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Deutsches Traditions-Kaufhaus übernimmt Teil von Thomas Cook - neue Hoffnung für Mitarbeiter

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Insolvenz Thomas Cook - Urlauber auf Mallorca.
Insolvenz Thomas Cook - Urlauber auf Mallorca. © dpa / Francisco Ubilla

Im Zuge der Thomas-Cook-Pleite bangen zahlreiche Urlauber um ihren wohlverdienten Urlaub für 2020. Nun berichtet das Unternehmen, wie es weitergeht.

Update vom 21. November: Der Reisekonzern Thomas Cook hat das Aus bekannt gegeben. Alle Marken werden jetzt eingestellt.  

Update vom 19. November: Der Kaufhaus-Riese Galeria Karstadt Kaufhof übernimmt Teile des Pleite gegangenen Reiseveranstalters Thomas Cook. Insgesamt 106 Reisebüros und die deutsche Online-Plattform der Deutschland-Tochter würden von Galeria Karstadt Kaufhof übernommen und weitergeführt, sagte ein Sprecher des Warenhaus-Unternehmens am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Darauf habe sich das Unternehmen mit dem Insolvenzverwalter geeinigt. Ein Großteil der Arbeitsplätze in den beiden Bereichen werde damit erhalten.

Zum übernommenen Online-Geschäft von Thomas Cook zählen die E-Commerce-Plattform und eine für das Reisegeschäft maßgeschneiderte IT sowie entsprechende Kundendaten. „Mit der künftig noch weitergehenden Verknüpfung von Online- und Offline-Fähigkeiten im Reisegeschäft schaffen wir den Sprung zum Omnichannel-Reiseanbieter“, betonte der Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, Stephan Fanderl.

Der Erwerb steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde sowie des Gläubigerausschusses von Thomas Cook.

Neue Hiobsbotschaft für Thomas-Cook-Kunden: Schlechte Nachrichten für 2020

Update vom 12. November: Bittere Nachricht für viele Tausende Reisefreudige: Kunden diverser Thomas-Cook-Veranstalter in Deutschland können ihre geplanten Reisen auch im kommenden Jahr 2020 nicht antreten. "Aus insolvenzrechtlichen Gründen" könnten Reisen mit Abreisedatum ab 1. Januar nicht stattfinden, auch wenn sie teilweise oder gänzlich bezahlt wurden, teilte das insolvente Unternehmen mit. Zuvor hatte die deutsche Thomas Cook, die nach der Pleite des britischen Mutterkonzerns im September Insolvenz angemeldet hatte, bereits alle Reisen bis Ende des Jahres gestrichen.

Lesen Sie auch: Thomas Cook: Expertin sah Insolvenz vorher - doch niemand glaubte ihr

Thomas-Cook-Reisen 2020 abgesagt: Diese Veranstalter sind betroffen

Die betroffenen Kunden würden nun "so schnell wie möglich proaktiv von den Veranstaltern informiert", erklärte man weiter. Dies gilt demnach für die Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin. Auch Leistungen, die über die Schweizer Gesellschaft Thomas Cook International (TCI) gebucht wurden, sind betroffen, nicht aber Reisen von Drittveranstaltern, die über die Webseiten neckermann-reisen.de und urlaub.de oder in den Thomas-Cook-Reisebüros gebucht wurde.

Betroffene Kunden mit Sicherungsschein können ihre Ansprüche dem vom Versicherer Zurich beauftragten Dienstleister Kaera unter www.kaera-ag.de anmelden.

"Es tut uns unendlich leid, dass wir nun auch unseren Kunden mit Abreise im neuen Jahr endgültig diese Nachricht überbringen müssen", erklärte Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH. "Wir hoffen aber, unseren Kunden und Vertriebspartnern damit die notwendige Planungssicherheit geben zu können."

Deutsche Thomas Cook sagt Reisen für das kommende Jahr ab.
Die Türen bleiben zu: Deutsche Thomas Cook sagt Reisen für das kommende Jahr ab. © dpa / Marcel Kusch

Hintergrund ist, dass im laufenden Investorenprozess für die deutsche Thomas-Cook-Gruppe bislang kein belastbares Angebot für die Fortführung von Thomas Cook als Ganzes oder für das Veranstaltergeschäft der Thomas Cook Touristik GmbH vorliegt. "In Folge dessen muss nun aus rechtlichen Gründen die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs zum 1. Dezember 2019 vorbereitet werden", erklärte das Unternehmen.

Thomas Cook ist pleite. Was Urlauber jetzt machen können, erfahren Sie hier, bei merkur.de*.

