Wie das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen erfahren hat, spricht Metro parallel mit dem Einkaufsverbund Markant. Im Raum steht dabei nur den Betrieb abzugeben, ohne die Immobilien. Laut dem Handelsblatt liegt der Kaufpreis für den reinen Betrieb von Real bei 99 Millionen Euro. Sollte Markant auch das vorhandene Online-Geschäft Reals übernehmen wollen, würde der Kaufpreis noch ansteigen. Die Immobilien sollen dann erst in einem zweiten Schritt verkauft werden. Das Kuriose: Vor einem Deal mit Markant würde Metro noch 300 Millionen Euro in das Geschäft investieren, um so den Liquiditätsbedarf von Real für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren abzudecken. Metro würde die Supermarktkette somit praktisch an den Einkaufsverbund verschenken.
Sinn und Zweck dieser Aufspaltung von Betrieb und Immobilien anstelle eines Komplettverkaufs sei es, die Zerschlagung von Real zu verhindern. Denn weder die Redos-Gruppe noch der Investor x+bricks hätten Interesse daran Real weiterzubetreiben. Stattdessen würden die Standorte in Paketen an andere Händler weitergegeben und bei einer solchen Aufteilung viele Arbeitsplätze verloren gehen. Denn laut Handelsblatt könnte bis zu 100 von 279 Standorte geschlossen werden, wobei bis zu 13.000 Arbeitsplätze betroffen wären. Metro-Chef Olaf Koch habe seinen Mitarbeitern allerdings versprochen eine solche Zerschlagung zu verhindern und Real in gute Hände zu übergeben. Und auch aus finanzieller Sicht wäre dieses Szenario für die Metro unattraktiv, da sich die Sozialplankosten auf mehr als 200 Millionen Euro summieren könnten. So betonte Koch er „werde alles versuchen, die Fortsetzung von Real sicherzustellen, und dazu werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen“. Es solle unter Bewertung aller Parameter die bestmögliche Lösung erzielt werden.
Währenddessen schmeißt dm eine beliebte Marke aus dem Sortiment. Dafür steigt ein „Höhle der Löwen“-Juror mit seinem Produkt ein.
Update vom 4. April: Die Real-Supermärkte könnten bald Geschichte sein. Jetzt gibt es auch schon potenzielle Käufer.
Update vom 25. Februar 2019: Bei der Verbrauchermarktkette Real steht eine drastische Veränderung bevor*, die das Unternehmen am Montag bekannt gab. Edeka und andere Supermärkte stehen den Plänen skeptisch gegenüber.
Düsseldorf - Die Metro AG, die alle Real-Märkte verwaltet, will sich künftig vor allem auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren und die eigenen Metro-Filialen vorantreiben. Das gab der Konzern 2018 bekannt. Überlegungen, sich von der Supermarktkette Real zu trennen, gab es im Unternehmen schon länger. Seit vergangenem Jahr steht Real nun offiziell zum Verkauf. Intern herrscht seitdem Unruhe: Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze und fragen sich, wie es weitergeht.
Doch scheinbar ist ein möglicher Käufer für einige der insgesamt 287 Real-Filialen in Deutschland gefunden: Kaufland sei an 100 Filialen der Supermarktkette interessiert, will die Lebensmittel Zeitung aus Firmenkreisen erfahren haben. Diesen Bericht wollte Kaufland auf Nachfrage von chip.de weder bestätigen und noch dementieren. Normalerweise kommt dieses Vorgehen einer Bestätigung nah.
Die Metro AG hat einer Auswertung des wissenschaftlichen Handelsinstituts EHI Retail Institut zufolge wohl gute Gründe, sich von den Real-Filialen zu trennen. So ging der Nettoumsatz der Supermarktkette von 2,6 Milliarden Euro Anfang 2013 auf 1,7 Milliarden Euro Ende 2017 zurück. Diese Zahlen basieren auf Pressemitteilungen, Umsatzmeldungen und Quartalsberichten.
Eine weitere schwierige Entwicklung: Die Gesamtverkaufsfläche von Real lag im Jahr 2000 noch bei 2,6 Millionen Quadratmetern. 2011 waren es sogar 3,1 Millionen Quadratmeter. In diesen elf Jahren eröffnete Real also viele neue Filialen. Doch seit 2012 nimmt die Gesamtverkaufsfläche ab. Sie betrug 2018 nur noch 1,9 Millionen Quadratmeter.
Doch warum will Kaufland wohl Real-Filialen übernehmen, obwohl die Zahlen eine eher rückläufige Entwicklung widerspiegeln? Die Antwort: Der Einzelhandels-Riese will mit neuen Filialen weiter wachsen. Bis allerdings Baugenehmigungen für neue Räumlichkeiten erteilt werden, vergehen oft Jahre. Ein Ausweg aus der Misere ist die Übernahme von bisherigen Mitbewerbern.
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Im Gespräch mit dem Portal chip.de spekulierten Branchenexperten, dass Kaufland die Umsätze der Filialen genau unter die Lupe nehmen wird. Dabei könnten Beratungsfirmen helfen. Ein Zeitfenster ist bisher noch nicht bekannt, doch die Handelsexperten sind sich einig: Dort, wo der Umsatz stimmt und Entwicklungspotenzial vorhanden ist, dürfte Real in Kaufland umbenannt werden. Das sei besonders bei den Filialen der Fall, die gute Verkehrsanbindungen und eine überschaubare Konkurrenz haben.
Die Umbenennung der Filialen werde sich aber wohl nicht von heute auf morgen umsetzen lassen, sondern im Laufe vieler Jahre erfolgen. Der Prozess werde wohl ähnlich ablaufen wie die Umwandlung der Tengelmann-Märkte in Rewe- und Edeka-Filialen. Ein Handelsexperte ist sicher: „Die Marke Real verschwindet tatsächlich vom Markt. Bis wann, kann aber niemand genau sagen.“
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