzen verhängte Flugverbot für Verkehrsflugzeuge vom Typ Boeing 737 Max wird noch über Wochen andauern. Die US-Luftfahrtbehörde FAA teilte am Montag mit, der US-Flugzeugbauer Boeing benötige Zeit, um die nach den Abstürzen in die Kritik geratene Steuerungs-Software MCAS weiter zu überarbeiten. Die FAA erwarte das endgültige Paket der überarbeiteten Software erst „in den kommenden Wochen“. Die Software werde danach einer „rigorosen Sicherheitsüberprüfung“ unterzogen. Die FAA werde das Update vor dem Abschluss dieser Überprüfung nicht zur Installation freigeben.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hatte das dringend erwartete Software-Update bereits am vergangenen Mittwoch vorgestellt. Der Konzern präsentierte das überarbeitete Programm und weitere zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für den Flugzeugtyp 737 Max vor mehr als 200 Piloten, Technikern und Regulierern in seinem Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington. Das Software-Update muss aber von der FAA genehmigt werden, bevor es installiert werden kann.

Flugverbote für Boeing-Maschinen bringen Reiseanbieter in Schwierigkeiten

Update vom 29. März, 09.35 Uhr: Die Flugverbote für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max durchkreuzen die bereits gekappten Gewinnpläne des weltgrößten Reisekonzerns Tui. Weil das Unternehmen Ersatzflugzeuge mieten muss, rechnet Tui-Chef Fritz Joussen für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September mit deutlichen Gewinneinbußen.

Sollten die Max-Jets bis Mitte Juli wieder fliegen dürfen, werde dies den operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) voraussichtlich mit rund 200 Millionen Euro belasten, teilte das Unternehmen am Freitag in Hannover mit. Sollten die Flugverbote länger gelten, kämen weitere 100 Millionen Euro an Kosten hinzu. Die Tui-Aktien brachen zum Handelsstart in London um rund 10 Prozent ein.

Tui hat 15 Maschinen von Boeings 737-Max-Reihe in der Flotte, die nach zwei Abstürzen von Flugzeugen des gleichen Typs von Lion Air und Ethiopian Airlines am Boden bleiben müssen. Bis Ende Mai wollte der Reisekonzern eigentlich acht weitere Maschinen der Reihe in seine Flotte aufnehmen - auch bei seiner deutschen Tochter Tuifly, die bisher noch keinen Flieger des Typs besitzt. Die Auslieferungen sind derzeit gestoppt. Bislang seien keine Termine bekannt, wann Anpassungen des Herstellers an dem Flugzeugmodell erfolgen und wann mit einer Freigabe durch die Aufsichtsbehörden FAA und EASA zu rechnen sei, hieß es. Deshalb habe Tui für die Zeit bis Mitte Juli Vorkehrungen getroffen.

Nach Boeing-Abstürzen: Angehörige der Opfer verklagen den Konzern

Update vom 28. März 2019, 20.39 Uhr: Hinterbliebene eines der 157 Absturz-Opfer wollen Boeing in den USA vor Gericht zerren. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, hat die Familie aus Ruanda Klage vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Illinois eingereicht. Die Kläger fordern Schadenersatz wegen eines angeblichen Defekts der Unglücksmaschine vom Typ 737 Max 8. Die Zentrale des Flugzeugherstellers hat ihren Sitzt in Chicago, Illinois.

Update vom 28. März 2019, 18.02 Uhr: Im Streit um illegale Boeing-Subventionen sind die USA vor der Welthandelsorganisation (WTO) in letzter Instanz unterlegen. Die US-Regierung habe nicht alle schon 2011 und 2012 als illegal eingestuften Begünstigungen für den US-Flugzeugbauer wie verlangt zurückgenommen, urteilte das WTO-Berufungsgremium. Dem europäischen Boeing-Konkurrenten Airbus seien dadurch „bedeutende Verkäufe entgangen“, aber wie hoch der Schaden sei, habe aber nicht festgestellt werden können, so das Gremium.

Das Urteil macht den Weg für Vergeltungsmaßnahmen seitens der Europäischen Union frei, die den Fall vor 15 Jahren angestoßen hatte. Über die Höhe entscheidet ein WTO-Schlichter. Airbus geht dabei von Milliardenbeträgen aus. Gleichzeitig sind vor der WTO aber Milliardenforderungen der Amerikaner anhängig, die in einer Klage gegen die EU wegen illegaler Airbus-Subventionen 2018 die Oberhand behielten. Die USA haben Strafzölle in Höhe von elf Milliarden Dollar jährlich beantragt, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten jetzt mitteilte. Auch hier entscheidet der WTO-Schlichter.

Boeing droht nach Untersuchungen ein weiterer Tiefschlag

Update vom 24. März 2019: Dem nach zwei Flugzeug-Abstürzen innerhalb weniger Monate unter Druck geratenen US-Konzern Boeing droht ein weiterer Schlag: Die Welthandelsorganisation (WTO) veröffentlicht am Donnerstag das abschließende Urteil in einem seit Jahren laufenden Fall um illegale Subventionen. Dabei ging es um Entwicklungshilfen für den Boeing-Verkaufsschlager Dreamliner. Das Urteil könnte den Weg für die EU freimachen, Schadenersatz in Milliardenhöhe zu verlangen. Über Summen entscheidet letztlich ein WTO-Schlichter.

WTO-Streitschlichter stellten bereits 2012 fest, dass der US-Flugzeugbauer illegale Zuwendungen bekam. 2017 bestätigten sie teilweise die Beschwerde der EU, dass die USA die beanstandeten Begünstigungen nicht wie angeordnet eingestellt hatten. Am Donnerstag geht es um die letzte Berufung gegen das Urteil von 2017.

Vor einem Jahr wurde ein ähnlicher Fall, der ebenfalls von den USA und der EU durch alle Instanzen gezogen worden war, beendet. Dabei ging es um illegale Subventionen für Airbus. Die WTO-Streitschlichter gaben einer US-Klage über illegale Anschubfinanzierungen für den Großflieger Airbus A380 statt. Ein paar Jahre später urteilten sie, dass die EU die Zuwendungen nicht wie angeordnet in vollem Umfang zurückgenommen hatte. Deshalb läuft in der WTO zurzeit der Schlichterprozess um Schadenersatz. Im Februar lief dazu eine Anhörung - hinter verschlossenen Türen. Eine Tonaufnahme der Anhörung wird am 30. April in der WTO präsentiert.

News vom 23. März: Nach Boeing-Abstürzen wurden Fehler an Maschinen angeblich behoben

Update vom 23. März, 22.30 Uhr: Der US-Flugzeugbauer Boeing hat nach Angaben aus informierten Kreisen den technischen Defekt behoben, der für den Absturz zweier Maschinen des Typs 737 MAX 8 verantwortlich gemacht wird. Das Unternehmen habe eine Korrektur am Trimmsystem MCAS vorgenommen, hieß es am Samstag aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen.

