Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer zum 1. Juli von 19 auf derzeit 16 Prozent gesenkt, der ermäßigte Steuersatz liegt seither bei fünf statt zuvor sieben Prozent. Die Maßnahme ist bis zum Jahresende befristet. Mit dem Schritt sollen Verbraucher dazu animiert werden, geplante Ausgaben vorzuziehen.
Im laufenden Jahr dürfte die deutschen Wirtschaftsleistung laut Herbstgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute* wegen der Corona-Pandemie um 5,4 Prozent schrumpfen. Anfang April hatten die Experten noch ein Minus von 4,2 Prozent vorhergesagt.
Angesichts der langsamer als erwarteten Erholung der deutschen Wirtschaft warnte Ohoven zudem vor einer möglichen Pleitewelle im kommenden Jahr. „Der Zangengriff aus weiterlaufenden Kosten bei gleichzeitig ersatzlos wegbrechenden Aufträgen“ werde sehr viele Mittelständler die Existenz kosten, sagte Ohoven. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht rechnet die Bundesbank in den ersten Monaten 2021 mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen auf mehr als 6000 Fälle pro Quartal. Er befürchte, „dass die Zahl weitaus höher liegen wird“, sagte Ohoven. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.