Thomas Cook pleite: Touristen verzweifelt - extreme Folgen für Urlaubsländer

24. September: Alle neuen Entwicklungen zur Insolvenz von Thomas Cook und was Urlauber jetzt nicht tun sollten, finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

24. September: Der Brexit, beziehungsweise das Gerangel darum, hat dem ältesten Reiseunternehmen der Welt nach Einschätzung einiger Experten den letzten Stoß gegeben. Der Anlagestratege Alexander Berger sagte der Welt, es sei zu beobachten, dass der drohende Brexit einigen Unternehmen den Rest gebe, die vorher schon Schwierigkeiten hatten. Thomas Cook gehört dazu. Seit Anfang der 2000er hat das Unternehmen ein Viertel seiner Einnahmen in die Abzahlung seiner Schulden stecken müssen. Zudem schadet das durch das Hin und Her geschwächte Pfund dem Handel und der Reisebranche.

Auch Tourismusexperte Torsten Kirstges führt den Brexit gegenüber der Deutschen Welle als „Sargnagel“ an. Konkret im Fall von Thomas Cook hat laut der Experten aber auch die Verschiebung des Brexits das Aus begünstigt. Denn viele Briten seien in diesem Sommer aus Unsicherheit darüber, was nach dem Brexit werde, gar nicht verreist, sagt Berger.

Pleite von Thomas Cook: Extreme Auswirkungen für griechische Tourismusbranche befürchtet

24. September 2019, 12.55 Uhr: Je nach Berechnung muss die Tourismusbranche in Griechenland nach der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook Einbußen von 250 bis 500 Millionen Euro befürchten. Das ergaben laut der griechischen Wirtschaftszeitung Naftemporiki Berechnungen des Tourismusverbandes Sete und des Verbandes Hellenischer Hoteliers (GTP).  Es sei für die Wirtschaft der stärkste Schlag seit der Finanzkrise, schrieb am Dienstag die Wirtschaftszeitung.

Im Ranking der fünf wichtigsten Destinationen von Thomas Cook lag Griechenland auf Platz drei, 2018 brachte das Unternehmen rund 2,8 Millionen Besucher ins Land. Vor allem Hoteliers auf Kreta, Rhodos und Kos arbeiteten laut GTP eng mit den Briten zusammen. Zudem betrieb Thomas Cook in Griechenland vier eigene Hotels und beschäftigte 640 Mitarbeiter. Was nun mit den Beschäftigten und den Hotels geschieht, sei unklar, berichten griechische Medien.

Thomas Cook Insolvenz bedroht zahlreiche Hotelketten und mittlere Betriebe in Spanien

Auch in Spanien hat der Reisekonzern tausende Rechnungen nicht mehr beglichen. Die spanische Tourismusbranche rechnet allein deswegen mit einem Verlust von mindestens 200 Millionen Euro. Diese Verluste würden große Hotelketten wie Meliá und Iberostar, aber auch mittlere und kleinere Unternehmen treffen, sagte der Vizepräsident des Reiseunternehmerverbandes Exceltur, José Luis Zoreda, am Montagabend in einem Radiointerview.

Betroffen von der Insolvenz sind vor allem die Kanaren, die Balearen und Andalusien. Mit dem britischen Reiseveranstalter waren im vergangenen Jahr rund 3,6 Millionen der insgesamt 82 Millionen ausländischen Touristen nach Spanien gekommen. Auf den Kanaren machten die Thomas-Cook-Kunden nach amtlichen Angaben zwanzig Prozent aller ausländischen Besucher aus, auf den Balearen waren es zehn bis fünfzehn Prozent.

Die Konsequenzen der Pleite für Mallorca seien von einer bisher nie dagewesenen Dimension, sagte  die Präsidentin der Hotelierverbandes von Mallorca (FEHM), Maria Frontera. Wegen der Thomas-Cook-Pleite sei die Zukunft vieler Unternehmen ernsthaft gefährdet. Hilfe des Staates werde auf jeden Fall nötig sein, damit diese Unternehmen überleben. Frontera sprach von „großen Sorgen".

Überbrückungskredit vor Cook-Tochter Condor ist im Bundestag umstritten

24. September 2019, 10.30 Uhr: Laut Merkur.de* macht sich die Politik eine Entscheidung über einen Überbrückungskredit für Condor nicht leicht. Offenbar haben die Politiker auch im Hinterkopf, dass nicht alle staatlichen Kredite mittelfristig wirklich geholfen haben. Dagegen stünden rein wirtschaftliche Überlegungen, wie Merkur.de* berichtet. So kämen auf den Staat auch im Falle einer Konzernpleite einige Kosten zu. Dann nämlich müssten Tausende Touristen und Reisende aus aller Welt nach Deutschland zurück geholt werden.