Boeing muss seine Korrektur des Systems nun den drei US-Fluggesellschaften American Airlines, Southwest und United präsentieren, wie es aus Industriekreisen weiter hieß. Die US-Luftfahrbehörde FAA muss dann das überarbeitete System genehmigen. Boeing selbst lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. Seit dem Unglück in Äthiopien steht der US-Flugzeug- und Rüstungskonzern durch fallende Kurswerte an der Börse sowie durch einen enormen Imageschaden unter Druck.

Fluggesellschaft storniert jetzt den Kauf von 49 Boeing-Maschinen

Update vom 22. März, 14.46 Uhr: Einem Bericht der Nachrichtenagntur „Bloomberg“ zufolge soll die im Oktober abgestürzte Boeing bereits in den Tagen vor dem Unglück mehrmals Probleme offenbart haben. Am Tag vor dem Unglück verhinderte demnach nur ein zufällig mitgereister erfahrener Pilot eine Katastrophe.

Update vom 22. März, 08.15 Uhr: Nach den jüngsten Abstürzen von zwei Boeing 737 MAX 8 hat die indonesische Fluggesellschaft Garuda den Kauf von 49 Maschinen dieses Typs widerrufen. Die Airline habe in einem Brief an den US-Flugzeugbauer um die Stornierung der Bestellung im Wert von mehreren Milliarden Dollar gebeten, sagte Garuda-Sprecher Ikhsan Rosan am Freitag. Die Passagiere hätten das Vertrauen in den Flugzeugtyp verloren, sagte er zur Begründung.

Garuda erwarte nun eine Antwort von Boeing, sagte Rosan weiter. Insgesamt hatte die indonesische Airline 50 Boeing 737 MAX 8 bestellt, eine Maschine sei bereits ausgeliefert worden. Der Gesamtwert der Bestellung aus dem Jahr 2014 lag bei 4,9 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro). Garuda verhandelt laut Rosan auch über die Rückgabe des bereits gelieferten Flugzeugs.

Garuda-Chef I Gusti Ngurah Askhara Danadiputra sagte der Online-Nachrichtenseite "Detik", es gehe nicht darum, den Flugzeugbauer zu wechseln. Vielmehr werde der Kauf von Maschinen eines anderen Modells angestrebt.

Mehrere Faktoren bei Boeing-Absturz: Münchner Versicherung haftet mit viel Geld

Update vom 20. März, 16.35 Uhr: Die Flugzeug-Katastrophe der Boeing 737 Max 8 in Äthiopien und die daraus resultierenden Probleme beim amerikanischen Konzern kosten die Munich Re, ihres Zeichens der weltgrößte Rückversicherer, einen Betrag von schätzungsweise 100 bis 120 Millionen Euro. Dies verkündete Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek bei der Vorlage der Jahresbilanz in München. Das setzt sich nach Angaben des Managers aus drei verschiedenen Faktoren zusammen: zum einen die Kosten für die Passagier-Haftpflicht, als zweiter Punkt das zerstörte Flugzeug der Fluglinie Ethiopian Air sowie bei US-Hersteller Boeing die Kosten des in vielen Ländern verhängten Startverbotes für Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8.

Mit der genannten Summe hat der Konzern aus der bayerischen Landeshauptstadt nach Worten Jeworreks bereits das obere Limit der vertraglich festgelegten Zahlungen in diesem Katastrophen-Fall erreicht. Der erste Absturz einer Boeing 737 Max der Fluggesellschaft Lion Air in Indonesien im Oktober 2018 kostete das Unternehmen demnach einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, der aber bereits im vergangenen Jahr komplett verbucht wurde.

Der jüngste Absturz der Boeing 737 Max 8 Anfang März trübt allerdings den Ausblick der Munich Re für 2019 in finanzieller Hinsicht kaum: Die Munich Re rechnet mit einem Anstieg ihres Gewinns um 200 Millionen auf rund 2,5 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Joachim Wenning erläuterte.

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Neue Erkenntnisse über letzte Minuten im Cockpit der Unglücks-Boeing

Update vom 20. März 2019: Während die Ermittlungen über die Absturzursache der Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines auf Hochtouren laufen, gibt es neue Erkenntnisse zur ersten Flugzeug-Katastrophe mit dem modernen Flugzeug-Typ. Am 29. Oktober 2018 stürzte der Lion-Air-Flug JT 610 kurz nach dem Start in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ins Meer. Wie Reuters nun berichtet, habe die Cockpit-Crew in den dramatischen Momenten vor dem Absturz versucht, im Handbuch die Lösung für das gravierende Problem mit der sinkenden Flugzeug-Nase zu finden.

Beim ersten von zwei Abstürzen von Boeing-737-Max-8-Modellen gibt es neue Aufschlüsse über die dramatische Situation im Cockpit
Beim ersten von zwei Abstürzen von Boeing-737-Max-8-Modellen gibt es neue Aufschlüsse über die dramatische Situation im Cockpit (Symbolbild). © dpa / Ted S. Warren

Elf Minuten lagen zwischen Start der Maschine und Zeitpunkt der Katastrophe. So werden drei Quellen zitiert, die über den Inhalt der Stimmenrekorder-Aufnahme berichten. Demnach seien erstmals zwei Minuten nach dem Abheben der JT 610 Probleme aufgetaucht, dabei sei es jedoch um die Geschwindigkeit gegangen. Daraufhin habe der Flugkapitän den Ersten Offizier angewiesen, das Handbuch zu checken. Des Weiteren warnte der Bordcomputer vor einem Strömungsabriss, während die Crew große Probleme hatte, weil sich die Nase des Fliegers immer wieder absenkte. 

Laut den Berichten habe die Cockpit-Crew dann nicht bemerkt, dass hierfür ein Problem mit der Trimmung ausschlaggebend war: Stattdessen wurde sich auf die Geschwindigkeit und Reisehöhe fokussiert. Wie weiter vermeldet wird, blieben die Piloten in der angespannten Situation vergleichsweise ruhig, ehe der Kapitän selbst das Buch zur Hand nahm und seinem Assistenten das Steuer übergab. Doch auch dieses Vorgehen blieb erfolglos, kurze Zeit später erfolgte der Aufschlag im Meer.

Wie nach den ersten Ermittlungen bezüglich der zweiten verunglückten Maschine mitgeteilt wurde, gibt es Übereinstimmungen der Flugschreiberdaten der zwei verunglückten Maschinen. Diese "eindeutigen Ähnlichkeiten" werden derzeit näher untersucht, wie die äthiopische Verkehrsministerin Dagmawit Moges mitteilte (siehe unten). Ein vorläufiger Untersuchungsbericht ist für etwa Mitte April angekündigt.

Budgetkürzungen und Konkurrenzkampf: US-Behörde gerät wegen Abstürzen unter Druck

Update vom 18. März 2019: Nach den jüngsten Abstürzen von Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX 8 gerät die US-Luftfahrtbehörde FAA wegen ihrer Zertifizierungspraktiken unter Druck. Während des vergangenen Jahrzehnts ließ sie neue Flugzeuge großteils von externen Experten und den Herstellern selbst testen. So halfen auch Boeing-Mitarbeiter dabei, die Maschinen des US-Konzerns sowie die Trainings-Prozesse für Piloten zu genehmigen.

