Bei Thyssenkrupp hat sich in den vergangenen Monaten die Lage immer mehr zugespitzt. Die lange vorbereitete Fusion der Stahlsparte mit dem europäischen Zweig des indischen Stahlkonzern Tata war von der EU-Kommission untersagt worden. Eine Aufspaltung des Konzerns in zwei Aktiengesellschaften wurde darauf abgesagt. Vorstandschef Guido Kerkhoff musste nach nur gut einem Jahr im Amt seinen Hut nehmen. Im Oktober wechselte dann die Aufsichtsratsvorsitzende Martina Merz als Interimschef an die Spitze des Vorstands.
Nach dem Verkauf der Aufzugssparte soll der traditionsreiche Stahl wieder zum Kerngeschäft von Thyssenkrupp werden. Dort laufen die Geschäfte aktuell aber schlecht. Die Stahlsparte lieferte im ersten Quartal einen operativen Verlust von 164 Millionen Euro ab. Zunächst sollen bei Stahl 2000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Mittelfristig könnten weitere 800 Jobs wegfallen.