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Rekordumsätze für "Superfood"

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Goji, Acai und Hanf: Von Superfood keine Wunder erhoffen
Goji, Acai und Hanf: Superfoodliegt voll im Trend. © picture alliance / dpa-tmn

"Superfood" wie Chia-Samen oder Quinoa wird eine positive Wirkung nachgesagt - die Umsätze dieser Lebensmittel erreichen deshalb Rekordwerte.

2016 wurden in Deutschland Chia-Samen, Goji-Beeren und Co. für insgesamt 42,6 Millionen Euro verkauft, wie die "Wirtschaftswoche" am Sonntag unter Berufung auf die Marktforschungsfirma Nielsen berichtete. 

2014 lag der Umsatz erst bei 1,5 Millionen Euro. Gründe seien das steigende Interesse vieler Verbraucher und das breitere Angebot im Handel, sagte Nielsen-Expertin Anne-Kathrin Haubert. So hätten im vergangenen Jahr viele Drogeriemärkte und Discounter die Trendprodukte als Eigenmarken in ihr Sortiment aufgenommen. Vor allem Chia-Samen sind beliebt.

"Insgesamt machen Chia-Samen rund 63 Prozent des Umsatzanteils an Superfood aus", sagte Haubert. Danach kommen Trockenfrüchte wie Goji oder Aronia-Beeren und Nahrungsergänzungspulver wie Spirulina, Moringa oder Weizengras. Superfood-Esser gaben der Erhebung zufolge im Schnitt rund 21 Euro pro Jahr für die Trend-Lebensmittel aus.

„Superfood“ wirklich so super?

Dass das sogenannte „Superfood“ gar nicht unbedingt so „super“ ist, darauf weisen verschiedene Untersuchungen hin. Zwar seien die meisten der „Superfodds“ zwar sehr gesund aber keine Wundermittel. Der Arzt, Buchautor und Kabarettist Dr. Eckhardt von Hirschhausen ging sogar so weit, „Superfood“ als Unsinn zu bezeichnen.

Das „Superfood“ kann eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Besonders tragisch zu sehen ist dies am Beispiel einer Familie in Belgien. Dort war das sieben Monate alte Baby gestorben, weil seine Eltern es ausschließlich mit sogenanntem „Superfood“ ernährt hatten. Der kleine Lukas starb an Flüssigkeitsmangel und Unterernährung.

dpa

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