Die amerikanische Luftfahrt-Behörde gerät wegen ihrer Zulassungspraktiken um die Boeing 737 Max 8 unter großen Druck (Symbolbild)
Die amerikanische Luftfahrt-Behörde gerät wegen ihrer Zulassungspraktiken um die Boeing 737 Max 8 unter großen Druck. Auch eine Boeing des Typs 767 ist abgestürzt. (Symbolbild). © AFP / JOE RAEDLE

Wegen Budgetkürzungen und dem stetig zunehmenden Luftverkehr habe die FAA immer mehr Prüfprozesse ausgelagert, berichteten Quellen aus der Branche der Nachrichtenagentur AFP. Boeing habe bei der Zertifizierung seines Unglücksmodells 737 MAX besonders Druck gemacht, weil Konkurrent Airbus mit seiner A320-neo-Familie kurz zuvor ein vergleichbares Mittelstrecken-Modell auf den Markt gebracht hatte. Die 737 MAX wurde als Variante ihres Vorgängers 737 Next Generation zertifiziert, obwohl sich ihre Motoren und Flug-Kontrollsysteme deutlich von dieser unterscheiden.

Die ursprüngliche Sicherheitsanalyse seiner neuen Flugzeuge, die der Flugzeugbauer Boeing an die Luftfahrtbehörde überstellte, enthielt laut der "Seattle Times" mehrere entscheidende Mängel. Zudem habe es starke Meinungsverschiedenheiten zwischen den FAA-Mitarbeitern am Boeing-Produktionsstandort Seattle und der Behördenzentrale in Washington gegeben, berichtete ein US-Regierungsinsider AFP.

"Das Zertifikationsprogramm für die 737 MAX erfolgte nach dem standardisierten FAA-Genehmigungsprozess", verteidigte sich die Behörde in einer E-Mail. Beobachter kritisieren jedoch, dass das möglicherweise für die Abstürze verantwortliche Trimmsystem MCAS grünes Licht bekam, obwohl US-Piloten mehrfach ihre Besorgnis über dieses geäußert hatten. Die FAA wies Boeing nach dem Lion-Air-Unglück lediglich an, ihre Flughandbücher anzupassen und das Pilotentraining umzustellen. Boeing-Chef Dennis Muilenburg kündigte zuletzt ein Software-Update für MCAS an. Laut Branchenkreisen soll es innerhalb von zehn Tagen fertig sein.

Derweil will der demokratische Vorsitzende des Transport-Komitees im US-Repräsentantenhaus, Peter DeFazio, die Zertifzierungspraktiken bei der 737 MAX genauer untersuchen lassen. "Die Glaubwürdigkeit der FAA und von Boeing stehen wirklich auf dem Spiel", sagt Luftfahrt-Analyst Richard Aboulafia von der Teal Group. Öffentliche Anhörungen sind laut Kongress-Insidern nicht ausgeschlossen.

Video: Auch in den USA bleibt die 737 Max 8 am Boden

Lesen Sie außerdem: Schock für 164 Passagiere an Bord einer Boeing beim Anflug auf den Flughafen in Memmingen, weil die Cockpit-Besatzung einen technischen Defekt feststellt, wie Merkur.de* berichtet.

Zwei Abstürze von Boeing 737 Max 8: Flugschreiber-Daten zeigen Ähnlichkeiten

22.29 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien arbeitet Boeing noch an der Modernisierung einer möglicherweise fehlerhafte Software an Bord des betroffenen Flugzeugtyps. Nach Angaben des Unternehmen ist die Schlussphase der Modernisierung erreicht. Das Software-Update und das Piloten-Handbuch zur Bedienung des sogenannten Trimmsystems MCAS seien auf der Zielgeraden, sagte Boeing-Chef Dennis Muilenburg am Sonntag, 17. März 2019.

Nach zwei Abstürzen einer Boeing 737 Max 8 zeigen die Flugschreiber der Unglücke ähnliche Daten. (Symbolbild)
Nach zwei Abstürzen einer Boeing 737 Max 8 zeigen die Flugschreiber der Unglücke ähnliche Daten. (Symbolbild) © AFP / FABIO LIMA

Boeing hatte in der vergangenen Woche angekündigt, innerhalb der kommenden zehn Tage die Software-Modernisierung abschließen zu wollen. Die Überarbeitung der Software hatte den Angaben zufolge bereits vor dem jüngsten Unglück begonnen.

MCAS ist in den Verdacht geraten, für den Absturz am vergangenen Sonntag der Boeing 737 Max der Ethiopian Airlines mit 157 Toten verantwortlich zu sein. Auch der vorherige und ähnlich verlaufene Absturz einer Maschine des gleichen Typs der Gesellschaft Lion Air im Oktober in Indonesien könnte durch einen Fehler in diesem System ausgelöst worden sein. Darauf deuten die bisherigen Untersuchungsergebnisse hin.

MCAS soll verhindern, dass der Schub der Triebwerke im Steigflug derart stark wird, dass sich die Maschine nicht mehr gerade ausrichten lässt. Beide Unglücksmaschinen waren nach dem Start mit äußerst unregelmäßiger Flugkurve und -geschwindigkeit aufgestiegen, sanken anschließend unkontrolliert ab und schlugen steil auf dem Boden auf.

Flugschreiber-Daten zeigen Ähnlichkeiten bei Abstürzen zweier Boeing 737 Max 8

17.55 Uhr: Nach ersten Ermittlungsergebnissen ähneln die Flugschreiber-Daten der am vergangenen Sonntag abgestürzten Ethiopian-Airlines-Maschinen denen der im vergangenen Oktober verunglückten indonesischen Lion-Air-Passagiermaschine. Die "eindeutigen Ähnlichkeiten" würden noch näher untersucht, sagte die äthiopische Verkehrsministerin Dagmawit Mogesam am Sonntag und kündigte zugleich die Veröffentlichung eines vorläufigen Untersuchungsberichts "in 30 Tagen" an.

Bei dem Absturz der äthiopische Maschine vom Typ Boeing 737 MAX 8 waren 157 Menschen ums Leben gekommen, bei dem Lion-Air-Unglück mit einer Maschine desselben Typs 189 Menschen.

Abstürze von Boeing 737 Max 8: Jetzt droht größte Strafe in der Luftfahrt-Geschichte

16.56 Uhr: Die Abstürze der Maschinen vom Typ Boeing 737 Max 8 könnten zu einem Schadensersatzanspruch führen, der in der Luftfahrtgeschichte bisher einmalig ist. Das erklärt Elmar Giemulla, Luftfahrtexperte und Honorarprofessor für Luftverkehrsrecht an der TU Berlin, gegenüber welt.de. Der Experte für die juristische Aufarbeitung von Flugzeugabstürzen erklärt, dass „der offensichtliche Designfehler“ der Flugzeuge der Anlass für seine Einschätzung ist.

