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Porsche-Vertriebschef: „Bloß keine Arroganz“ - Sportwagenschmiede will jetzt „sympathisch“ sein

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Porsche Showroom in Dortmund: Der Sportwagenbauer will neue Zielgruppen erschließen.
Porsche Showroom in Dortmund: Der Sportwagenbauer will neue Zielgruppen erschließen. © Andre Mueller/Unternehmen

Der Sportwagen-Bauer Porsche gehört zu den begehrtesten und margenstärksten Herstellern der Welt. Doch der Konzern gilt auch als elitär. Jetzt steuern die Schwaben dagegen.

München – Den Sportwagenbauer Porsche* umgibt ein Mythos. Die Boliden aus Stuttgart-Zuffenhausen sind häufig schon für Jungs ein Kindheitstraum. Vier von fünf Käufern sind Männer – und die Kunden werden hierzulande immer älter. Inzwischen liegt der Altersdurchschnitt des Porsche-Käufers in Deutschland bei über 50 Jahren. In China schmücken sind die Porsche-Kunden deutlich jünger.

Aber die VW*-Tochter will der schleichenden Alterung der Kernzielgruppe auf wichtigen Kernmärkten nicht länger tatenlos zuschauen und steuert jetzt beherzt um. Um künftig auch jüngere Menschen und Frauen zu erschließen, sollen die gut 900 Porsche-Zentren weltweit in den nächsten Jahren neu gestaltet werden.

Porsche Zentrum in Dortmund zeigt Blick auf neues Konzept

Wie die schöne neue Porsche-Welt aussehen wird, zeigt das gerade eröffnete Porsche Zentrum am Dortmunder Flughafen. Es basiert auf einem Pilot-Versuch im kalifornischen Palm Springs und wird nun weltweit ausgerollt. Nach dem „Destination Porsche“ genannten Konzept sollen die Showrooms der Schwaben künftig durch Transparenz und Offenheit glänzen.

„In Dortmund können wir erleben, wie durch Destination Porsche ein produkt-bezogener Schauraum zu einem kundenzentrierten Markenerlebnis“, trommelte Vertriebsvorstand Detlev von Platen zur Eröffnung des neuen Porsche Zentrums. Künftig dürfe es keine Hemmschwellen für potenzielle Kunden mehr geben.

Daher habe man einen offenen Eingangsbereich gestaltet. Dazu kommt eine Kaffee-Lounge und der freie Blick in die Werkstatt. Insgesamt 30 Fahrzeuge können die Dortmunder jetzt in dem nagelneuen Showroom präsentieren. Damit auch kleinere Porsche-Standorte das Konzept umsetzen können, ist alles streng modular aufgebaut.

Porsche: Sportwagenbauer hofft auf Bewusstseinswandel

Außerdem gibt es einen Eventbereich, der für Firmen-Veranstaltungen gebucht werden kann. Kurzfristig ist das wegen Corona zwar nicht drin. Aber wenn die Pandemie unter Kontrolle ist, hofft das Unternehmen auf viele Gäste, von denen sich der eine oder andere womöglich auch zu einem Kauf eines 911er oder Taycan hinreißen lassen könnte.

Nach dem Willen der Porsche-Bosse soll es bei der Neuausrichtung aber nicht bei der architektonischen Neugestaltung bleiben. Gefragt ist offenbar auch ein Bewusstseinswandel beim vielfach als elitär verschrienen Sportwagenbauer. Man wolle „bloß keine Arroganz“, sagte der Vertriebsvorstand dem Handelsblatt. „Es geht darum, sympathisch zu sein“. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.

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