Yuya Osako (bis 62.): Nach drei Partien als Ersatzspieler im Abstiegskampf plötzlich wieder gefragt. Und der Japaner rechtfertigte das Vertrauen in seinem 150. Bundesliga-Einsatz (42 für Werder) mit viel Einsatz, aber auch einigen spielerischen Momenten. Note 3,5
Josh Sargent (bis 73.): Der Kilometer- und Gegner-Fresser. Rannte die Gladbacher an, als gäbe es kein Morgen mehr. In der Ballbehauptung viel besser als in Freiburg, nur die Torgefahr eines echten Stürmers fehlte ihm. Aus Bittencourts Ball-Klau gegen Sommer hätte Sargent kurz vor seiner Auswechslung mehr machen müssen. Note 3,5
Milot Rashica (bis 86.): Eine Halbzeit lang hielt er sich nach vorne erneut zurück und beschränkte sich aufs Kämpfen, aber dann wurde die Rakete endlich wieder gefährlich. Toller Freistoß, aber leider auch tolle Parade von Sommer (51.). Note 3,5
Leonardo Bittencourt (ab 62.): Der Torschütze von Freiburg durfte sich noch etwas erholen, bevor er reinkam. Und beinahe hätte er wieder getroffen, sein Geschoss ging nur knapp über die Latte (77.). Note -
Davie Selke (ab 73.): Wie schon in Freiburg nur Joker – und der Angreifer war sehr aktiv, aber letztlich etwas glücklos, wie bei seinen beiden Großchancen kurz vor Schluss. Besonders die letzte muss ein Mann seiner Preisklasse einfach nutzen. Note -
Fin Bartels (ab 86.): Kam für Rashica, doch auch ihm war das ganz große Glück an diesem Abend nicht mehr vergönnt. Note - (kni)
Zur letzten Meldung von 19.30 Uhr
Bremen – Wenn er wollte, könnte er einfach alles so lassen, wie es war. Wenn er wollte, könnte Florian Kohfeldt es sich leicht machen und bei der Aufstellung für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (Dienstag, 20.30 Uhr) einfach dem Grundsatz folgen „Never change a winning team“. Aber will er auch?
Update (26. Mai 2020): Jetzt sind die Aufstellungen da - und es gibt zwei Überraschungen! Die Startelf und alles Weitere gibt‘s im Live-Ticker zum Spiel von Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach.
Weiter zur bisherigen Meldung:
Dem Trainer des SV Werder Bremen stehen vor dem Duell mit dem Tabellenfünften vermutlich jene elf Spieler zur Verfügung, die auch beim 1:0-Sieg am Samstag beim SC Freiburg begonnen hatten. Marco Friedl ist trotz einer leichten Oberschenkelblessur spielfähig, und bei Kevin Vogt sieht es trotz gewisser Restbedenken gut aus, dass er trotz einer schmerzenden Hüfte spielen kann.
Dennoch denkt Florian Kohfeldt über Veränderungen im Team nach. Eine betrifft möglicherweise trotz seiner starken Leistung in Freiburg den bereits erwähnten Marco Friedl. Denn Ludwig Augustinsson, die eigentliche Stammkraft als Linksverteidiger, steht nach überwundenen muskulären Problemen wieder zur Verfügung. Kohfeldt hat den Schweden für den Kader nominiert, ihm aber keine Einsatzgarantie ausgestellt. Möglicherweise käme ein Platz in der Startelf noch etwas zu früh für Augustinsson.
Eine weitere Veränderung könnte den Sturm betreffen. Am Wochenende hatte sich Kohfeldt auf der Mittelstürmerposition für Josh Sargent und gegen Davie Selke entschieden. Es mag eine Reaktion auf Selkes schwache Vorstellung beim 1:4 gegen Bayer Leverkusen gewesen sein oder aber tatsächlich nur eine taktische Überlegung des Trainers.
Sargent sollte die gegnerischen Verteidiger anlaufen, sollte die Zwischenräume besetzen und vor allem viel im Mittelfeld arbeiten. Speziell seine defensiven Aufgaben habe der US-Amerikaner „sehr gut bis herausragend“ erfüllt, lobte Kohfeldt. Nach vorne blieb der 20-Jährige aber vieles schuldig – allerdings auch, weil das ganze Team von Werder Bremen ab einem gewissen Zeitpunkt des Spiels offensiv wenig geleistet hatte.
Sargents Qualitäten als Arbeiter gegen den Ball könnten auch im Werder-Spiel gegen Gladbach den Ausschlag geben. Aber Selke (Kohfeldt: „Er ist eher der Typ, der die Tiefe sucht. Das war in Freiburg jedoch nicht der Matchplan“) ist nicht aus dem Rennen. Auch Yuya Osako nicht. „Gegen Gladbach sind vielleicht andere Konstellationen und Typen gefordert“, gibt sich der Trainer noch geheimnisvoll.
Auch eine kleine Rotation schließt er im zweiten von drei Spielen binnen acht Tagen nicht aus. Zwischen Samstag und Dienstag sei nicht viel Zeit zur Regeneration, „das führt schon dazu, dass es Überlegungen gibt, wie man gewisse Dinge verteilen kann“, so Kohfeldt. Von Dienstag bis Samstag, dem Tag des Spiels von Werder Bremen bei Schalke 04, wäre das schon wieder etwas anderes. Dann bleiben 24 Stunden mehr Zeit zur Erholung, „da sehe ich keine Probleme bei der Regeneration.“ (csa)