Problematisch bei der Entscheidung ist auch der neue Klimakurs der Regierung. Erst am Wochenende hat sie im Rahmen des Klimapakets (Merkur.de*) eine Erhöhung der Flugpreise beschlossen, um der Flugverkehr unattraktiver zu machen. Die Grünen äußerten sich dementsprechend zögernd. „Der Bundestag braucht Transparenz, um den Vorgang bewerten zu können“, sagt ihre parlamentarische Geschäftsführerin Katharina Dröge dem Merkur*. „Wir werden daher Wirtschaftsminister Altmaier bitten, bei der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses dazu Stellung zu nehmen.“

Von der CSU kommt eine vorsichtige Befürwortung für einen Kredit. Der CSU-Fachpolitiker Volker Ullrich sagte, die Regierung müsse sich für Condor engagieren. Künftig müsse man Fluglinien aber mehr abverlangen bei ihrer Insolvenzabsicherung. Die FDP steht laut tz* dagegen hinter den Krediten.

Besonders betroffen von einer Condor-Pleite wäre das Bundesland Hessen. Das Unternehmen hat den Sitz in Oberursel (Taunus) bei Frankfurt. Die hessische Landesregierung, schwarz-grün geführt, hat dementsprechend ein Interesse an der Sicherung der Arbeitsplätze und brachte eine Co-Bürgschaft des Landes ins Gespräch.

Pleite von Thomas Cook bringt Konkurrent Tui in Schwierigkeiten

24. September 2019, 9.45 Uhr: Die Insolvenz des Reiseanbieters Thomas Cook trifft auch den Konkurrenten Tui samt Tochterfirma First Choice. Das Unternehmen streicht laut der britischen Zeitung The Sun mit sofortiger Wirkung bis 31. Oktober alle Reisen, bei denen die britischen Tui-Kunden zum Beispiel mit einer Thomas Cook Maschine geflogen wären. Es werde nun alles getan, um für Reisen nach dem 31. Oktober eine Lösung zu finden, sagte ein Sprecher gegenüber der Zeitung. In den sozialen Netzwerken entrüsten sich laut focus.de bereits viele Tui-Kunden über diese Maßnahme.

Das Flugunternehmen Condor, eine direkte Tochter von Thomas Cook, tut derweil alles, um nicht in die Schulden- und Insolvenzfalle mit hinein gerissen zu werden. Bisher kann das Unternehmen den Flugbetrieb aufrecht erhalten. Alle Flüge würden wie geplant durchgeführt, sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag. Für Passagiere stünden an den Flughäfen spezielle Teams bereit, die ihre Fragen beantworteten.

Bei der Bundesregierung hat Condor bereits einen Überbrückungskredit beantragt. Ob er bewilligt wird, hängt wohl davon ab, ob es Interessenten oder Investoren gibt, die die Gesellschaft mit ihren 4900 Beschäftigten von Thomas Cook übernehmen wollen.

Thomas Cook ist pleite: Wie die Urlauber jetzt nach Hause kommen

23. September 2019, 20.36 Uhr: Am Montag berichtete der ARD-Brennpunkt über die Thomas-Cook-Pleite. Wichtigstes Thema: Kommen die Urlauber mit Condor wieder nach Hause und was passiert mit den bereits gebuchten Urlauben? 

ARD-Luftfahrtexperte Michael Immel gab Entwarnung: „Es ist noch Geld in der Kasse. Ich gehe davon aus, dass wir über einen dreistelligen Millionenbetrag reden können. Dieses Geld benötigt man, um laufende Kosten zu decken. Daher sind alle Maschinen heute auch gestartet und gelandet - sogar fast pünktlich.“

Allerdings wisse man nicht, wie lange dieses Geld noch ausreicht. „Die Lage ist angespannt“, so Immel. Darüberhinaus seien die Piloten und die Crews auf alles vorbereitet. Sogar darauf, dass sie womöglich in Vorkasse gehen müssen, wenn Kerosin getankt werden müsse.   

Zudem wurde bei Condor sogar der Tarifvertrag für eine Woche ausgesetzt, damit man mehr Flexibilität habe, wie Immel weiter erklärt: „Ich sehe noch eine Chance, dass Condor aus der Krise rauskommt.“

Thomas Cook Insolvenz: Kurz vorher sackten die Bosse noch mächtig ein

23. September 2019, 17.56 Uhr: Absurd, welche Zahlen von der Insel bekannt werden. Die Bosse von Thomas Cook sollen in den vergangenen Jahren mächtig abkassiert haben: Der Schweizer Peter Fankhauser, seit 2014 Thomas-Cook-Chef, hat laut „Mirror“ seit seinem Amtsantritt 8,3 Millionen Pfund verdient – inklusive eines Bonus in Höhe von 2,9 Millionen Pfund 2015. Insgesamt belaufen sich die an die Chef-Etage ausgezahlten Boni der letzten Jahre dem Bericht nach auf 30 Millionen Pfund.

Thomas Cook Touristen sitzen auf Fuerteventura fest: Unsicherheit und Angst vor Extrakosten

23. September 2019, 15.31 Uhr: Sonja Plagmann, Mitarbeiterin unserer Online-Redaktion, berichtet aus „Fuerteventura Princess“ einem Thomas-Cook-Hotel auf Fuerteventura (Kanarischen Inseln). Dort sitzen die deutschen Urlauber Christin Diener (27) und Sebastian Czypionka (28) aus Duisburg fest. 

