In Stuttgart soll der Streik demnach mit der ersten Frühschicht am Donnerstag gegen 03.00 Uhr beginnen, in Düsseldorf und Köln-Bonn bereits um Mitternacht. Am Montag hatte ein knapp vierstündiger Warnstreik des Sicherheitspersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld den Flugbetrieb fast völlig lahmgelegt.
Hintergrund der Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Nach den Warnstreiks in Berlin hätten die Arbeitgeber die Möglichkeit gehabt, ein verbessertes Angebot vorzulegen, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. Lasse dies weiter auf sich warten, seien weitere Arbeitsniederlegungen nicht auszuschließen.
Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Kontrollbereich auf 20 Euro. Bislang bot der Arbeitgeber laut Gewerkschaft eine Erhöhung von 1,8 bis zwei Prozent pro Jahr bei zweijähriger Laufzeit an. Dieses Angebot wies Verdi zu niedrig zurückgewiesen.
Der Urlaubsflieger TUI fly wird aufgrund des ganztägigen Verdi-Streiks an den Flughäfen Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn die für Donnerstag geplanten Abflüge nach eigenen Angaben verlegen: Die TUI-fly-Abflüge ab Stuttgart an den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, die ab Düsseldorf und Köln geplanten Flüge an den Flughafen Paderborn-Lippstadt.
Mit den Warnstreiks schaltet die Arbeitnehmervertretung im laufenden Tarifkonflikt einen Gang höher: Zu Wochenbeginn hatte ein etwa vierstündiger Warnstreik an den Berliner Airports dazu geführt, dass etwa acht Prozent der Flüge an diesem Tag ausfielen. Die Arbeitgeber kritisierten das Vorhaben als „völlig überzogen“.
Am Montag drohen Verzögerungen an den Berliner Flughäfen. Verdi hat wegen erfolglosen Tarifverhandlungen zu einem Warnstreik aufgerufen.
Berlin - Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Sicherheitsfirmen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld für Montagmorgen zu einem Warnstreik aufgerufen. Dadurch könne es auf beiden Airports vor allem in den frühen Morgenstunden zu starken Beeinträchtigungen bei der Abfertigung kommen, sagte ein Sprecher am Samstag. Alle Passagiere sollten sich vor der Anreise bei ihrer Airline zur Lage informieren, hieß es bei der Flughafengesellschaft. "Wir bitten alle Passagiere ausdrücklich, sich vor der Anreise am 7. Januar 2019 bei ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Flugstatus zu informieren."
Hintergrund sind die bislang erfolglosen bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und Verdi für rund 23 000 Mitarbeiter der Flugsicherheit.
Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro. "Weitere Arbeitskämpfe auch an anderen deutschen Flughäfen sind nicht ausgeschlossen", kündigte Verdi an. Die Ferienzeit der einzelnen Bundesländer sollten dabei jedoch berücksichtigt werden.
Die zwischen 5.00 Uhr und 8.45 Uhr geplanten Aktionen seien ein erstes Warnsignal an die Arbeitgeber, sagte der Verdi-Sprecher. Am 23. Januar sollen die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt werden.
Ab dem 7. November werden die Flugbegleiter der Lufthansa von der Gewerkschaft UFO zum Streik aufgerufen. Welche Verbindungen in München betroffen sind und welche Auswirkungen das hat, erfahren Sie bei uns. (Merkur.de*)
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dpa/AFP