Spätestens nach einem ersten Absturz in Indonesien hätte der Hersteller Boeing von den Problemen der 737 Max 8 wissen müssen. „Sie haben riskiert, dass ein weiterer Absturz passiert, und da sind US-Gerichte ganz ungnädig“, erklärt Giemulla. Nun sei es sehr wahrscheinlich, dass US-Gerichte zum „punitive damage“ greifen. Dieses Konstrukt um US-amerikanischen Recht macht es möglich, dass sich der normale Schadensersatz im Zivilprozess verdoppelt oder verdreifacht. Das Ziel ist eine bestrafende Wirkung über den Schadensersatz hinaus. Da bei beiden Abstürzen zusammen 350 Menschen ums Leben kamen, müsse Boeing vermutlich eine Multimilliardensumme zahlen.

Dramatische Details zum Boeing-737-Absturz - Pilot wollte notlanden

12.50 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien kommen immer mehr Details ans Licht. Wie die Bild unter Berufung auf die New York Times berichtet, wollte der Pilot der Unglücksmaschine kurz nach dem Start notlanden. Demnach sendete der Pilot der Ethiopian Airlines-Maschine bereits direkt nach dem Start die ersten Notsignale ab und bat darum, eine Notlandung durchführen zu dürfen. Doch der Kontakt zwischen dem Pilot und den Lotsen brach bereits nach wenigen Minuten ab. Außerdem sei Fluglotsen ein starker Wellenflug der Maschine aufgefallen, was ein deutliches Signal für Probleme ist.

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Boeing 737 Max 8: US-Konzern setzt Auslieferung aus

Update vom 15. März 2019, 07.10 Uhr: Nach dem Absturz einer Ethiopian-Airlines-Maschine will der US-Flugzeugbauer Boeing vorerst keine Maschinen vom Typ 737 MAX mehr ausliefern. "Wir setzen die Lieferung der 737 MAX aus, bis wir eine Lösung finden", sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Produktion des Maschinentyps werde fortgesetzt, "aber wir bewerten unsere Kapazitäten neu".

Eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines stürzte Anfang März 2019 ab (Symbolbild)
Eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines stürzte Anfang März 2019 ab (Symbolbild). © dpa / Preston Fiedler

17.15 Uhr:  Nach dem zweiten Absturz einer Boeing 737 MAX 8 innerhalb weniger Monate könnte Konkurrent Airbus von der Krise beim US-Flugzeugbauer profitieren. "Dauern die Flugverbote länger an als ein bis zwei Wochen, wäre das für Boeing schon bedenklich", sagt Klaus-Heiner Röhl, Luftverkehrs-Experte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der Nachrichtenagentur AFP. Schon jetzt hänge Boeing auf der Kurz- und Mittelstrecke hinter Airbus zurück.

Am Sonntagmorgen war eine 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt, 157 Menschen kamen ums Leben. Erst im vergangenen Oktober war eine Lion-Air-Maschine des gleichen Typs vor der Insel Java verunglückt, damals gab es 189 Tote. Es ist höchst ungewöhnlich, dass binnen kurzer Zeit zwei Flugzeuge eines neuen Modells abstürzen. Zahlreiche Länder sperrten ihren Luftraum für Maschinen des betroffenen Typs.

"Das kostet natürlich Vertrauen", sagt Röhl. Für Boeing drohen die Abstürze jetzt zum finanziellen Desaster zu werden, denn die 737 MAX 8 ist der Verkaufsschlager des Konzerns. Seit 2017 erhielt Boeing 5111 Bestellungen für das Modell, 350 Maschinen lieferte der Konzern bislang aus. Viele Airlines warten laut Röhl auf Modelle, die vorerst nutzlos geworden sind. Der Billigflieger Norwegian Air Shuttle, der 18 Maschinen des Unglücksmodells besitzt, kündigte bereits Entschädigungsforderungen an. Der IW-Experte hält es für "nicht unwahrscheinlich, dass Fluggesellschaften zu Airbus wechseln".

Dabei verkauft sich das direkte Konkurrenzmodell A320 neo des europäischen Luftfahrtkonzerns mit 6500 Bestellungen und 687 Auslieferungen seit 2016 ohnehin besser als die 737 MAX 8. "Airbus war einfach schneller im Markt und hat daher einen Vorteil", fasst Röhl zusammen. Boeing habe nur noch auf die A320-neo-Familie reagieren können. Dabei hätten viele Experten zunächst Zweifel gehegt, ob sich die alte 737-Serie wegen ihres kurzen Fahrwerks überhaupt würde modernisieren lassen.

Boeing 737 Max: Monatelange Stilllegung droht - Das passiert mit dem Flugschreiber 

8.38 Uhr: Die Flugschreiber der in Äthiopien abgestürzten Boeing 737 Max 8 sind zur Auswertung nach Frankreich gebracht worden. Der Flugdatenschreiber und der Stimmenrekorder seien zu Ermittlungen nach Paris geflogen worden, teilte Ethiopian Airlines am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die beiden Flugschreiber waren am Montag am Absturzort geborgen worden. 

Update vom 14. März, 6.30 Uhr: Die US-Luftfahrtbehörde FAA stellt sich auf eine längere Stilllegung der Maschinen des Typs Boeing 737 Max ein. Er rechne mit einer Wiederaufnahme der Flüge „innerhalb von ein paar Monaten“, sagte der amtierende Behördenchef Daniel Elwell vor Journalisten, wie unter anderem das „Wall Street Journal“ in der Nacht zum Donnerstag berichtete.

Abstürze der Boeing 737: Auch Trump ordnet nach massiver Kritik Flugverbot an - „Neue Indizien“

Update vom 13. März, 22.25 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines in Äthiopien sollen die beiden Flugschreiber in Frankreich ausgewertet werden. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend unter Berufung auf die französische Luftsicherheits-Behörde Bureau d'Enquêtes et d'Analyses (BEA). Die Flugschreiber sollten am Donnerstag zur BEA gelangen. Die äthiopischen Behörden hätten um Unterstützung gebeten.

Video: Trump verhängt Flugverbot für Boeing 737 Max 8

Abstürze der Boeing 737: Auch Trump ordnet nach massiver Kritik Flugverbot an - „Neue Indizien“

Update vom 13. März, 21.45 Uhr: Nach dem Flugunglück in Äthiopien müssen Flugzeuge vom Typ Boeing 737 MAX nun auch in den USA am Boden bleiben. Die US-Flugaufsichtsbehörde begründete das am Mittwoch mit "neuen Indizien", die am Ort des Absturzes gesammelt worden seien. US-Präsident Donald Trump sagte, das Flugverbot gelte ab sofort. Boeing-Chef Dennis Muilenburg sagte, er unterstütze die Entscheidung. 