Sie haben über Bucher Reisen (gehört zu Thomas Cook) ihren Urlaub im Hotel „Fuerteventura Princess“ (gehört zu SunConnect, ebenfalls Thomas Cook) gebucht.

Eigentlich sollte am morgigen Dienstag ihr Condor-Flieger um 17.25 Uhr zurück nach Deutschland gehen. Sie haben aber noch keine Ahnung, ob das überhaupt klappen wird. „Wir haben überhaupt keine Informationen bekommen. Auch der Reiseveranstalter konnte uns nichts sagen. Dann habe ich heute bei Condor angerufen und da wurde uns gesagt, dass Passagiere von Thomas Cook nicht mitgenommen werden. Wir haben keine Ahnung, wie wir zurückkommen sollen", so Czypionka.

Besonders hat das Paar Sorge, nach der Thomas-Cook-Pleite auf Extrakosten sitzen zu bleiben oder nur mit extremer Verspätung oder vielen Zwischenstopps nach Hause zu kommen. Zwar ist das Paar froh, dass die Thomas-Cook-Pleite erst am letzen Tag ihrer einwöchigen Fuerteventura-Reise passiert ist, „aber den können wir jetzt nicht mehr wirklich genießen."

Thomas Cook - Pleite: Noch am selben Tag Gewinnspiel mit Reise bei Cook als Preis

Besonders kurios: Noch am Montagmorgen hatten sie einen Zettel bekommen, auf dem steht, dass sie, wenn sie Feedback zu ihrem Aufenthalt geben, einen Reisegutschein für Thomas Cook gewinnen können. 

Von dramatischen Folgen berichtet auch eine Familie der Bild-Zeitung. Weil Condor keine Reisende, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, mehr an ihr Ziel bringen darf, standen Ivonne Lindner (40) und Mario Paul (48) aus Münster am Montagmorgen ratlos am Frankfurter Flughafen. Erst dort erfuhren sie von ihrem geplatzten Urlaub. Der Sohnemann und die beiden Töchter waren am Boden zerstört: „Ich wollte gerade mit meiner Familie auf Hochzeitsreise für zwölf Tage ins türkische Side fahren, wir haben die Kinder dafür extra von der Schule befreien dürfen“, erklärte der Vater der Kinder.

Um 7.45 Uhr habe die Familie vom Reisebüro einen Anruf bekommen, dass die Reise eventuell doch klappen könnte. Mario Paul weiter: „Jetzt heißt es, Condor fliegt uns nicht raus, weil wir über Neckermann gebucht haben. Das Reisebüro will uns jetzt helfen, vielleicht morgen oder übermorgen fliegen zu können. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Nach Thomas-Cook-Pleite: Wie geht es weiter für Urlauber?

Thomas-Cook-Pleite: Bleiben 140.000 Deutsche auf Reisekosten sitzen?

23. September 2019, 14.04 Uhr: Die Pleite des britischen Touristikkonzerns Thomas Cook trifft rund 600.000 Menschen mitten im Urlaub - darunter 140.000 Deutsche.

Die britische Regierung kündigte an, sie werde rund 150.000 britische Urlauber nach Hause holen. Deutsche Pauschaltouristen sind vor den Folgen einer Pleite des Veranstalters geschützt - die deutschen Töchter von Thomas Cook wie Öger Tours oder Bucher Reisen haben aber noch keine Insolvenz beantragt.

Auch das deutsche Tochterunternehmen Condor erklärte am Montag, alle eigenen Flüge fänden weiter planmäßig statt. Allerdings darf die Airline Pauschalurlauber, die bei der Thomas-Cook-Gruppe gebucht haben, nicht mehr zu ihrem Reiseziel fliegen. Die Fluggesellschaft beantragte bei der Bundesregierung einen Überbrückungskredit.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, die Regierung arbeite mit Hochdruck an der Prüfung. Eine Entscheidung stehe aber noch aus. Zur Höhe machte das Ministerium keine Angaben. Die Landesregierung in Hessen, wo Condor seinen Sitz hat, erklärte, sie sei bereits in Gesprächen mit Condor über eine mögliche Unterstützung.

Reiseunternehmen Thomas Cook ist pleite - 50.000 Urlauber sitzen in Griechenland fest

23. September 2019, 13.14 Uhr: Nach der plötzlichen Insolvenz des britischen Reiseunternehmens Thomas Cook stecken rund 50.000 Urlauber in Griechenland fest.

Wie das griechische Tourismusministerium am Montag mitteilte, sollen in den kommenden drei Tagen 22.000 Touristen nach Hause zurückgebracht werden. Demnach hat der Prozess bereits begonnen, die ersten 15 Flugzeuge landeten auf den Urlaubsinseln Zakynthos, Korfu und Kos.

