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Volkswirte: Im Juni rund 2,7 Millionen Arbeitslose

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In deutschen Betrieben hat es noch nie so viele freie Stellen gegeben wie im Juni. Foto: Jens Büttner
In deutschen Betrieben hat es noch nie so viele freie Stellen gegeben wie im Juni. Foto: Jens Büttner © Jens Büttner

Noch läuft es rund auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Stimmen Expertenprognosen, dann sank die Zahl der Erwerbslosen im Juni auf 2,7 Millionen, 60 000 weniger als im Vormonat. Das könnte sich in der zweiten Jahreshälfte ändern.

Nürnberg (dpa) - Die Zahl der Arbeitslosen ist nach Experteneinschätzung zum Sommerbeginn noch einmal kräftig gesunken. Insgesamt seien im Juni rund 2,7 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit gewesen, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Dies wären rund 60 000 weniger als im Mai und sogar 130 000 weniger als vor einem Jahr. Die Ökonomen berufen sich dabei auf eigene Berechnungen. Die offiziellen Juni-Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit heute veröffentlichen.

Nachdem die Zahl der Erwerbslosen bereits in den Vormonaten auf einem Rekordtief gelegen hatte, laufe es auch im Juni auf dem deutschen Arbeitsmarkt noch rund. Schon in kommenden Monaten könnte der aktuelle Jobaufschwung aber an Tempo verlieren. Dabei sei selbst ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Herbst nicht ausgeschlossen. Die meisten Ökonomen gehen aber allenfalls von einer stagnierenden Erwerbslosigkeit bis zum Jahresende aus.

Als Grund führen die Volkswirte neben dem etwas schwächeren Wirtschaftswachstum im ersten Quartal auch die Auswirkungen des Mindestlohns an. So sei die Zahl der Minijobs in den vergangenen Monaten stark gesunken. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Einsatz von 450-Euro-Jobs in manchen Branchen nicht mehr rentabel sei. Manche Mini-Jobs könnten aber auch in reguläre Stellen mit voller Versicherungspflicht umgewandelt worden sein, räumen einige Ökonomen ein.

Die Griechenland-Krise dürfte dagegen nach Einschätzung der Fachleute den deutschen Arbeitsmarkt vorerst unbeeindruckt lassen. «Es gibt deswegen schon einige Unsicherheit. Die Griechenlandkrise drückt auch zweifelsohne auf die Unternehmensstimmung», berichtete BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar. «Das beeinflusst aber im Moment noch nicht die Beschäftigungspläne der Firmen.» Kein Unternehmen stelle deswegen die geplante Einstellung von Mitarbeitern zurück. Bestätigt fühlen sich die Volkswirte durch das große Stellenangebot, das nach Angaben der Bundesagentur im Juni ein Rekordhoch erreichte.

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