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Die US-Luftfahrtbehörde FAA, die zuvor unter massiven Druck geraten war, folgte damit am Mittwoch dem Beispiel der EU, Kanadas und zahlreicher anderer Staaten. In einer Dringlichkeits-Anordnung verfügte die FAA ein Startverbot für alle Boeing 737 Max, die in den USA fliegen oder von US-Fluglinien betrieben werden. Der US-Luftfahrtkonzern Boeing empfahl am Mittwoch als Vorsichtsmaßnahme ein vorübergehendes Startverbot für alle 371 Flugzeuge der Baureihe 737-Max weltweit.

Die FAA teilte mit, Ermittler hätten am Mittwoch neue Hinweise an der Unfallstelle gesammelt und analysiert. Diese Hinweise sowie neue Satellitendaten hätten zu der Entscheidung geführt. Das Startverbot bleibe in Kraft, solange weitere Untersuchungen wie etwa die Auswertung der Flugdaten der abgestürzten Maschine liefen. Die Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines war am Sonntag kurz nach dem Start abgestürzt. Knapp fünf Monate zuvor war in Indonesien eine baugleiche Maschine ebenfalls kurz nach dem Abheben abgestürzt.

Update vom 13. März, 19.41 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat angeordnet, alle Maschinen des umstrittenen Flugzeugtyps Boeing 737 Max in den USA am Boden zu lassen. Die Order gelte ab sofort, teilte der Präsident am Mittwoch mit.

Abstürze der 737: Erste Airline will Entschädigung von Boeing fordern

Update vom 13. März. 12.21 Uhr: Der Absturz von zwei nagelneuen Maschinen des Typs 737 MAX 8 binnen fünf Monaten könnte sich für Boeing zum finanziellen Desaster entwickeln. Am Mittwoch kündigte eine erste Airline, der Billigflieger Norwegian, Entschädigungsforderungen an. Zahlreiche weitere Länder sperrten ihren Luftraum für das Modell, während die US-Luftfahrtbehörde auch weiterhin keinen Anlass für ein Flugverbot sah. Das sorgte in den USA für Kritik.

Update vom 13. März. 11 Uhr: Das weitgehende Flugverbot für das Mittelstreckenflugzeug Boeing 737 Max bleibt für die Passagiere zunächst ohne gravierende Folgen. Nach Einschätzung von Experten sind derzeit ausreichend Ersatzflugzeuge und Reserven vorhanden, so dass größere Störungen im Flugbetrieb verhindert werden dürften. Das erst 2017 eingeführte Modell sei noch nicht so stark im Markt vertreten, sagte der Airline-Berater Gerd Pontius der Deutschen Presse-Agentur

5 Piloten beschwerten sich über Sicherheitslücke bei der 737 Max 8

Update vom 13. März, 07.45 Uhr: Wie die „Dallas Morning News“ berichtet, gab es bereits vor dem Flugzeugabsturz in Äthiopien Hinweise dafür, dass es Probleme bei der Boeing 737 Max 8 geben könnte, diese bezogen sich auf die Steuerungssoftware MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System). Die  „Dallas Morning News“ fand demnach in der staatlichen US-Datenbank „Aviation Safety Reporting System“ Beschwerden von fünf Piloten, die sch auf Autopilot-Flüge mit der Boeing 737 Max bezogen. Die Probleme beim Autopilot-Flug traten vor allem kurz nach dem Start auf!

Ein Co-Pilot schreibt, dass sich die Nase des Flieger plötzlich während des Steigfluges wieder absenkte. Erst als der Autopilot abgeschalten wurde, konnte das Problem behoben werden. Ein weitere Pilot befindet das Steuerungssystem des Flugzeuges als zu komplizierte und würde ein Training vor dem ersten offiziellen Flug empfehlen. Das Handbuch sei „mangelhaft und fast kriminell unzureichend.“ 

Die Fälle wurden bereits im November und Dezember 2018 gemeldet und von der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) an die NASA zur Prüfung weitergegeben. Ergebnisse sind aktuell keine bekannt. 

Unglücksjet Boeing 737 auch auf drei deutschen Flughäfen präsent

Update 20.02 Uhr: 350 Tote innerhalb von sechs Monaten: Das neue Flaggschiff des Flugzeugherstellers Boeing, die 737 MAX 8, sorgt für ein mulmiges Gefühl an deutschen Flughäfen. Drei Airlines flogen bislang mit dem Typ, der in Indonesien und in Äthiopien abstürzte, den Flughafen München an. „Zumindest noch im Winterflugplan“, so Pressesprecher Stefan Steuer. Noch bis 31. März sollte zweimal wöchentlich die skandinavische Billig-Linie Norwegian Airlines zwischen Oslo, Stockholm und München pendeln. Zudem flog eine Maschine desselben Typs bislang für die russische Globus Airlines einmal in der Woche vom Freistaat aus Moskau an. Die dritte war bislang die isländische Iceland Air, die einmal pro Woche im Winterflugplan von München Richtung Reykyavik abhebt.

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Sperrung für Boeing 737 MAX gilt für drei Monate

19.22 Uhr: für das Boeing-Modell 737 Max gilt für drei Monate. Bis einschließlich 12. Juni dürfe kein Flugzeug des Typs Boeing 737 Max 8 und Max 9 über der Bundesrepublik fliegen, erklärte die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt am Dienstagabend. Die Anordnung gelte ab 18.30 Uhr. Nur Flugzeuge, die sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch im deutschen Luftraum befänden, dürfen den Flug bis zum Ausflug beziehungsweise bis zur Landung fortsetzen.

Gesamter EU-Luftraum für Max 8 gesperrt

18.51 Uhr: Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat den gesamten europäischen Luftraum für Maschinen des Typs Boeing 737 Max gesperrt. Die Ankündigung am Dienstagabend kam nur wenige Stunden, nachdem bereits mehrere EU-Länder ihren Luftraum für die Boeing-Maschinen gesperrt hatten, darunter auch Deutschland und Großbritannien. Das Verbot gelte als „Vorsichtsmaßnahme“ für die Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 und Boeing 737 Max 9, erklärte die EASA. Als Grund führte die Behörde den Absturz einer Boeing 737 Max 8 am Sonntag in Äthiopien an. Dabei kamen 157 Menschen ums Leben. Ein Flugzeug des gleichen Typs war bereits im Oktober in Indonesien abgestürzt.

18.39 Uhr: Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes in Äthiopien ist auch eine Mitarbeiterin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Das teilte die Entwicklungshilfe-Gesellschaft mit Sitz in Bonn und Eschborn am Dienstag auf Anfrage mit. Keiner der 157 Insassen, darunter insgesamt fünf Deutsche, hatte den Absturz der Boeing 737 Max 8 am Sonntag kurz nach dem Start überlebt.

17.33 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien haben auch Italien und die Niederlande ihre Lufträume für Flugzeuge dieses Typs gesperrt. Die Maßnahme trete am Dienstagabend in Kraft, meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die italienische Luftfahrtbehörde Enac. Zuvor hatte die Behörde mitgeteilt, dass in Italien lediglich die Fluggesellschaft Air Italy drei Maschinen dieser Art in ihrer Flotte habe. Zuvor hatten unter anderem Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Österreich die Lufträume für diese Flugzeuge gesperrt.