Laut der griechischen Nachrichtenagentur ANA sitzen allein auf Kreta 22.000 Kunden von Thomas Cook fest, darunter 15.000 Briten. Auf Korfu würden mehr als 3.000 Urlauber aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und anderen EU-Länder feststecken, sagte der Präsident der Hoteliersvereinigung der Insel, Babis Voulgaris. Auf Zakynthos sind es laut der Nachrichtenagentur 4.000 Touristen, die nach Großbritannien zurückzukehren versuchen.

Während bei deutschen Pauschalreisenden eine Reiseversicherung einspringt, wenn der Anbieter die Rückreise nicht gewährleisten kann, ist in Großbritannien die Regierung verantwortlich. Sie will nun in der größten derartigen Aktion seit dem Zweiten Weltkrieg rund 150.000 britische Thomas-Cook-Kunden aus aller Welt zurückholen. Während Thomas Cook alle Flüge eingestellt hat, setzt die deutsche Tochterfirma Condor ihren Betrieb weiter fort.

Thomas Cook Tochter Condor beantragt Überbrückungskredit

23. September 2019, 12.58 Uhr: Die deutschen Flughäfen setzen auf einen staatlichen Überbrückungskredit für die Thomas-Cook-Tochter Condor.

Damit hätte der Ferienflieger eine Chance langfristig weiter zu machen, hieß es am Montag in einer Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV). Nach der Insolvenz des britischen Mutterkonzerns Thomas Cook möchte Condor vom Bund einen Überbrückungskredit von rund 200 Millionen Euro, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.

„Viele Passagiere an den größeren Flughafenstandorten Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart sind betroffen“, teilte der Verband weiter mit. An allen Standorten seien die Flughäfen in Gesprächen mit Reiseveranstaltern und Condor selbst, um die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten. „Der Flughafenverband ADV begrüßt ausdrücklich, dass Condor den Flugbetrieb trotz dieser schwierigen Situation versucht aufrechtzuerhalten.“

Thomas Cool insolvent: Versicherungssumme reicht nicht aus

12.38 Uhr: Der laut Medienberichten letzte Flug des insolventen Reisekonzerns Thomas Cook ist in Manchester gelandet. Passagiere berichteten von emotionalen Szenen an Bord. „Die Besatzung wusste bis zur Landung nicht, was passiert. Einige haben geweint“, sagte ein Reisender am Montag dem Sender Sky News. Die Crew habe sich aber bis zuletzt äußerst professionell verhalten. Ein weiterer Passagier berichtete, dass an Bord für die Besatzung gesammelt worden sei. Immer wieder hätten die Reisenden der Crew applaudiert. Die Maschine war am Vorabend in Orlando im US-Staat Florida gestartet, kurz bevor Thomas Cook den Betrieb einstellte.

23. September 2019, 11.30 Uhr: Nach der Pleite des Reiseanbieters Thomas Cook warnt der Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros vor hohen Geldausfällen für Kunden des Konzerns. Die gesetzliche Haftung für Pauschalreisen sei auf insgesamt höchstens 110 Millionen Euro beschränkt und reiche bei Weitem nicht aus, sagte die Verbandsvorsitzende Marija Linnhoff am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Verband habe wegen der sich ankündigenden Pleite bereits im August Hochrechnungen gemacht, wieviel Geld nötig wäre, um die Ansprüche der Kunden zu tilgen. Nach diesen Hochrechnungen seien vermutlich 300 bis 400 Millionen Euro nötig, um geplatzte Pauschalreisen zu ersetzen. "Jetzt wird es schwierig, wenn die Kunden Geld haben wollen", sagte Linnhoff.

Thomas Cook insolvent: „Angst und Stress“ - Condor will 200 Millionen von Merkel

23. September 2019, 11.20 Uhr: Die deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor will von der Bundesregierung einen Überbrückungskredit von rund 200 Millionen Euro. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen. Dieses „Unterstützungsersuchen“ werde derzeit intensiv geprüft. Condor hatte erklärt, einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit beantragt zu haben, um „Liquiditätsengpässe“ zu verhindern.

Die Bundesregierung selbst teilte auf Twitter mit, die Lage werde „aufmerksam verfolgt“. Sie betonte: „Thomas Cook Deutschland und Condor operieren derzeit weiter und führen weiterhin Rückflüge durch. Reisenden, die eine Reise erst noch antreten, wird empfohlen, sich an ihren Reiseveranstalter zu wenden.“

Thomas Cook ist insolvent: 50.000 Urlauber in Griechenland gestrandet

23. September 2019, 10.35 Uhr: Die Insolvenz des britischen Reisekonzerns Thomas Cook schockiert den griechischen Tourismussektor. „Das ist ein Erdbeben der Stärke 7, und der Tsunami kommt erst noch“, sagte am Montag der Präsident des kretischen Tourismusverbands, Michalis Vlatakis, griechischen Medien. So hätten auf Kreta rund 70 Prozent aller Tourismusunternehmen Verträge mit dem Reise-Riesen.

