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Sparkassen-Revolution: Neues Bezahlsystem für alle Girocard-Zahler kommt schon viel früher

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Sparkassen-Logo: Die Nutzer der weit verbreiteten Sparkassen-Girocard können sich demnächst für ApplePay freischalten lassen.
Sparkassen-Logo: Die Nutzer der weit verbreiteten Sparkassen-Girocard können sich demnächst für ApplePay freischalten lassen. © dpa/Marijan Murat

Die Sparkassen-Gruppe steht kurz vor der Einführung eines neuen Bezahldienstes für die Girocard. Mit 46 Millionen Kunden ist sie das meist genutzte Zahlungsmittel in Deutschland.

München - „Noch im August“ könnten Sparkassen-Kunden den Dienst freischalten lassen, erklärte eine mit den Vorgängen vertraute Person gegenüber Merkur.de*. Offiziell hatte die Sparkassen-Gruppe bislang einen Start von ApplePay* auf Basis der Girocards „im Spätsommer“ angepeilt. Der kalendarische Herbstanfang fällt dieses Jahr auf den 23. September. Nun könnte es deutlich schneller gehen.

Mit ApplePay würde sich der US-Konzern eine weitere große Zielgruppe erschließen. Nach Angaben des Deutschen Sparkassen*- und Giroverbands (DSGV) sind bundesweit rund 46 Millionen Girocards im Einsatz. Damit ist die Sparkassenkarte das am weitesten verbreitete Zahlungsmittel in Deutschland.

Bislang konnten Sparkassen-Kunden das Bezahlsystem von Apple lediglich zusammen mit einer Kreditkarte von Visa oder Mastercard nutzen. Demnächst geht das auch mit der Girocard, die bei vielen Verbrauchern noch als EC-Karte bekannt ist. Zuvor hatte der Donaukurier über einen früheren Start von ApplePay berichtet.

Ein DSGV-Sprecher verwies auf Anfrage von Merkur.de* auf frühere Aussagen zum geplanten Starttermin im Spätsommer. Ein Apple-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.

ApplePay: Deutschland-Start mit Verspätung

Apple hatte sich mit der Einführung seines Bezahlsystems in Deutschland ungewöhnlich lange Zeit gelassen. Erst am 13. Dezember 2018 und damit erst vier Jahre nach dem offiziellen Start hatte der Konzern ApplePay auch hierzulande eingeführt. Zur Deutschland-Premiere hatten unter anderem die Deutsche Bank, die HVB, Comdirect, N26 sowie der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard ApplePay unterstützt. Branchenexperten zufolge hatte sich die Einführung in Deutschland vor allem wegen der lange fehlenden Unterstützung von elektronischen Kreditkarten verzögert.

In den USA hatte Apple den Dienst bereits 2014 gestartet. Großbritannien, Kanada und Australien folgten 2015, in weiteren Ländern wie China, Japan, Frankreich oder Spanien war der Dienst 2016 verfügbar.

Bei ApplePay können Kunden mit dem iPhone und der Computer-Uhr Apple Watch* an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Dabei kommt ein sogenannter NFC-Chip im iPhone oder der Apple Watch zum Einsatz. Das kontaktlose Zahlen hat durch die Ausbreitung des Corona-Virus auch in Deutschland einen deutlichen Schub erhalten.

Außerdem kann ApplePay im Web genutzt werden. Die Nutzer geben die Transaktionen über die iPhone*-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei. Im Unterschied zu Google Pay funktioniert das Bezahl-System des iPhone-Herstellers auch ohne Internetverbindung. Die Transaktion wird dabei in einem eigenen Hochsicherheitschip verarbeitet. Bei Google wird der Token in der Cloud erzeugt.

Umsatz und die Zahl der Transaktionen von ApplePay haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.“

Apple-Chef Tim Cook im Januar zur Entwicklung des Bezahldienstes.

Apple-Chef Tim Cook: „Über 15 Milliarden Transaktionen“

Laut Apple wächst der Bezahldienst rasant. „Umsatz und die Zahl der Transaktionen von ApplePay haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt“, hatte Apple-Chef Tim Cook* im Januar auf einer Investoren-Konferenz gesagt. Insgesamt würden im Gesamtjahr „über 15 Milliarden Transaktionen“ über ApplePay abgewickelt. In den USA droht dem Konzern aber derzeit Ärger. Der Fortnite-Hersteller Epic Games hat wegen der Bedingungen im App Store Klage gegen Apple eingereicht.

Update: Am 25. August hat die Sparkasse den Start von ApplePay angekündigt und damit den Bericht von Merkur.de* offiziell bestätigt. *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks.

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