Welche Auswirkungen hat das Flugverbot für die Boeing 737 Max 8 in Deutschland?

17.15 Uhr: Das weitgehende Flugverbot für die Boeing 737 Max 8 hat nach Einschätzung des Verbandes ADV keine allzu großen Auswirkungen auf den Betrieb an den deutschen Flughäfen. „Bei uns herrscht keine Krisenstimmung wegen dieses Fliegers“, sagte Hauptgeschäftsführer Ralf Beisel am Dienstag unmittelbar nach der Sperrung des deutschen Luftraums. Deutsche Fluggesellschaften nutzen den in Äthiopien verunglückten Typ bislang noch gar nicht, die Tuifly sollte in diesen Tagen eine erste Maschine erhalten.

Nur wenige Gesellschaften sind bislang mit dem neuen Boeing-Jet an deutsche Ziele geflogen. Im Wesentlichen waren das die Norwegian, Icelandair, die polnische LOT und Turkish Airlines. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt landete die Maschine nur drei Mal in der Woche, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport sagte. In Düsseldorf waren neben Turkish und LOT auch die Gesellschaften Smart Wings und Corendon mit den neuen Boeings vertreten.

Politischer Druck auf US-Flugbehörde FAA steigt

17.10 Uhr: Nach dem zweiten tödlichen Boeing-Absturz binnen eines halben Jahres werden die Forderungen von US-Politikern nach Konsequenzen der Luftfahrtbehörde FAA lauter. Spitzenvertreter beider großer Parteien sprachen sich am Dienstag für ein Startverbot des betroffenen Flugzeugtyps Boeing 737 Max 8 aus.

Die FAA solle als vorläufige Vorsichtsmaßnahme anordnen, dass die Flieger am Boden bleiben, bis die Ursachen der jüngsten Abstürze und die Flugtauglichkeit geklärt seien, forderte der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney bei Twitter.

Alle notwendigen Änderungen müssten geschehen, bevor weitere Flüge unternommen und möglicherweise mehr Leben gefährdet würden, appellierte die linke Senatorin und Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten Elizabeth Warren an die FAA. Auch die demokratischen Senatoren Richard Blumenthal und Dianne Feinstein forderten ein vorläufiges Startverbot für den Boeing-Jet.

Boeing-Absturz: Neue Erkenntnisse 

17.01 Uhr: Die Piloten der in Äthiopien verunglückten Boeing 737 Max 8 haben der Flugsicherung kurz vor dem Absturz von Problemen berichtet, die Maschine unter Kontrolle zu halten. Das sagte der Vorstandsvorsitzende von Ethiopian Airlines, Tewolde GebreMariam, am Dienstag dem Nachrichtensender CNN. Welche Probleme es genau waren, blieb aber zunächst unklar. Ethiopian hatte bislang noch keine Details preisgegeben, was in den letzten Minuten im Cockpit passiert ist.

Der Airline-Chef sagte weiter, die am Montag gefundenen Flugschreiber würden nun zur Auswertung ins Ausland geschickt. Normalerweise werden sie ins Herstellerland geschickt, in diesem Fall die USA. Der Flug ET 302 von Addis Abeba nach Nairobi war am Sonntag aus bislang ungeklärter Ursache mit 157 Menschen an Bord in der Nähe der äthiopischen Hauptstadt abgestürzt.

Auch Frankreich sperrt Luftraum für Boeing 737

16.40 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien sperrt Frankreich seinen Luftraum für Maschinen dieses Typs. Das teilte die zivile Luftfahrtbehörde DGAC am Dienstag mit. Französische Fluggesellschaften hätten keine Boeing 737 Max in ihren Flotten.

Boeing reagiert nach Luftraum-Sperrungen für 737

16.37 Uhr: Der US-Flugzeugbauer Boeing beharrt auf der Sicherheit seiner nach zwei Abstürzen innerhalb eines halben Jahres stark in die Kritik geratenen Baureihe 737 Max. „Wir haben volles Vertrauen in die Sicherheit“, teilte der Konzern am Dienstag mit. Boeing äußerte aber nach etlichen Startverboten weltweit Verständnis dafür, dass Aufsichtsbehörden und Airlines „Entscheidungen treffen, die sie am angemessensten für ihre Heimatmärkte halten“.

Das Unternehmen arbeite weiter mit Regulierern und Kunden zusammen, damit diese die nötigen Informationen erhielten, um Vertrauen in den Betrieb der Flotte zu haben. Boeing verwies erneut darauf, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA derzeit keine weiteren Maßnahmen fordere. Auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen gebe es keine Grundlage, neue Anweisungen für den Betrieb der 737-Max-Flotte auszugeben.

Verkehrsministerium sperrt deutschen Luftraum für Boeing 737 Max 8

16.09 Uhr:  Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien wird der deutsche Luftraum für Maschinen dieses Typs gesperrt. Das sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Dienstag in Berlin auf Anfrage. Die Unglücksursache stehe derzeit nicht fest. Zurzeit gebe es mehr Zweifel als Erkenntnisse.

Zuvor hatte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) dem Sender n-tv gesagt: „Sicherheit geht absolut vor. Bis alle Zweifel ausgeräumt sind, habe ich veranlasst, dass der deutsche Luftraum für die Boeing 737 Max ab sofort gesperrt wird.“

Zuvor hatte bereits die britische Luftfahrtbehörde mitgeteilt, dass sie den Luftraum Großbritanniens für Maschinen dieses Typs sperrt. Die Anordnung werde bis auf Weiteres in Kraft sein, hieß es. Auch andere Länder hatten dies angeordnet.

Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat für Dienstagabend eine Mitteilung angekündigt.

Tui verhängt Startverbot

15.34 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien mit 157 Toten lässt auch der weltgrößte Reisekonzern Tui ihre Maschinen vorerst am Boden. Davon betroffen ist auch die deutsch-britische Fluggesellschaft Tuifly. "Wir haben entschieden, alle Boeing 737 MAX 8 in unserer Flotte am Boden zu lassen", sagte ein Tuifly-Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP

Der Schritt umfasse alle Fluggesellschaften des Konzerns Tui, teilte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Hannover mit. Kunden, die von diesem Mittwoch an auf Flüge mit einer der 15 Boeing-Max-Maschinen gebucht sind, will der Konzern auf seiner Internetseite über Änderungen der Reisepläne informieren.

Tui hat bei seinen Airlines in Großbritannien und den Benelux-Ländern insgesamt 15 Maschinen des Typs im Einsatz. Die deutsche Tochter Tuifly soll ihre erste Maschine der Reihe erst in einigen Wochen bekommen.