In Griechenland sind nach der Pleite etwa 50.000 Touristen gestrandet. Das sagte Tourismusminister Charis Theocharis am Montag dem griechischen Fernsehsender Skai. Es liefen bereits Maßnahmen, um die Menschen zurück in die Heimat zu bringen. Dies geschehe unter anderem in Abstimmung mit der britischen Regierung, die eine gewaltige Rückholaktion angekündigt hatte. „In den nächsten Tagen werden voraussichtlich 22.000 Thomas-Cook-Kunden abreisen“, sagte Theocharis.

Allein 2019 habe Thomas Cook gut 400 000 Besucher nach Kreta gebracht. „Derzeit sind noch etwa 20 000 da“, sagte Vlatakis. Nun gelte es, diese Kunden bestmöglich zu versorgen, damit sie Kreta auch künftig treu blieben. Dennoch werde die Insolvenz von Thomas Cook den griechischen Tourismus nachhaltig prägen, glaubt der Fachmann.

Thomas Cook: Auch deutsche Touristen in Hotel auf Sizilien gestrandet

23. September 2019, 10.30 Uhr: In einem Hotel des Reisekonzerns Thomas Cook in Italien sind zahlreiche Touristen gestrandet. Rund 200 Briten, Deutsche und Franzosen warteten in der Unterkunft auf weitere Informationen, sagte eine Mitarbeiterin des Hotels „Sentido Acacia Marina“ in dem sizilianischen Ort Marina di Ragusa am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben die Nachricht aus den Medien erfahren.“

Die Touristen seien „nicht wütend, aber sie warten wie wir auf Informationen“, sagte die Frau, die ihren Namen nicht öffentlich machen wollte. Die meisten der Gäste kämen aus Großbritannien und Deutschland. Unklar sei, ob sie ihren Urlaub fortsetzen könnten.

Der britische Konzern hat kein Geld mehr und den Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Allein aus Großbritannien sind etwa 150 000 Urlauber im Ausland betroffen.

Thomas-Cook-Insolvenz: Condor darf Urlauber von Thomas Cook nicht mitfliegen lassen

23. September 2019, 10.00 Uhr: Die deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor darf aus rechtlichen Gründen Urlauber, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, nicht mehr an ihr Reiseziel bringen. Die deutsche Thomas Cook hatte nach der Insolvenz der britischen Mutter mitgeteilt, man könne nicht gewährleisten, dass gebuchte Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September stattfinden. „Wir dürfen Sie daher für Ihren Flug nicht annehmen, was uns außerordentlich leid tut“, teilte Condor am Montag mit. Den Flugbetrieb hält der Ferienflieger aber aufrecht.

Betroffen sind Pauschalreisende von Thomas Cook, Neckermann, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen. Sie sollte sich direkt mit Thomas Cook in Verbindung setzen. Man könne nicht gewährleisten, dass gebuchte Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September stattfinden, teilte Thomas Cook GmbH am Morgen in Oberursel bei Frankfurt mit.

Wie es nun für die betroffenen Passagiere weitergeht, erfahren Sie in diesem Artikel bei Merkur.de*.

Thomas Cook ist insolvent: „Angst und Stress“ - so viele deutsche Urlauber sind betroffen

23. September 2019, 9.15 Uhr: Die Insolvenz des Reiseriesen Thomas Cook könnte auch für eine große Zahl deutscher Urlauber bittere Konsequenzen haben: Derzeit sind 140.000 Touristen mit deutschen Reiseveranstaltern von Thomas Cook im Urlaub. Zudem seien „für Reisen mit Abreisen heute und morgen rund 21.000 Gäste gebucht“, teilte die Thomas Cook Gmbh mit Sitz in Oberursel am Montag auf Nachfrage mit. Die deutschen Veranstaltertöchter, zu denen Marken wie Neckermann Reisen, Bucher Last Minute, Öger Tours, Air Marin und Thomas Cook Signature gehören, haben den Verkauf von Reisen nach eigenen Angaben komplett gestoppt.

Der Chef von Thomas Cook, Peter Fankhauser, bezeichnete das Scheitern der Bemühungen zur Rettung des Touristikkonzerns als „verheerend“. „Dies ist eine Stellungnahme, von der ich gehofft hatte, das ich sie nie abgeben müsse“, sagte Fankhauser am Montag vor Journalisten. „Trotz großer Anstrengungen über mehrere Monate und weiterer intensiver Verhandlungen in den vergangenen Tagen konnten wir keinen Deal abschließen, um unser Unternehmen zu retten.“ Das Ergebnis werde für viele Menschen verheerend sein und Angst und Stress auslösen.