Nach mehreren Flugzeugabstürzen des Typs Boeing 737 Max 8 reagieren Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden.
Nach mehreren Flugzeugabstürzen des Typs Boeing 737 Max 8 reagieren Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden. © dpa / Ted S. Warren

Europäische Luftfahrtbehörde EASA kündigt Reaktion an

15.22 Uhr: Nach dem Absturz eines Flugzeugs vom Typ Boeing 737 Max 8 hat die europäische Luftfahrtbehörde EASA für Dienstagabend eine Bewertung der Situation aus ihrer Sicht in Aussicht gestellt. Ein Sprecher der Behörde widersprach allerdings Gerüchten, dass eine Sperrung des europäischen Luftraums für den Maschinentyp geplant sei.

Für Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max 8 gibt es nach dem Absturz in Äthiopien Startverbote auf mehreren Flughäfen
Für Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max 8 gibt es nach dem Absturz in Äthiopien Startverbote auf mehreren Flughäfen © AFP / STR

Norwegian stoppt Einsatz von Boeing 737 Max 8

15.14 Uhr: Die norwegische Fluggesellschaft Norwegian stoppt nun doch den Einsatz ihrer Boeing-Flugzeuge des Typs 737 Max 8. Aufgrund von Empfehlungen der europäischen Luftfahrtbehörden blieben die Maschinen bis auf Weiteres am Boden, teilte die Airline am Dienstag mit. Man entschuldige sich bei den betroffenen Kunden. Die Sicherheit von Fluggästen und Besatzungsmitgliedern werde aber niemals in Gefahr gebracht.

Großbritannien verbietet vorerst Flüge von Boeing 737 MAX 8

15.11 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien hat Großbritannien seinen Luftraum für Maschinen dieses Typs geschlossen. Die britische Luftfahrtbehörde teilte am Dienstag mit, sie habe vorsorglich verfügt, alle kommerziellen Flüge von allen Airlines zu untersagen, die im Vereinigten Königreich landen, starten oder das Land überfliegen. 

Die britische Luftfahrtbehörde sprach am Dienstag ausdrücklich von einer "Vorsichtsmaßnahme". Die Anordnung werde bis auf Weiteres in Kraft sein, hieß es. Die Behörde betonte, sie stehe in engem Kontakt mit der europäischen Luftaufsicht EASA. Derzeit nutzen fünf Maschinen des Typs 737 Max Flugbasen in Großbritannien.

Boeing 737: Wachsende Flugangst - Luftfahrt-Koordinator mahnt zu Besonnenheit

10.03 Uhr: Der Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, hat nach dem zweiten Absturz einer Boeing 737 Max 8 vor übereiltem Handeln gewarnt. Der CDU-Politiker sagte am Dienstag im rbb-Inforadio: „Man muss jetzt keine Schnellschüsse machen, wenn man noch gar nicht weiß, was die Ursachen für den Absturz gewesen sind.“ Die Gründe seien nicht immer ganz so einfach, wie sie vielleicht zunächst auf der Hand lägen. „Da kann man nicht direkt hingehen und Verbote erteilen. Am Ende braucht man doch ein Stück Beleg.“ Flugschreiber und Flugrekorder seien gefunden worden. „Ich denke, es wird jetzt eine relativ kurze Zeitdauer sein, um herauszufinden, was da wirklich passiert ist.“

12. März, 9.56 Uhr: Auf dem Flughafen Singapur - einem der größten weltweit - dürfen bis auf Weiteres keine Passagiermaschinen des Typs Boeing 737 Max 8 mehr starten und landen. Der südostasiatische Stadtstaat verhängte am Dienstag mit sofortiger Wirkung ein vorübergehendes Verbot. Das Verbot soll nach einer Mitteilung der nationalen Flugsicherheitsbehörde solange gelten, bis „weitere Informationen gesammelt und das Sicherheitsrisiko neu bewertet“ ist. Auch Australien lässt auf seinen Flughäfen keine Passagiermaschinen des Typs Boeing 737 Max 8 mehr starten und landen. Die nationale Flugsicherheitsbehörde verhängte nach dem Absturz eines Boeing-Flugzeugs in Äthiopien am Dienstag für alle solche Maschinen ein vorübergehendes Verbot.

Video: Suche nach der Ursache der Abstürze

Flugzeugabsturz von Boeing 737: Startverbote für Flugzeugtyp - Boeing-Aktie bricht ein

16.17 Uhr: Der Absturz der Boeing 737 Max 8 auf dem Flug ET 302 wirft viele Fragen auf. Die Maschine war zuletzt am 4. Februar gewartet worden. Ein Routine-Check unmittelbar vor dem Start am Sonntag habe keine Probleme aufgezeigt, sagte Airline-Chef Tewolde GebreMariam. Seit dem Kauf des Flugzeugs Ende 2018 sei es rund 1200 Stunden im Einsatz gewesen. Der Pilot hatte seit 2010 für die Airline gearbeitet.

Kurz nach Abflug habe der erfahrene Pilot einen Notruf abgesetzt und die Freigabe zur Rückkehr erhalten, erklärte Ethiopian Airlines.

14.37 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien, bei dem 157 Menschen ums Leben kamen, ist der Aktienkurs des US-Flugzeugbauers Boeing eingebrochen. Die Titel des Konzerns gaben am Montag vor Handelsbeginn an der New Yorker Wall Street im vorbörslichen elektronischen Handel um mehr als zehn Prozent nach. Gegen 13.20 Uhr MEZ notierten die Aktien bei 379,25 Dollar (rund 337 Euro) - ein Minus von 10,25 Prozent.

14.22 Uhr: Die norwegische Fluglinie Norwegian lässt seine Boeing 737 Max 8 weiter fliegen. Alle Boeing-Flugzeuge des Typs 737 Max 8 befänden sich normal im Betrieb, erklärte die Billigfluggesellschaft am Montag. Der Konzern stehe in engem Dialog mit Boeing. 

Norwegian verfügt laut seiner Webseite über 18 Boeing 737 Max 8. Insgesamt haben die Norweger demnach rund 160 Maschinen in ihrer Flotte, auf Langstrecken setzen sie auf ihre Boeing 787 Dreamliner und ihre 737 Max 8.

Flugzeugabsturz von Boeing 737 in Äthiopien: Tui prüft Konsequenzen - Startverbot in China

12.25 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien prüft die Tui die Notwendigkeit eines vorläufigen Startverbots für seine Maschinen des betroffenen Typs Boeing 737 Max 8. „Wir stehen in engem Kontakt mit Boeing und werden mit dem Hersteller die Situation bewerten“, sagte Tuifly-Sprecher Aage Dünhaupt am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Zur Flotte des weltgrößten Reisekonzerns Tui gehören mittlerweile 15 Jets dieses Typs, die in Großbritannien und den Benelux-Staaten im Einsatz sind. In Deutschland steht die Einführung der jüngsten Version des Boeing-Verkaufsschlagers Mitte April an.

12.05 Uhr: Experten hoffen, dass die Blackbox Hinweise über die Unglücksursache geben kann. War es ein Pilotenfehler oder ein technisches Problem?  

Boeing veröffentlichte nach dem Lion-Air-Absturz im Oktober eine Anweisung für Piloten einer Boeing Typ 737 Max 8, wie diese beim Ausfall von Geschwindigkeits- und Lagesensoren zu reagieren haben, berichtet Welt.de. Boeing habe demnach in seine 737-MAX-Modelle eine neue Flugsoftware installiert, die einen Strömungsabriss und damit einen Absturz verhindern soll. Die Maschine führt automatisch ein sogenanntes „Nase runter“-Manöver durch, falls Piloten nicht eingreifen würden. 

Die abgestürzte Lion-Air-Maschine hätte damals aufgrund technischer Mängel nicht starten dürfen. Auf eine Absturzursache legten sich die Ermittler aber damals nicht fest. 

Laut Welt.de sei eine Klage von Hinterbliebenen des Lion-Air-Absturzes gegen Boeing bekannt geworden. Die Kläger würden dem US-Unternehmen vorwerfen, dass die Piloten nicht ausreichend über die neue Flugsoftware informiert worden wären.  

Nach Boeing-Absturz - Blackbox gefunden

11.44 Uhr: Der Flugschreiber der verunglückten Boeing wurde, laut der Nachrichtenagentur dpa, gefunden. Die Blackbox der Maschine vom Typ Boeing 737 Max 8 sei ersten Erkenntnissen zufolge beschädigt. Es sei daher noch unklar, wie viele Informationen daraus zu gewinnen seien.

10.47 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien suchen Experten suchen nach der Unglücksursache. Der Flugzeugtyp Boeing 737 Max 8 ist relativ neu und gelten als besonders spritsparend. Die MAX-Versionen verfügen über größere, leistungsfähigere Triebwerke, welche aus Platzgründen weiter vorne installiert sind.

Startverbot für Boeing 737 Max 8

Der Reisekonzern Tui prüft die Notwendigkeit eines vorläufigen Startverbots für seine Maschinen des betroffenen Typs Boeing 737 Max 8. Tui gehören mittlerweile 15 Jets dieses Typs, die in Großbritannien und den Benelux-Staaten im Einsatz sind. In Deutschland steht die Einführung der jüngsten Version Mitte April an.

In China dürfen 96 Boeing-Flugzeuge vorerst nicht mehr starten

10.39 Uhr: Fünf Deutsche sind, nach bisherigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes, bei dem Flugzeugabsturz in Äthiopien ums Leben gekommen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Das hätte eine Sprecherin am Montag in Berlin mitgeteilt. 

8.14 Uhr: Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien dürfen chinesische Fluggesellschaften Maschinen gleichen Typs vorerst nicht mehr einsetzen. Das ordnete die chinesische Luftfahrtbehörde am Montag an. Am Sonntag waren beim Absturz einer Boeing 737 MAX 8 der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines 157 Menschen ums Leben gekommen. Erst im Oktober war zudem ein Flugzeug dieses Typs in Indonesien verunglückt.

Das waren die News vom Sonntag zum Flugzeugabsturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien

21.32 Uhr: An Bord des Passagierflugzeugs waren auch mindestens zwölf Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Sie seien auf dem Weg zu einer Konferenz des UN-Umweltprogramms in Nairobi gewesen, sagte ein UN-Vertreter am Sonntag in New York. Zu den Opfern gehörten etwa Mitarbeiter des Welternährungsprogramms WFP und des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, erklärten die beiden Organisationen.

Flugzeugabsturz einer Boeing in Äthiopien: Offenbar fünf Deutsche unter den Opfern

18.12 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz in Äthiopien geht das Auswärtige Amt davon aus, dass auch Deutsche unter den Opfern sind. „Das Auswärtige Amt und die Botschaft Addis Abeba stehen mit Ethiopian Airlines und den äthiopischen Behörden in engem Kontakt, um dazu schnellstmöglich gesicherte Informationen zu erhalten“, teilte das Ministerium in Berlin mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen.

17.11 Uhr: Bei der in Äthiopien abgestürzten Passagiermaschine handelt es sich nach Angaben von Boeing um einen Flieger vom Typ 737 Max 8. Das teilte der Flugzeugbauer am Sonntag mit. 

Demnach würde es sich um denselben Flugzeugtyp handeln wie bei dem Absturz einer Lion-Air-Maschine im Oktober in Indonesien, bei dem 189 Menschen ums Leben gekommen waren. Boeing äußerte sich dazu konkret zunächst nicht. Bei dem Absturz in Äthiopien kamen am Sonntag alle 157 Insassen ums Leben.

Update von 15.38 Uhr: Bei dem Absturz der Ethiopian-Airlines-Maschine sind nach Informationen der Airline auch fünf Deutsche ums Leben gekommen. Generell waren Menschen aus mehr als 30 verschiedenen  Ländern an Bord des Unglücksflugzeugs. Doch ein griechischer Passagier überlebte den Absturz, weil er vorher unglaubliches Pech hatte.

Die Airline veröffentlichte auf ihrer Twitter-Seite eine Tabelle mit der jeweiligen Anzahl der Todesopfer aus den einzelnen Ländern:

Flugzeugabsturz von Ethiopian Airlines: 157 Menschen sind tot

Nairobi - Eine Boeing 737 ist auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi abgestürzt. Der Kontakt mit der Maschine sei kurz nach dem Start in der äthiopischen Hauptstadt abgebrochen, teilte die Fluggesellschaft Ethiopian Airlines am Sonntag mit. An Bord waren demnach mutmaßlich 149 Passagiere und acht Crewmitglieder. Derzeit werde die Passagierliste überprüft, hieß es. Die Insassen hätten 33 verschiedene Nationalitäten gehabt. Die Rettungsmaßnahmen liefen noch, hieß es am Vormittag in einer Mitteilung.

Boeing 737 von Ethiopian Airlines auf dem Weg nach Nairobi abgestürzt

"Wir bestätigen hiermit, dass unser planmäßiger Flug ET302 von Addis Abeba nach Nairobi heute in einen Unfall involviert war", erklärte die Airline. Die Maschine hob demnach um 8.38 Uhr vom Flughafen Bole International ab, sechs Minuten später brach der Kontakt zu ihr ab. Such- und Rettungsmaßnahmen seien eingeleitet worden. 

Die Maschine befand sich demnach auf einem Linienflug zwischen Addis Abeba und Kenias Hauptstadt Nairobi und stürzte etwa 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt ab. Der Flughafen in Addis Abeba eröffnete erst im Februar ein neues Terminal. Der Funkkontakt zu der Maschine sei wenige Minuten nach dem Start am Sonntagmorgen abgebrochen, erklärte die Airline. Zur Absturzursache war zunächst nichts bekannt.

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Keine Überlebenden nach dem Flugzeugabsturz 

Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Wir möchten den Familien von denen, die heute auf einem planmäßigen Ethiopian-Airlines-Flug nach Nairobi in Kenia ihr Leben verloren haben, unser tiefes Mitgefühl aussprechen", hieß es in einer Beileidsbekundung im Kurzbotschaftendienst Twitter.

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AFP/dpa

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