Thomas Cook insolvent - Condor fliegt weiter

23. September 2019, 8.40 Uhr: Unmittelbar nach der Pleite des britischen Touristikkonzerns Thomas Cook hält die deutsche Tochter Condor ihren Flugbetrieb aufrecht - das hat das Unternehmen nun noch einmal bestätigt. „Wir führen den Flugbetrieb ganz regulär fort“, sagte eine Sprecherin am Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Natürlich gebe es besorgte Kunden, die sich bei dem Ferienflieger telefonisch meldeten. „Es ist toll, unseren Kunden sagen zu können, dass wir weiter fliegen und dass der Flug normal geht“, sagte sie.

Condor fliege weiter, teilte das Unternehmen am Montag auf seiner Internetseite mit. "Die Flüge finden planmäßig statt." Auch weiterhin wirbt Condor mit Neubuchungen. "Wir starten und landen ganz normal", betonte eine Sprecherin.  Die Insolvenz von Thomas Cook betreffe Condor nicht. Anders könnte es offenbar bei Neckermann, Öger Tours, Bucher Last Minute und weiteren Cook-Töchtern aussehen (siehe 6.15 Uhr).

Zahlen zu Passagieren, die mit der Airline unterwegs sind, kommentiere das Unternehmen nicht. Condor fliegt mit 58 Maschinen von Deutschland aus zu mehr als 80 Zielen weltweit.

Thomas Cook in der Insolvenz: Johnson verspricht Urlaubern Hilfe - lehnte aber Finanzierungsbitte ab

23. September 2019, 7.30 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat den gestrandeten Urlaubern des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook die Hilfe seiner Regierung versprochen. „Wir werden unser Bestes tun, um sie nach Hause zu holen. Es wird Pläne dafür geben, wenn es notwendig wird“, sagte Johnson. Er äußerte sich der Nachrichtenagentur PA zufolge in der Nacht zum Montag noch vor der Einstellung des Unternehmensbetriebs an Bord einer Regierungsmaschine auf dem Weg nach New York. „Der Staat muss auf die eine oder andere Weise eingreifen, um gestrandeten Urlaubern zu helfen.“

Nach Angaben der britischen zivilen Luftfahrtbehörde sind 150.000 britische Touristen im Ausland von dem Aus betroffen. „Es ist eine sehr schwierige Situation, und natürlich sind unsere Gedanken bei den Kunden von Thomas Cook, den Urlaubern, die Schwierigkeiten haben könnten, nach Hause zu kommen“, sagte Johnson. Der Premierminister hat dieser Tage vor allem mit dem Brexit zu kämpfen.

Johnsons Verkehrsminister, Grant Shapps, griff unterdessen zu recht drastischen Worten, um die Bemühungen der britischen Regierung zu beschreiben. „Die größte Rückführungsaktion des Vereinigten Königreichs in Friedenszeiten ist angelaufen“, schrieb er in der Nacht auf Montag auf Twitter. „Wir werden jeden nach Hause bringen. Es ist eine riesige Aufgabe, es wird einige Verzögerungen geben, aber wir arbeiten rund um die Uhr, um alles zu tun, was wir können.“ Die Rückführungsaktion läuft unter dem Titel „Matterhorn“.

Eine Finanzierungsbitte Thomas Cooks hatte die britische Regierung allerdings abgelehnt, wie mittlerweile bekannt ist. 150 Millionen Pfund hatte der Konzern offenbar angefragt. „Das ist natürlich eine Menge Steuergeld und stellt, wie die Menschen anerkennen werden, eine moralische Gefahr für den Fall dar, dass Unternehmen künftig mit solchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert werden“, sagte Johnson der Agentur PA. 

Thomas Cook ist insolvent - So geht es für Condor, Neckermann und Co. weiter

23. September 2019, 6.15 Uhr: Die Bemühungen um eine Rettung des angeschlagenen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook sind gescheitert. Ein entsprechender Insolvenzantrag vor Gericht sei bereits gestellt worden, teilte der zweitgrößte Reisekonzern Europas am Montagmorgen auf seiner Website mit. Der Flugbetrieb wurde in Großbritannien mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilte die britische Luftfahrtbehörde CAA am Morgen mit.

Der Ferienflieger Condor, ein Tochterunternehmen, versicherte kurz nach Bekanntwerden der Insolvenzpläne, dass der Flugbetrieb weitergehe. „Condor Flüge werden weiterhin durchgeführt, obwohl die Muttergesellschaft Thomas Cook Group plc Insolvenz eingereicht hat“, heißt es in einer Mitteilung vom frühen Montagmorgen. „Um Liquiditätsengpässe bei Condor zu verhindern, wurde ein staatlich verbürgter Überbrückungskredit beantragt. Dieser wird derzeit von der Bundesregierung geprüft“, heißt es. Auch weiterhin wirbt Condor mit Neubuchungen. "Wir starten und landen ganz normal", betonte eine Sprecherin.

Die deutschen Veranstaltertöchter, zu denen Marken wie Neckermann Reisen, Bucher Last Minute, Öger Tours, Air Marin und Thomas Cook Signature gehören, haben den Verkauf von Reisen nach eigenen Angaben komplett gestoppt. Man könne nicht gewährleisten, dass gebuchte Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September stattfinden, teilte Thomas Cook GmbH am Morgen in Oberursel bei Frankfurt mit. „Das Unternehmen lotet derzeit letzte Optionen aus“, hieß es weiter. Sollten diese Optionen scheitern, sehe sich die Geschäftsführung gezwungen, auch für die Thomas Cook GmbH und weitere Gesellschaften Insolvenz zu beantragen.

Condor-Konzernchef Peter Fankhauser bedauerte das Scheitern der Gespräche und sprach in der Erklärung von einem „tief traurigen Tag“ für den Konzern. Noch bis Sonntagabend war mit Investoren über eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 200 Millionen Pfund (226 Mio Euro) verhandelt worden. Der Konzern hat knapp 21.000 Mitarbeiter weltweit.

Thomas Cook droht Insolvenz: Reisekonzern klammert sich an letzte Hoffnung

London - Der britische Touristikkonzern Thomas Cook ist auf ganzer Linie gescheitert: Das dringend benötigte Kapital, um dem Bankrott zu entgehen, konnte bislang nicht aufgetrieben werden.

Der Verwaltungsrat des Tourismus-Riesen beschäftigt sich am Sonntag deshalb mit der drohenden Insolvenz. Am Freitag hatte Thomas Cook angekündigt, dass er zusätzlich zu einem von privaten Investoren zugesagten Rettungspaket in Höhe von 900 Millionen Pfund weitere 200 Millionen benötige, um eine Pleite abzuwenden. Am Samstag verlautete aus Verhandlungskreisen, dass Thomas Cook mit der Beschaffung der dringend benötigten Gelder von privaten Investoren gescheitert war.

Thomas Cook vor Bankrott: Nur Regierung kann Konzern noch retten

Um einen Bankrott abzuwenden, hofft der Konzern nun auf Hilfen der britischen Regierung. Die "Financial Times" berichtete jedoch, dass es relativ unwahrscheinlich sei, dass die britische Regierung dem finanziell angeschlagenen Unternehmen helfen, da sie dessen langfristige Rentabilität anzweifle. Hingegen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen, die Gespräche zwischen dem Unternehmen und der Regierung dauerten an. "Wir werden bis morgen wissen, ob eine Einigung erzielt werden kann", hieß es. Am Sonntag soll der Verwaltungsrat zusammentreten.

Im Falle eines Bankrotts des 178 Jahre alten Unternehmens drohen etwa 600.000 Urlauber weltweit zu stranden. Außerdem sind tausende Arbeitsplätze in Gefahr. Von weltweit 22.000 Angestellten sind allein 9000 in Großbritannien tätig. 

Thomas-Cook-Pleite: Hotelgäste mit ersten Problemen

Und tatsächlich scheinen erste Touristen offenbar bereits Probleme wegen dem drohenden Bankrott des Unternehmens zu bekommen. Laut britischen Medienberichten wurden Gäste in einem Hotel in Tunesien aufgefordert, ausstehende Zahlungen des Reiseveranstalters zu begleichen - dabei haben die Urlauber ihre Reisen längst bezahlt. Die Luft wird dementsprechend immer dünner 

Lichtblick für Thomas Cook: Ähnlicher Fall bekam Hilfe von Regierung

Immerhin: Vor zwei Jahren hatte die britische Regierung in einem ähnlichen Fall Hilfe geleistet und die Rückführung von 110.000 gestrandeten Reisenden der Bankrott gegangenen Fluggesellschaft Monarch Airlines finanziert. Die britischen Steuerzahler kostete dies rund 60 Millionen Pfund.

Anfang Februar hatte Thomas Cook angekündigt, seine Flugsparte komplett oder in Teilen verkaufen zu wollen. Er stellte unter anderem seine Fluggesellschaft Condor zum Verkauf. Mit dem Geld wollte die Firma ihr Hotelgeschäft ausbauen. Insgesamt transportierte der Konzern mit seiner Flotte von 103 Maschinen im vergangenen Jahr rund 20 Millionen Passagiere.

Die Pleite des britischen Traditionsunternehmens Thomas Cook hatte auch weitreichende Folgen für deutsche Urlauber. Viele fürchteten, auf einem Teil ihrer Kosten sitzen zu bleiben.

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Finanzielle Probleme zwingen den Gründer einer beliebten Burger-Kette offenbar zum Verkauf - doch die Situation scheint kompliziert.

AFP/sl/fn/dpa

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